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VNW-Direktor Andreas Breitner: BimA sollte Kommunen bundeseigene Grundstücke für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen

35/2022

Mehrere Bürgermeisterinnen der Gemeinden auf der Nordseeinsel Sylt haben „horrende Preise“ für Baugrundstücke des Bundes beklagt. Man habe mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) Gespräche geführt, zitiert die Sylter Rundschau die Bürgermeisterin von Wenningstedt-Braderup, KatrinFifeik. „Die Kosten, die dort für einen Quadratmeter aufgerufen werden, sind so exorbitant, da kann man überhaupt nicht drüber nachdenken.“ Stefanie Böhm, Bürgermeisterin von Kampen, beklagte: „Sie weichen nicht vom Bodenrichtwert ab.“

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit Dr. Christoph Krupp einen seiner engsten Vertrauten zum Chef der BimA gemacht und nach Amtsübernahme erklärt, die BimA solle den Kommunen verstärkt bei der Entwicklung von Standorten für den Wohnungsneubau helfen. Den Worten des Kanzlers müssen nun Taten der BimA folgen – und zwar nicht nur auf Sylt, sondern auf allen Nord- und Ostseeinseln.

Wenn man aber den Sylter Bürgermeisterinnen zuhört, so scheint die Bundesbehörde da weiterzumachen, wo sie vor dem Regierungswechsel aufgehört hat: jeden Cent aus einem Bundesgrundstück herauszupressen, der möglich ist. Das unterscheidet sich nicht wesentlich von einem renditenorientierten Projektentwickler, der nur seinen Vorteil sieht. Ein derartiges Verhalten widerspricht den Versprechen des Bundeskanzlers, Bundesgrundstücke für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu nutzen.

Seit einigen Jahren stellen Inselbewohner mit normalem Einkommen fest, dass sie vor Ort nur schwer an eine bezahlbare Wohnung kommen. Oftmals müssen sie aufs Festland umziehen und dann täglich zur Arbeit pendeln. Der Bund könnte problemlos mit den Gemeinden vereinbaren, dass seine Grundstücke zu einem günstigen Preis sozial orientierten Wohnungsunternehmen zur Verfügung gestellt werden. Die Unternehmen versprechen im Gegenzug, auf Dauer Mieten zu verlangen, die deutlich unter der örtlichen Vergleichsmiete liegen.

Dass der Bund etwas tun kann, die Wohnsituation auf den Nord- und Ostseeinseln zu entspannen, hat er in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, als das Wohngeld für Geringverdiener, die auf den Inseln leben, erhöht wurde. Diese ‚Insellösung‘ war eine gute Entscheidung, weil vor allem Haushalte mit mittlerem oder geringem Einkommen so in die Lage versetzt werden, auf den Inseln eine Wohnung anzumieten.

Die BimA kann weiterhelfen, indem sie den Kommunen nicht nur eigene Grundstücke zu bezahlbaren Preisen verkauft, sondern ihnen auch bei der Professionalisierung der Verwaltung hilft. Mit ihrer Hilfe und der von Förderbanken wäre die Gründung eigener Inselgenossenschaften denkbar. Dort würde wohnungspolitischer Sachverstand konzentriert, der den jeweiligen Bedarf ermittelt, Wohnungen baut und diese anschließend verwaltet. Damit hätten die Inselkommunen zu jeder Phase die Hoheit über den Bau und die Vermietung bezahlbarer Wohnungen.“

2022/03/14

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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