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VNW-Direktor Andreas Breitner: Bundesbauministerium übernimmt Verantwortung für Wohnungsbauförderprogramm - Gut für das bezahlbare Wohnen

93/2022

Die Bundesregierung plant eine Reform der milliardenschweren staatlichen Gebäudeförderung. Der Fokus wird einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa zufolge künftig auf der Sanierung liegen. Geplant sind pro Jahr Fördermittel in Höhe von 13 bis 14 Milliarden Euro. Künftig wird das Bundesbauministerium unter Leitung von Ministerin Klara Geywitz federführend für die (Um-)Gestaltung der Neubauförderung zuständig sein.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die Übertragung der Wohnungsbauförderung für den Neubau auf das Bundesbauministerium ist eine richtige Entscheidung. Damit wird die norddeutsche Wohnungswirtschaft in die Lage versetzt, die ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen, ohne dabei das bezahlbare Wohnen aus den Augen zu verlieren.

Das Bundesbauministerium mit Ministerin Klara Geywitz an der Spitze wird in die Lage versetzt, die Wohnungsbaupolitik der kommenden Jahre in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Sinne von Mieterinnen und Mietern sowie Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern zu gestalten.

Die Wohnungsbaupolitik der Ampel bekommt endlich auch einen belastbaren finanziellen Unterbau, die großen Herausforderungen zu meistern. Denn eines ist klar: die Neuordnung der Zuständigkeit ändert nichts daran, dass auch die Wohnungswirtschaft ihren Beitrag zu Klimaschutz leisten will. Allerdings hoffe ich, dass jetzt viele ideologisch motivierte Bremsen gelöst werden.

Wohnraum darf nicht für weite Teile der Gesellschaft unbezahlbar werden

Es geht darum, Neubau und Sanierung so voranzutreiben, dass die notwendige Zahl an neuen Wohnungen errichtet und die energetische Sanierung bestehender Wohnungen beschleunigt wird - Wohnraum dabei aber nicht für weite Teile der Gesellschaft unbezahlbar wird.

Gerade bei der Sanierung ihrer Wohnungsbestände stehen die sozialen Vermieter Norddeutschlands vor der Herausforderung, einerseits die Reduzierung der CO2-Emissionen energisch voranzubringen, andererseits ihre Mieterinnen und Mieter finanziell nicht zu überfordern.

Ich setze darauf, dass die sozialen Vermieter künftig bei der Bundesregierung mit ihren Ideen zum Klimaschutz im Wohnungsbereich mehr Gehör finden werden. Entscheidend wird sein, Lösungen zu fördern, die am Ende wirklich eine Reduzierung der CO2-Emissionen bewirken und die Wohnungsunternehmen wissen am besten, welche Lösung den größte Klimaschutzeffekt erzielt.

Dazu ist es sinnvoll, das Wohnen als Gesamtes zu betrachten und sich nicht einseitig auf eine Technologie festzulegen. Um CO2-Emissionen spürbar zu reduzieren, müssen alle technischen Möglichkeiten genutzt werden. Das kann die Dämmung eines Wohngebäudes genauso sein wie der Einbau von Wärmepumpen oder die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Es geht darum, die beste Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.

Das gesamte Quartier in den Blick nehmen

Sinnvoll ist es zudem, wo immer es geht, das gesamte Wohnquartier in den Blick zu nehmen. Dabei hat der städtische Hamburger Wohnungsbaukonzern SAGA mit seinem Quartiersansatz wertvolle Vorarbeit geleistet.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieses Ansatzes besteht darin, den Fokus nicht allein auf den energetischen Zustand eines Gebäudes zu richten, sondern vor allem den Anteil regenerativ erzeugter Energie bei der Energieversorgung von Wohngebäuden massiv zu erhöhen.

Gerade bei Bestandsgebäuden geht es darum, die begrenzten finanziellen Mittel sinnvoll einzusetzen. Das Geld ist oftmals besser bei der Erzeugung regenerativer Energie investiert als bei einer zusätzlichen, teuren Dämmung, die am Ende (zu) wenig CO2-Reduzierung bringt.

Mehr Pragmatismus und weniger Ideologie - darin liegt meine größte Hoffnung für die künftige Wohnungsbauförderung. Das Wohnungsbauministerium erhält mit der Übernahme der Zuständigkeit eine zweite Chance.“

2022/07/27

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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