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VNW-Direktor Andreas Breitner: Mehr bezahlbarer Wohnraum in Ferienorten ist dringend nötig

2/2022

Die Entwicklung der Urlaubsinseln im Nordosten darf sich nach Aussage des neuen Parlamentarischen Staatssekretärs für den Ostteil Mecklenburg-Vorpommerns nicht bloß am Tourismus orientieren. Vielmehr müsse es auch darum gehen, „was ist eigentlich gut für die einheimische Bevölkerung“, sagte Heiko Miraß (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Neben der Verkehrssituation oder der Versorgungslage vor Ort verwies er auf die Wohnsituation. Mit Blick auf Rügens oder Usedoms Hinterland fragte er: „Ist es nicht auch sinnvoll, in einem Dorf sozialen Wohnungsbau zu fördern?“

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Heiko Miraß hat recht: Gerade Urlaubsorte in Mecklenburg-Vorpommern – und da meine ich nicht nur die Küstenregionen – müssen künftig mehr in das bezahlbare Wohnen investieren. Dabei geht es aber nicht nur darum, Sozialwohnungen zu schaffen. An manchen Orten lassen sich Sozialwohnungen nicht vermieten, weil es an Anspruchsberechtigten fehlt.

Wichtig ist es, Wohnraum im mittleren Segment zu errichten, der für eine Miete zwischen acht und zehn Euro pro Quadratmeter angeboten werden kann. Es gibt in den Urlaubsregionen viele Menschen, die zwar keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, sich aber Mieten weit über zehn Euro pro Quadratmeter nicht leisten können. Die Menschen benötigen ein besseres Wohnungsangebot.

Die Schweriner Landesregierung hat bereits im November 2020 einen Gesetzentwurf beschlossen, der Urlaubsorte in Mecklenburg-Vorpommern in die Lage versetzt, besser gegen die Umwandlung von Wohnungen in Ferien-Appartements vorzugehen. Das war eine gute Entscheidung im Sinne jener, die in den Urlaubsregionen verzweifelt nach einer bezahlbaren Wohnung suchen.

Allerdings wird allein ein Umwandlungsverbot den Mangel an bezahlbarem Wohnraum nicht beseitigen. Die Bürgermeister müssen den Bau von bezahlbaren Wohnungen in Geschossgebäuden auch vorantreiben und dazu zielgerichtet ihre Planungshoheit für das Dauerwohnen einsetzen. In den Urlaubsorten entwickelt man schnell immer neue touristische Strategien und Projekte. Die Wohnungsbau für Einheimische ist oft weniger sexy und angesagt. Dafür aber notwendig. Das hat Heiko Miraß thematisiert. Gut so. Die sozialen Vermieter Mecklenburg-Vorpommerns haben Jahrzehnte lange Erfahrung in der Verwaltung bezahlbarer Wohnungen. Mit ihnen lassen sich Konzepte für Wohnquartiere entwickeln, in denen Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen eine Wohnung finden können.“

2022/01/02

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 400 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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