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Soziale Vermieter: Fünf bis sieben Euro Miete mehr pro Quadratmeter - Kosten der Energiewende in Schleswig-Holstein unbezahlbar

VNW-Direktor Andreas Breitner:

  1. Mieten müssen bis 2040 um fünf bis sieben Euro pro Quadratmeter erhöht werden.
  2. Machbarkeitsstudie legt die ideologischen Grundlagen der Energiewende offen.
  3. Der soziale Frieden in den Quartieren ist in Gefahr.
  4. Finanzielle Überforderung der Menschen ist eine reale Bedrohung.

84/2024

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Prof. Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE), haben am Donnerstag eine Machbarkeitsstudie zu Kosten und Leistbarkeit eines klimaneutralen Gebäudebestands in Schleswig-Holstein vorgestellt. Danach sind Investitionen in Höhe von bis zu 140 Milliarden Euro notwendig, wenn bis zum Jahr 2040 alle Wohngebäude in Schleswig-Holstein klimaneutral gemacht würden.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Wenn man die Berechnungen von Prof. Walberg zu Grunde legt, werden die Mieten in Schleswig-Holstein im Durchschnitt um fünf bis sieben Euro pro Quadratmeter steigen müssen, um die Investitionen für die Energiewende bezahlen zu können. Das bedeutet bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung, dass die Mieterinnen und Mieter im Monat bis zu 560 Euro mehr aufwenden müssen.

Derzeit liegt in Schleswig-Holstein bei den sozialen Vermietern die monatliche Netto-Kaltmiete im Durchschnitt bei 6,70 Euro pro Quadratmeter.

Diese Zahlen verdeutlichen das ganze Ausmaß der grünen Utopie. Alle Wohngebäude bis zum Jahr 2040 so energetisch zu sanieren, so dass diese keine klimaschädlichen Emissionen mehr an die Atmosphäre abgeben, ist Ideologie und eine Idee aus Fantasia-Land.

Angesichts dieser Fakten steht fest, dass das Geld zur Dekarbonisierung des Gebäudebestandes nicht aus der Miete kommen kann. Das wäre sozialer Sprengstoff, der unseren sozialen Frieden gefährdet. Aber woher dann? Wir brauchen bald Antworten auf unsere Fragen, weil auch unsere Mieterinnen und Mieter darüber nachdenken.

Und wir müssen verhindern, dass bei den Menschen Sorge und Ängste zum Leitfaden demokratischer Entscheidungen werden. Das tut uns allen nicht gut. Deshalb müssen wir ihnen diese nehmen.

Wir brauchen für die Wärmewende einen Plan, der zu Ende gedacht ist und die Refinanzierung beinhaltet. Am Ende darf es nicht nur noch darum gehen, ob Mieter oder Vermieter durch die Dekarbonisierung ihres Gebäudebestandes Pleite gehen. Beide brauchen wir zur gesellschaftlichen Stabilität im Mieterland Deutschland.

Ideologie ersetzt keinen Sachverstand, sondern richtet erheblichen Schaden an. Sie ist nicht umsetzbar und wird an der Realität scheitern. Abgesehen davon, dass die Kosten von den sozialen Vermietern nicht getragen werden können, laufen wir Gefahr, die Unterstützung der Menschen für die notwendige Transformation unsere Gesellschaft zu einer nachhaltigen Lebensweise zu verlieren. Ich fürchte: Die Menschen werden sich abwenden.“

12/09/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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