Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Soziale Vermieter zur Bevölkerungsprognose
56/2024
VNW-Direktor Andreas Breitner:
1. Soziale Vermieter sind oftmals der einzige wirtschaftliche Anker in einem Ort.
2. Land muss auch die DDR-Altschulden der Wohnungsgenossenschaften übernehmen.
3. Zudem muss dort, wo der Abriss von Wohnungen sinnvoll ist, dieser öffentlich gefördert werden.
Die Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns wird einer Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge bis 2045 um mehr als 100.000 Einwohner sinken. Künftig werden in dem Bundesland noch rund 1,5 Millionen Menschen leben.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Ein Wissenschaftler hat Mecklenburg-Vorpommern einmal als ‚Wolfserwartungsland‘ bezeichnet. Dazu wird es nicht kommen. aber die Zahlen des Bundesinstituts sollten in den Behörden des Landes genau analysiert werden. Dass derzeit bei Wohnraum die Leerstandsquote selbst im ländlichen Raum rückläufig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass mittelfristig vor allem kleinere Kommunen und Dörfer von einer sinkenden Bevölkerungszahl betroffen sein werden.
Oftmals sind die im VNW organisierten Wohnungsunternehmen im ländlichen Raum der letzte wirtschaftliche Anker für die örtliche Handwerkerschaft und wichtiger Finanzier des kommunalen Haushalts. Sinkende Bevölkerungszahlen gepaart mit einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft setzen die sozialen Vermieter unter Druck. Deshalb muss die Landesregierung noch mehr als bisher ihr Augenmerk darauf richten, dass diese Unternehmen ‚Luft zum Atmen‘ haben.
Zuallererst sollte die Übernahme der sogenannten DDR-Altschulden durch das Bundesland nicht nur den kommunalen Wohnungsunternehmen, sondern auch den Wohnungsgenossenschaften zugutekommen. Daneben wäre es sinnvoll, Förderprogramme aufzulegen, die den Vermietern ermöglichen, in die Jahre gekommene und leerstehende Wohngebäude - die sogenannten LPG-Bauten - abzureißen und sinnvoll zu ersetzen.
Mecklenburg-Vorpommern benötigt eine Wohnungsbaupolitik, die differenziert die Bedürfnisse der einzelnen Regionen berücksichtigt. Das mag mühsam(er) sein. Aber die ‚Gießkanne‘ hat bei der Wohnungsbauförderung ausgedient.“
19/06/2024
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de