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Soziale Vermieter unterstützen Gebäudetyp E mit einfacheren Standards im Wohnungsbau

VNW-Direktor Andreas Breitner:

1. Planen und Bauen ist hierzulande durch eine inzwischen fast unüberschaubare Zahl von Regelungen geprägt.

2. Die ‚Kultur des Weglassens‘ betrifft auch die technische Ausstattung von Wohngebäuden.

3. Oftmals ist weniger mehr.

60/2024

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Freitag eine Studie über neue Baustandards vorgestellt und sich dafür ausgesprochen, neue Wege zu gehen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Ich unterstütze die Ministerin bei ihrem Vorhaben, einen neuen Gebäudetyp „E - wie einfach“ einzuführen. Das Planen und Bauen ist hierzulande durch eine inzwischen fast unüberschaubare Zahl von Gesetzen, Normen, Regelwerken und sogenannten anerkannten Regeln der Technik geprägt. Inzwischen gibt es gut 20.000 Normen, die beim Bau eines Wohngebäudes berücksichtigt werden müssen.

Wir erleben, dass Normen bis ins kleinste Detail reichen, sich manchmal widersprechen und am Ende eben nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen, aber die Kosten nach oben treiben. Viele im einzelne sinnvolle Normen führen am Ende oftmals nicht zu mehr Qualität. Wir sollten uns verstärk im europäischen Ausland umschauen. Dort wird unter ähnlichen Umweltbedingungen gelebt.

Oftmals ist weniger mehr. Warum lieben die Menschen die sogenannten Gründerzeitbauten, wie die vor wenigen Tagen veröffentlichten Ergebnisse des Zensus 2022 belegen? Die Menschen akzeptieren dort ohne Wehklagen einen geringeren Schallschutz, elektrische Leitungen auf Putz oder einen knarzenden Dielenboden.

Die ‚Kultur des Weglassens‘ betrifft auch die technische Ausstattung von Wohngebäuden. Architekten sprechen von sogenannten Low-Tech-Lösungen, um wartungsarme und langlebige Gebäude zu realisieren. Technik ist teuer, muss aufwändig gewartet werden und mehrfach ausgetauscht werden.

Zu guter Letzt: Wir müssen uns von dem Standard verabschieden, den wir liebgewonnen haben. Also: weniger Aufzüge, weniger Schallschutz, Verzicht auf Loggien und stattdessen Balkone bauen sowie die Reduzierung der Zahl der Steckdosen.“

28/06/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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