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Immer wenn ich am Morgen aufstehe, formt sich ein diffuses Bild in mir!

Immer wenn ich am Morgen aufstehe, formt sich ein diffuses Bild in mir!
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"Immer wenn ich am Morgen aufstehe, formt sich ein diffuses Bild in mir, dass jemand meinem noch unsicheren Tun zuschaut, dass mich jemand beobachtet, meine ungelenken Bewegungen neugierig beäugt und genau mustert. Wie ich mich – oft unwillig – aus dem Bett quäle: die Lider verquollen von der Nacht, verquollen von den Träumen und Nichtträumen, noch versunken den Nachtgeistern nachhängend und den Nachtsand noch in den Augen kratzend.

Ich stelle mir die Bilder und Szenen vor, die sich dem Zuschauenden präsentieren.

In meinem noch müden Kopf wabert in diesen ersten, noch nicht wachen Minuten die Frage, wie derjenige, der mir zuschaut, mich wohl wahrnimmt. Welche Bilder entstehen bei ihm, wenn ich mit verkniffenen Augenschlitzen, die nur spärlich das junge Tageslicht in mein dunkles Innere einlassen, die ersten unsicheren Schritte wage und dabei mit weit offenem Mund gähnend die diffusen Nachtlüfte herauslasse und hölzern über den Flur Richtung Badezimmer schlürfe.

Bekommt dieser Zuschauende eine Vorstellung von dem, was die entweichenden Nachtwinde alles mit nach draußen transportieren und wegschaffen sollen?

Bin ich das überhaupt, der sich auf diese Weise in einen beginnenden Tag schleicht?

Bin ich das, der sich öfter in erbärmlicher Erscheinung gar in einen solchen Tag hineinquält?

Bin ich das überhaupt, der morgens dem armseligen Gegenstück im Spiegel gegenübersteht und fragend anstarrt?

Oder bin ich der Beobachter, der Zuschauende, der neugierig Blickende, der neben mir steht und neben mir geht, die Bilder und Erscheinungen aufsaugend?

Wie unterscheide ich mich an einem solchen Morgen von den Millionen Menschen, die zur gleichen Zeit in etwa das Gleiche tun und ein Taggeschehen mit eingeübter Routine und Ablaufritualen aufschlagen?

Wie schauen sich diese ihr Gegenüber im Spiegel an, wenn es Zähne putzend mit Grimassen sein Gesicht, die Stirn, Backen oder Kiefer verzieht?

Welche Fragen stellen sie diesem Gegenüber, das sie an einem Morgen zunächst mürrisch verschlafen und öfter auch befremdlich und verunsichernd aus dem Spiegel anschaut? Oder stehen diese Menschen mit Elan und Begeisterung auf?

Starten sie vielleicht schwungvoll und energiegeladen in ein neues Datum motiviert von ihrem strahlenden Spiegelbild?

Immer wenn ich am Morgen aufstehe, überfallen mich diese bohrenden Fragen, Muster, Fantasien und Unsicherheiten. Ich stelle mir Existenzen vor als unterschiedliche Beispiele von möglichen Lebensmodellen oder -wegen. …“

Hat Ihnen der Impuls aus meinem Buch „WELTEN-GEWITTER – Spiegel unserer Zeit“ gefallen und wollen Sie mehr? Kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Sie.

Einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen

Andreas Lukas, promovierter Politikwissenschaftler, Autor und freier Journalist

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