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VNW-Direktor Andreas Breitner: „Der Bund muss endlich ein verlässlicher Partner der Energiewende werden.“

Die sozialen Vermieter beklagen in einem Schreiben an Bundesbauministerin Klara Geywitz kurzfristige Verschärfungen bei der Förderung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Selbst professionelle Energieberater haben den Überblick verloren.

15/2023

Kiel/Hamburg/Schwerin. Die am Gemeinwohl orientierten Vermieter Norddeutschlands haben die kurzfristige Verschärfung bei der staatlichen Förderung kostenintensiver energetische Sanierungsprojekte beklagt.

Zum Jahreswechsel habe die Bundesregierung erneut die Förderbedingungen bei der sogenannten BEG-Bestandsförderung verändert, heißt es in einem Schreiben von Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), an Bundesbauministerin Klara Geywitz.

Zwar seien Änderungen an der BEG-Förderung, die helfen solle, Wohngebäude klimaneutral zu machen, zu erwarten gewesen. Jedoch fehlten auch vier Wochen nach Bekanntgabe der Änderungen Details und Übergangsfristen.

„Selbst zur BEG-Förderung verpflichtend einzubindende professionelle Energieberater und an die KfW durchleitende Förderbanken haben den Überblick über jeweils anzuwendende Berechnungsnormen und -parameter verloren“, heißt es in den Schreiben.

Was gelten solle, müsse auf seitenstarken KfW-Merkblättern und technischen FAQ-Listen recherchiert werden. „Das ist extrem mühevoll und provoziert Fehler. Zumal auf der KfW-Internetseite aktuell verlinkte Papiere zu ein und derselben Frage widersprüchliche Informationen liefern“, schreibt VNW-Direktor Andreas Breitner.

Die sozialen Vermieter bringe das in eine schwierige Lage, heißt es in dem Schreiben weiter. Projektplanungen, Kalkulationen, zur Finanzierung vorbereitete Förderanträge, Zinsabsicherungen - all das sei von einem auf den anderen Tag hinfällig geworden - im schlimmsten Fall die Projekte gleich mit.

„Es ist irrwitzig, wenn Deutschland beim Klimaschutz aufs Tempo drückt, es denen, die das Ganze umsetzen sollen, aber derart schwer macht“, heißt es in dem Schreiben von VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Wenn selbst die durch professionelle Energieberater begleitete Wohnungswirtschaft hier ins Messer läuft – wie will man da kleine Privateigentümer zu mehr Klimaschutz motivieren?“

Die Bundesregierung und die Kreditanstalt für Wiederaufbau müssten endlich „verlässliche Partner der Energiewende“ werden, so der VNW-Direktor. „Mit Zwang allein und einem Wust aus sich ständig ändernden Regeln wird das Gesellschaftsprojekt scheitern und wird der soziale Frieden aufs Spiel gesetzt. Wer Klimaschutz will, muss das ändern.“

01/02/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 411 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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