China Netzwerk Baden-Württemberg e.V. (CNBW)
Umfrage-Ergebnisbericht von CNBW und Zeppelin Universität: Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China im Jahr 2022
Stuttgart (ots)
Das China Netzwerk Baden-Württemberg e.V. (CNBW; Vereinssitz Stuttgart) und die Zeppelin Universität (Friedrichshafen) haben am 14. April 2023 den 32-seitigen Umfrage-Ergebnisbericht "Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China im Jahr 2022" vorgelegt.
106 Unternehmen, rund 60% mit Sitz in Baden-Württemberg, gaben zwischen September 2022 und November 2022 Auskunft. Über die Hälfte sind bereits zwischen elf und 30 Jahre in China aktiv. Die Fragen beziehen sich auf: China als Absatzmarkt, Zusammenarbeit mit chinesischen Kunden/Lieferanten, Einfluss von Pandemie und Russland-Ukraine-Krieg, Verhältnis USA - China, Medienberichterstattung, Kompetenzen der Politik, Wünsche/Anregungen für Organisationen der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit etc.
Partner der Umfrage 2022: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg; Baden-Württemberg International; Rödl & Partner; PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC)
Kommentar: Dr.-Ing. Elmar Stumpf, Vorsitzender des CNBW-Vorstands
"Die Umfrage zeigt: China bleibt auch zukünftig ein äußerst wichtiger Absatzmarkt für deutsche Unternehmen. Daran hat auch die Pandemie nichts geändert. Das gilt auch für den Beschaffungsmarkt China, wenngleich sich die Unternehmen zunehmend über Diversifikation in andere Länder Gedanken machen. Die Hälfte der Befragten möchte aber intensiver mit chinesischen Partnern zusammenarbeiten. Von der Politik wird Eindeutigkeit bei Strategien und Analysen sowie konsequentes Einsetzen für das Erleichtern der Handelsbeziehungen gefordert. Obwohl man sich vielfach selbst in Hinblick auf China hohe Kompetenz bescheinigt, ist weitere Unterstützung erwünscht, und zwar nicht nur von Politikseite, sondern auch von Organisationen wie dem CNBW. Der Auseinandersetzung mit der interkulturellen Thematik kommt besondere Bedeutung zu - ein Bereich, der aus Sicht des CNBW in seiner Komplexität häufig unterschätzt wird, was darum oft zu undifferenzierten Einschätzungen und Aussagen in Medien, Politik und Gesellschaft führt. Fakt ist: Die 'deutsche' und die 'chinesische' Seite müssen noch viel mehr übereinander und voneinander lernen. Nur so kann sich Vertrauen entwickeln. Die Umfrage liefert Anregungen für alle Beteiligten in Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft."
Zentrale Ergebnisse
- Absatzmarkt: Für ca. 83% der Befragten spielt China heute eine sehr wichtige bzw. wichtige Rolle beim Absatz; 82% gehen davon aus, dass die Bedeutung gleich bleibt oder noch zunimmt.
- Beschaffungsmarkt: Dieser wird für rund 76% zukünftig gleich wichtig bleiben oder wichtiger werden. Allerdings hat der Gedanke der Diversifizierung der Supply Chain zugenommen.
- Pandemie und Ukraine-Krieg: Beide einschneidenden Ereignisse haben für die Mehrheit der Unternehmen keine nennenswerten Auswirkungen auf ihre China-Planungen - allerdings sollen zusätzlich Kunden und Lieferanten in anderen Ländern neben China aufgebaut werden. Kein Unternehmen will die Produktion gänzlich aus China herausnehmen.
- Besonders große Herausforderungen: Prognosesicherheit (wirtschaftliche Entwicklung), Preisentwicklung, Personal (Gewinnung/ Bindung), Sicherheit hinsichtlich rechtlicher Vorhaben, Benachteiligung hinsichtlich chinesischer Wettbewerber, Lohnentwicklung, Bereich interkulturelle Zusammenarbeit
- China-Kompetenzen der Politik: Die China-Kompetenz der baden-württembergischen Landesregierung wird durchaus kritisch bewertet. Die Unternehmen wünschen sich eine klare China-Strategie - von Ländern und Bund. Zudem gelte es, weniger statisch vorzugehen und zu lernen, wie Systeme anderer Länder (auch das Chinas) ausgestaltet seien, um eigene nationale Unternehmen zu unterstützen.
- Berichterstattung: Rund 36% halten die aktuelle Berichterstattung in den deutschen Medien über China für zu kritisch.
Download Umfragebericht (32 Seiten)
Pressekontakt:
Sabine Ursel
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