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Am Gemeinwohl orientierte Vermieter: „Es ist fünf Minuten vor zwölf“

VNW-Direktor Andreas Breitner:

  1. Die Gefahr, dass wir große Probleme auf den Wohnungsmärkten bekommen, wächst mit jedem Tag.
  2. Bundesregierung muss für Klarheit bei der Förderung für den Wohnungsbau sorgen.
  3. Die Zeit ist reif für ein Baubeschleunigungsgesetz.

5/2023

Ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft und Verbänden hat am Donnerstag in Berlin den Mangel an Sozialwohnungen beklagt und einen bundesweiten Sonderfonds in Höhe von 50 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 gefordert, um jährlich rund 400.000 Wohnungen zu bauen. Zudem sollten Baurecht und Bebauungspläne überarbeitet werden, um den Bau von Sozialwohnungen zu erleichtern. Ferner solle die Mehrwertsteuer für den Neubau von Sozialwohnungen auf sieben Prozent gesenkt werden.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Alles, was den Bau bezahlbarer Wohnungen voranbringt, muss umgehend umgesetzt werden. Es ist fünf Minuten vor zwölf und die Gefahr, dass wir große Probleme auf den Wohnungsmärkten bekommen, wächst mit jedem Tag. Wir laufen auch im Norden sehenden Auges in eine Wohnungsknappheit. In den jetzt schon engen Wohnungsmärkten im Norden (Hamburg und Metropolregion, Kiel, Lübeck, Rostock, Greifswald, touristische Zentren an Nord- und Ostsee) wird die Lage sich weiter verschärfen. Die Politik muss dringend vom Ankündigungsmodus in den Handlungsmodus wechseln und sein Fokus auf die Schaffung bezahlbaren Wohnraum richten.

Die norddeutsche Wohnungswirtschaft fordert seit Jahren eine Entschlackung und Harmonisierung der Bauordnungen der Bundesländer. Auch Änderungen bzw. Verabschiedung von Bauplänen dauern noch viel zu lange. Das alles würde nicht viel Geld kosten, aber viel Zeit und damit Geld sparen. Dass die Bündnispartner auf Schleswig-Holstein und Hamburg verweisen, macht deutlich, dass im Norden innovative Lösungen entwickelt werden.

Auch eine Ausweitung der Fördermittel des Bundes ist sicher sinnvoll. Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein haben bereits reagiert und angesichts der gestiegenen Baukosten die Landesförderung für den Bau von Sozialwohnungen deutlich erhöht. Hier sind einige Länder deutlich weiter als der Bund.

Vor allem aber brauchen wir endlich Klarheit über die Förderprogramme des Bundes. Der abrupte KfW-Förderstopp im vergangenen Jahr wirkt immer noch nach, zumal wir bislang immer noch nicht wissen, was der Bund nun wie fördert. Dabei muss auch geprüft werden, ob es richtig ist, den allergrößten Teil der Fördermittel für die energetische Sanierung von Bestandsbauten auszugeben. Bislang plant der Bund, dafür rund 14 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Für die Förderung des Wohnungsneubaus stehen nur eine Milliarde Euro zur Verfügung.

Im Norden sind aus guten Gründen in kürzester Zeit zur Energieversorgung LNG-Terminals genehmigt und in Betrieb genommen worden. Bevor sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt massiv verschärft und in der Folge u.a. die Mieten steigen und die Obdachlosigkeit zunimmt, müssen wir den Wohnungsbau beschleunigen. Die Zeit ist reif für ein Baubeschleunigungsgesetz.“

12/01/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 411 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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