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VNW-Direktor Andreas Breitner zu den aktuellen Bodenrichtwerten: "Kein Grund für eine Entwarnung"

  1. Bauen und Grundstücke in Hamburg sind nach wie vor viel zu teuer, als dass ein Bauboom zu erwarten ist.
  2. Der ‚Preisrückgang‘ startet von außerordentlich hohem Preisniveau.
  3. Weitere Verschärfung der Lage auf dem Mietwohnungsmarkt ist zu befürchten.

55/2023

Hamburg hat heute die aktuell geltenden Bodenrichtwerte veröffentlicht. Demnach sanken die Bodenrichtwerte für Mehrfamilienhaus-Bauplätze um 15 Prozent. Die Preise von Mehrfamilienhäusern im Bestand, die verkauft wurden, betrugen im Schnitt rund 4.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Auch wenn auf den ersten Blick die Zahlen eine Entspannung auf Hamburgs Immobilienmarkt verheißen, so ist dem nicht so.

Die Zahlen sind kein Grund zu Entwarnung. Bauen und Grundstücke in Hamburg sind nach wie vor viel zu teuer, als dass ein Bauboom zu erwarten ist.

An der Notwendigkeit,

1. Bürokratie abzubauen,

2. die Bauordnung zu entschlacken,

3. ausreichend öffentliche Grundstücke zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung zu stellen

4. keine weiteren Auflagen für Bau und Sanierung von Wohnraum zu beschließen

führt kein Weg vorbei.“

Der ‚Preisrückgang‘ startet von außerordentlich hohem Preisniveau. Zudem dürfte der ‚Preisrückgang‘ überwiegend auf die aktuell veränderten wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen sein: massiv steigende Zinsen, explodierende Baukosten, die auch bei einer Sanierung ein Rolle spielen, und das Chaos um die Energiewende dürften die eigentlichen Ursachen für sinkende Preise sein.

Zudem gilt: Das Geld, das nicht mehr für den Kauf einer Immobilie aufgebracht werden muss, fließt jetzt an die Banken und die Bauunternehmen. Ich fürchte, dass die Kosten für den Kauf einer Immobilie in Summe nicht gesunken sind.

Für die sozialen Vermieter, die ihre Wohnungen nicht verkaufen, sondern über Jahrzehnte instandhalten und vermieten, sind die heute veröffentlichten Zahlen insofern wichtig, als dass sie eine weitere Verschärfung der Lage auf dem Mietwohnungsmarkt befürchten lassen.

Wenn Menschen in größerer Zahl sich den Bau oder den Kauf einer eigenen Immobilie nicht mehr leisten können, dann drängen sie (zusätzlich) auf den Wohnungsmarkt – sie müssen ja irgendwo wohnen – und verschärfen so die Lage.“

04/05/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 412 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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