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Soziale Vermieter kritisieren Habecks Atomentscheidung: „Das ist unterlassene Hilfeleistung!“

108/2022

Hamburg/Kiel/Schwerin. Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums kritisiert, die drei noch bestehenden Atomkraftwerke zum Ende dieses Jahres faktisch abzuschalten.

„Die Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erfüllt den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung“, sagte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Dienstag. „Wohnungsunternehmen sowie Mieterinnen und Mieter müssen derzeit erleben, wie die Preise für Gas und Strom explodieren und der Minister hält an seiner ideologisch begründeten Ablehnung von Atomkraft fest. Notwendig wäre stattdessen eine Politik, die die Sorgen und Ängste der Menschen berücksichtigt.“

Angesichts der Energiekrise, die weit über den kommenden Winter hinaus anhalten werde, sollte das Atomkraftwerk Brokdorf erneut angefahren werden, damit es eine gewisse Zeit wieder Strom liefern könne. „So schwer es fällt: Atomenergie ist derzeit ein gangbarer Weg, für die Menschen die Heiz- und Stromkosten bezahlbar zu halten. Nur wenn innerhalb kurzer Zeit mehr günstig erzeugte Energie auf dem Markt kommt, lässt sich der dramatische Preisanstieg dämpfen.“

Ziel müsse sein, Energie- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten und für bezahlbare Kilowattstundenpreise zu sorgen, so der VNW-Direktor. „Wir erleben eine Preiserhöhungswelle, deren Ausmaß den allermeisten Menschen noch nicht bewusst ist. Der Heizkostenhammer schlägt im Herbst mit aller Wucht zu und trifft vor allem die Ärmsten. Unsere Mitgliedsunternehmen kaufen auf Grund auslaufender Energieverträge zum Tagespreis ein. Dabei erleben Sie aktuell eine Verzehnfachung des Einkaufspreises. Diese Preise müssen 1:1 an die Mieterinnen und Mieter weitergegeben werden. Die Lage darf deshalb durch selbst auferlegte Verbote zur Atomkraft nicht noch künstlich verschlechtert werden.“

Der befristete Weiterbetrieb der drei Atomkraftwerke sei auch aus Gründen des Klimaschutzes sinnvoll, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. „Von der Wohnungswirtschaft fordert Minister Habeck, den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren. Gleichzeitig setzt er auf Kohlekraftwerke, die ein Vielfaches mehr an CO2 ausstoßen als in der Wohnungswirtschaft eingespart werden kann. Das versteht kein Mensch.“

06/09/2022

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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