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Hamburgs soziale Vermieter: Alle Kräfte auf die Umsetzung der Wärmewende konzentrieren

  1. Berliner Streit um das GEG ist kein Vorbild für Hamburg.
  2. Umweltbehörde will erste digitale Fernwärmekarte noch vor der Sommerpause vorlegen.
  3. Auch Energieversorger muss sich am Gemeinwohl orientieren und darf nicht nur Gewinnerzielung im Blick haben: „Mehr Gemeinsinn als Gewinnsucht!“

78/2023

Hamburg. Hamburgs soziale Vermieter haben SPD und Grüne aufgefordert, ihren aktuellen Streit über die Fernwärmeplanung beizulegen und alle Kräfte auf die Umsetzung der Wärmewende zu konzentrieren.

„Das unwürdige Schauspiel, das die Berliner Ampel-Parteien gegenwärtig beim Gebäudeenergiegesetz aufführen, sollte den beiden Hamburger Regierungsparteien kein Vorbild sein“, erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Das Thema ist zu ernst, um sich damit profilieren zu wollen.“

Die Intention der SPD-Fraktion, in Hamburg die Wärmeplanung sozial ausgewogen anzugehen, sei richtig, sagt der VNW-Direktor. „Ich erinnere an das Versprechen von Bürgermeister Peter Tschentscher, wonach die Wärmewende für die Mieterinnen und Mieter nicht zu massiven Kostensteigerungen führen wird. An dem Bürgermeisterversprechen darf nicht gerüttelt werden.“

Die zuständige Umweltbehörde wiederum habe vor wenigen Tagen erklärt, sie werde noch vor der Sommerpause ‚eine digitale Karte mit den voraussichtlichen Ausbau- und Nicht-Ausbaugebieten der städtischen Fernwärme sowie den Potenzialgebieten für Nahwärmenetze verfügbar machen‘“, so der VNW-Direktor weiter. Für das kommende Jahr wurde eine ‚gebäudescharfe Übersicht‘ der Fernwärmeversorgung versprochen. An diesem Versprechen werden wir die Behörde und ihren Senator messen.“

Soziale Vermieter benötigen Planungssicherheit

Soziale Vermieter, die ihre Wohnung über Jahrzehnte instand halten und zu bezahlbaren Preisen vermieten, benötigen gerade bei der Wärmeversorgung Planungssicherheit. „Heizungsanlagen sind teuer und selbst größere Unternehmen können Investitionen in einen Umbau der Wärmeversorgung nicht aus den Ärmeln schütteln. Zumal Heizenergie für Mieterinnen und Mieter bezahlbar bleiben muss.“

Der VNW-Direktor erinnerte die Umweltbehörde daran, dass auch Hamburgs Energieversorger sich am Gemeinwohl orientieren muss. „Bei der Fernwärmeplanung darf die Frage der Wirtschaftlichkeit nicht die Hauptrolle spielen. Mit anderen Worten: Wenn eine Fernwärmeleitung unmittelbar an einem Wohngebiet entlangläuft, dann wiegen Klimaschutz und Gemeinwohl mehr als reine Wirtschaftlichkeitsaspekte.“

Die sozialen Vermieter erwarten, dass kommunale Unternehmen nicht in erster Linie der Gewinnerzielung dienten und die wirtschaftlichen Risiken auf die Bürgerinnen und Bürger verlagerten. „Hier bedarf es bei der Stadt eines Paradigmenwechsels. Wir fordern ‚Mehr Gemeinsinn als Gewinnsucht!‘

VNW-Direktor Andreas Breitner begrüßte, dass in Hamburg die Planung der künftigen Wärmeversorgung im Dialog mit der Wohnungswirtschaft erfolgt. „Letztlich geht es um die Interessen von mehreren Hunderttausend Mieterinnen und Mieter. Insofern finden wir es richtig, durch den Ausbau des Fernwärmenetzes möglichst viele Wohngebäude anzuschließen. Hamburg hat ehrgeizige Pläne. Wir werden darauf achten, dass sie zeitgerecht umgesetzt werden.“

05/07/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 413 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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