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Soziale Vermieter: Beim Klimaschutz Auswirkungen auf die Mieten berücksichtigen

8/2025

Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat am Donnerstag mit den Stimmen der schwarz-grünen Regierungsfraktionen die Überarbeitung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes (EWKG) beschlossen. Darin setzt sich die Landesregierung zum Ziel, 2040 klimaneutral zu sein. Neue Wohngebäude und Parkplätze mit mindestens 70 Stellplätzen müssen künftig mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden. Zudem müssen Wärmenetze spätestens von 2040 an klimaneutral betrieben werden.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die Landesregierung muss beim Ringen um mehr Klimaschutz stärker die Auswirkungen auf die Mieten zu berücksichtigen. Die am Gemeinwohl orientierten Vermieter fordern, dass zwingend vor der Einführung ordnungsrechtlicher Vorgaben zur Reduzierung klimaschädlichen Emissionen das Kosten-/Nutzenverhältnis geprüft wird.

Entscheidend ist die Effizienz aller Klimaschutzmaßnahmen. Die aber ist bislang eher schlecht. So sind dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zufolge von 2011 bis 2022 die jährlichen Ausgaben für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich um 40 Prozent auf 67 Milliarden Euro gestiegen. Der spezifische Energieverbrauch je Quadratmeter stagniert dagegen seit Jahren.

Wir dichten und dämmen, als gäbe es kein Morgen, aber es hat ökologisch nichts gebracht. Milliardeninvestitionen und kein Stück weniger Energieverbrauch. Einfach irre.

Die im Gebäudesektor zu erfüllenden Effizienzstandards haben die Komplexität des Bauens und die Bau- sowie die Unterhaltskosten deutlich erhöht. Das müssen die Mieterinnen und Mieter über ihre Miete bezahlen, ohne dass unter dem Strich die versprochenen Kosteneinsparungen wirklich eintreten.

Um die vom Land geplante Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 zur erreichen, sind der ARGE für zeitgemäßes Bauen e.V. zufolge im Gebäudesektor in Schleswig-Holstein Investitionen im Umfang von bis zu 152 Milliarden Euro notwendig. Bei rund 1,5 Millionen Wohnungen bedeutet das rein rechnerisch eine Investition von rund 100.000 Euro pro Wohnung.

Klimaschutz, soziale Ausgewogenheit und erfolgreiches Wirtschaften gehören zusammen. Deshalb: Wer fordert, muss auch fördern! Die Energiewende im Gebäudesektor ist eine Mammutaufgabe für soziale Vermieter und Mieter gleichermaßen. Diese Aufgabe kann nur mit einer auskömmlichen staatlichen Förderung gestemmt werden. Sollte diese ausbleiben, können diese Investitionen nur aus den Mieten refinanziert werden. Das ist dann betriebswirtschaftlich geboten, aber sozial brandgefährlich.“

31-01-2025

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 452 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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