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VNW-Direktor Andreas Breitner zu der Wohnungsbaubilanz von Kiel

25/2022

Kiel hat eine positive Bilanz der Wohnungsbautätigkeiten in der Stadt gezogen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen werde derzeit an verschiedenen Stellen in der Stadt gebaut. 2.000 neue Wohnungen stünden vor der Fertigstellung.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„In der Landeshauptstadt ist Wohnungsbau Chefsache – das ist die Voraussetzung dafür, dass die ambitionierten Wohnungsbauziele, vor allem beim bezahlbaren Wohnen, erreicht werden. Hier ist Kiel Vorbild. Dennoch zeigen die aktuellen Zahlen, dass der geplante Bau bzw. die Genehmigung von 1200 Wohnungen im Jahr, davon 300 öffentlich gefördert, in den vergangenen drei Jahren nicht erreicht wurde. Das macht deutlich, wie schwierig gerade in einer Großstadt wie Kiel der Bau neuer Wohnungen ist.

Die Gründe dafür liegen nicht nur bei den Behörden der Stadt. Auch wenn die sozialen Vermieter seit Jahren weniger Bürokratie und kürzere Baugenehmigungsverfahren fordern, so gehört zur Wahrheit, dass massiv steigende Baupreise, das Fehlen an geeigneten Baugrundstücken und Widerstand aus der Nachbarschaft bei der Verdichtung bestehender Quartiere den Bau bezahlbarer Wohnungen hemmen. Hier gilt es, dass alle – Stadt, Politik und Wohnungsunternehmen an einem Strang ziehen.

Der VNW hat vor einigen Jahren die Gründung der Kieler Wohnungsgesellschaft KiWoG unterstützt, zugleich aber deutlich gemacht, dass die Chancengleichheit bei der Vergabe öffentlicher Grundstücke gewährleistet bleiben muss. Die Zusage von KiWoG-Geschäftsführer Markus Reutershan, dass man in den kommenden zehn Jahren 1.000 Wohnungen bauen oder aus dem Bestand rekrutieren werde, macht deutlich, wie groß die Lücke zur Erfüllung der jährlichen Wohnungsbauziele ist. Daher gilt es für die Stadt, die anderen sozialen Vermieter nicht zu vergessen und deren Interessen angemessen zu berücksichtigen.

Angesichts des vom Bundeswirtschaftsministerium ausgelösten Chaos bei der Förderung des Baus klimafreundlicher Wohngebäude hätte ich mir in der Wohnungsbaubilanz ein noch deutlicheres Wort des Kieler Oberbürgermeisters gewünscht. Das Aus der KfW-55-Förderung und verschärfte Förderbedingungen für das KfW-40-Effizienhaus werden sich direkt auswirken. Entweder Stadt und Land füllen die Förderlücke oder es wird das eine oder andere geplante Wohnprojekt nicht umgesetzt.“

2022/02/09

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 403 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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