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Udo Lindenberg, Micha H. Echt, Hans von Grauwitz und das Bernsteinzimmer

Udo Lindenberg, Micha H. Echt, Hans von Grauwitz und das Bernsteinzimmer
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Zu seinem 76. Geburtstag wurde Udo Lindenberg der Titel eines schottischen Lairds verliehen und er ist somit der Dritte Landlord von dem wir wissen.

Bereits 1936 entwickelte sich die Romanfigur Hans von Grauwitz vom niederschlesischen Kunstwissenschaftler zum schottischen Laird of Glencairn. 2012 folgte ihm unser Autor Micha H. Echt, um seinem Protagonisten in den Norden Schottlands begleiten zu können. In Castlevillage betrieb Hans von Grauwitz eine Whisky-Destille bis er 1943 vom britischen MI SIX verpflichtet wurde. Im Romanverlauf sicherte der Laird of Glencairn im Zusammenhang mit dem Stauffenberg- Attentat nicht nur die Krone Wilhelms I. aus dem Jahre 1861 sondern auch das berühmte Bernsteinzimmer.

Im Mai 2022 schenkte Udo Lindenbergs Team dem Star zu seinem 76. Geburtstag ein kleines Grundstück in Schottland. Nach altem schottischem Recht ist der Sänger somit zu Laird Lindenberg geworden.

Da in Schottland der Naturschutz nicht sehr aktiv von staatlicher Seite unterstützt wird, hat eine private Initiative große Areale in Camster aufgekauft, um die unberührten Landschaften und Torfmoore der schottischen Highlands zu schützen. Um weitere Areale rund um Camster zu sichern (Glencairn, John O Groats, Glencrannog, Aryll), wurde dieses Gebiet in kleine Parzellen aufgeteilt und zum Kauf angeboten. Jedes Grundstück mit eigener Parzellen-Nummer ermächtigt den eingetragenen Erwerber dazu, den Titel der Lady oder des Lairds zu tragen. Alles ganz offiziell mit notariell beglaubigter Urkunde. Die weltweit anerkannten Titel Lady und Laird können nicht von dem Land getrennt werden, und gehen daher unabhängig von der Größe des Landstückes auf den neuen Besitzer über. Der Titel und die damit verbundenen Nutzungsrechte sind entsprechend vererbbar.

Dieses Geschehen verarbeitete Micha H. Echt in seinem Roman "MI-SIX Operation Bernsteinzimmer", der nach seinen Aussagen zu mehr als 90 Prozent auf Tatsachen beruht und für den er mehr als 8 Jahre (auch an den Schauplätzen des Romans) recherchiert hat.

Ende August 1943 spielte sich folgende Szene im Büro der Whiskey-Brennerei ab:

Jemand klopfte an die Tür des kleinen Büros im Norden der Grafschaft Caithness. Leise, aber bestimmt. Der Laird of Glencairn hob den Kopf und unterbrach das Studium des Luzerner Auktionskataloges. Es klopfte noch einmal, die Tür öffnete sich und Maxwell deutete kopfnickend eine Verbeugung an.

„Sir, ich störe ungern, aber ich habe eine dringende Nachricht für Sie.“

Hans von Grauwitz, der Laird of Glencairn, nahm die edle Bog-Oak-Tabakpfeife aus dem Mund und drehte sich langsam zur Tür.

„Was für eine Nachricht, Maxwell?“

„Man sagt, Sie möchten sich dringend nach England bemühen. Sie werden binnen zwei Tagen zuerst in London und dann in Hampshire auf Schloss Beaulieu erwartet.“

Von Grauwitz runzelte die Stirn, legte die kalte Pfeife an die äußerste Ecke seines Zedernholzschreibtisches und sah Maxwell fragend an.

„Von wem ist die Nachricht?“

„Sir, man sagte mir, wenn Sie den Namen Beaulieu hören, wüssten Sie Bescheid.“

Der Landlord sah seinen Verwalter teilnahmslos an, blickte mit seinen stahlblauen Augen durch ihn hindurch und nickte mechanisch. Er nahm mit seiner verkrüppelten Hand die Pfeife wieder vom Tisch, steckte sie sich zwischen die Zähne und inhalierte den frischen Minzeduft. Die Pfeife war seit Jahren kalt, aber ohne seine gute Bog Oak konnte er nicht denken, aber selbst jetzt, mit dem Mundstück zwischen den Zähnen, schien es ihm unmöglich, seine Gedanken klar zu ordnen. Beaulieu. Er hatte es immer geahnt und befürchtet, irgendwann würde es ihn einholen, und dennoch erreichte ihn die Nachricht völlig unverhofft. Wie bin ich damals nur auf diese Idee gekommen? Warum in Gottes Namen habe ich zugesagt? Er nickte völlig apathisch vor sich hin, spürte wieder einmal dieses hässliche Jucken in seinen amputierten Fingern und starrte auf einen imaginären Punkt mitten im Raum. Maxwell wartete derweil wie eine bewegungslose Marionette.

„Sir?“

Von Grauwitz erwachte langsam, nahm die Pfeife wieder aus dem Mund, fasste sie fest am Pfeifenkopf und zeigte mit dem Mundstück auf seinen Verwalter.

„Maxwell, Sie müssen einige Tage ohne mich auskommen, ich nehme morgen früh den ersten Zug nach Inverness und fahre dann weiter nach England.“

Sind Sie neugierig geworden? Kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Sie.

Beste Grüße K. Kolloch

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Frau Kathrin Kolloch

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