Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
VNW-Direktor Andreas Breitner zur Baukostenexplosion: "Statt über eine Mietpreisbremse nachzudenken, bedarf es inzwischen einer Baukostenbremse."
26/2022
Auf den Baustellen in Deutschland sind im vergangenen Jahr die Rohstoff-Preise nahezu explodiert. Einzelne Baustoffe wie Holz und Stahl erlebten Preissteigerungen wie noch nie seit dem Jahr 1949, berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Experten sprechen längst von einer Bauflation. Diese trifft die sozialen Vermieter besonders hart, weil sie gestiegene Baukosten nicht an ihrer Mieterinnen und Mieter weitergeben wollen und können. Wer sich nur eine Wohnung für 6,80 Euro pro Quadratmeter Monatsmiete leisten kann, der steht bei einer Erhöhung um 20 oder 30 Cent pro Quadratmeter vor einem unlösbaren Problem. Fest steht: Statt über eine Mietpreisbremse nachzudenken, bedarf es inzwischen einer Baukostenbremse.
Die gestiegenen Preise gehen einher mit einem Mangel an Fachkräften auf dem Bau, (zu) langen Baugenehmigungsverfahren und wachsendem Widerstand in der Nachbarschaft, wenn ein Wohngebäude in einem bestehenden Wohnquartier errichtet werden soll. Hier müssen die Verantwortlichen ansetzen. Das löst zwar nicht das Problem der gestiegenen Baupreise, aber es hilft.
Angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes, vor denen die Wohnungswirtschaft steht, sind die gestiegenen Baupreise noch bedrohlicher. Verschärfte Klimaschutzanforderungen, hohe Baupreise und bezahlbares Wohnen – das ist ohne eine kostendeckende öffentliche Förderung nicht machbar.
Einmal mehr zeigt sich, was für Chaos Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der KfW-Förderung angerichtet hat. Die Förderbanken der Bundesländer müssen jetzt retten, was noch zu retten ist – und mit eigenen Zuschüssen eine Baukostenbremse installieren. Ansonsten kommt der Bau bezahlbarer Wohnungen zum Erliegen.“
2022/02/10
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 403 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de