Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Soziale Vermieter: Gaspreisbremse ist eine beruhigende Nachricht
VNW-Direktor Andreas Breitner:
- Gut, dass auch die Fernwärmekunden profitieren
- Soforthilfe unterstützt Vermieter, einen Liquditätsengpass zu vermeiden
- Gaspreisdeckel ist nur eine Atempause: Jetzt muss ein Energiepreisdeckel her!
126/2022
Die Expertenkommission Gas und Wärme hat sich auf einen Vorschlag zur Entlastung von Gaskunden angesichts der extremen Preissteigerungen verständigt. Nach einem zweistufigen Verfahren übernimmt der Staat in einem ersten Schritt im Dezember einmalig die jeweilige Abschlagszahlung aller Gas-Standardlastprofil-Kunden und Fernwärmekunden. Im Frühjahr 2023 soll in einem zweiten Schritt ein Kompensationsmodell eingeführt werden, mit dem 80 Prozent des Gas- und Fernwärmeverbrauchs von Privat- und Gewerbekunden auf Basis des Vorjahresverbrauchs bei einem Preis von 12 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt und damit subventioniert werden.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Für die norddeutsche Wohnungswirtschaft stellt der Gaspreisdeckel die geforderte Hilfe dar. Er ist in Umfang, Art und Ausmaß geeignet, schnell und flexibel zu helfen. Entwarnung auch für die Fernwärmekunden: Es ist eine beruhigende Nachricht, dass – anders als bei der verkorksten Gasumlage – von Anfang die Fernwärmekunden von der Gaspreisentlastung profitieren. In Norddeutschland betrifft das rund 350.000 Haushalte, also rund 900.000 Menschen. Die drei Landesregierungen in Kiel, Schwerin und Hamburg müssen daher auf Bundesebene ihren Einfluss geltend machen, dass der Vorschlag der Kommission so schnell wie möglich auch Realität wird. Die Bundesregierung hat zu lange gebraucht, um zu handeln. Die Zeit drängt und für langwierige Diskussionen ist kein Platz mehr.
Die Soforthilfe hilft, den Menschen zunächst erst einmal die größte Sorge zu nehmen, nämlich die vor dem Verlust der Wohnung. Auch Wohnungsunternehmen, die bei dem jeweiligen Energieversorger für die Mieterin bzw. den Mieter in Vorkasse gehen, können aufatmen. Vor allem kleineren Unternehmen drohen ein Liquiditätsengpass und zusätzliche Kosten bei der Aufnahme kurzfristiger Kredite. Alles in allem erhalten wir bei Umsetzung der Kommissionsvorschläge eine Atempause.
Mehr als eine Atempause ist es jedoch nicht. Von einem Gaspreisdeckel profitieren ja nur die Gaskunden. Wir brauchen unbedingt einen weiteren Schritt in Richtung Energiepreisdeckel. Am Ende gilt auch für Energiearten wie z.B. Öl und Holz das, was für das Gas gilt: die Preissteigerungen drohen sowohl Mieterinnen und Mieter als auch Unternehmen zu überlasten. Auch hier sollte möglichst rasch eine Lösung gefunden werden, die dem Umgang mit dem Energieträger Gas vergleichbar ist.“
10/10/2022
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de