ARD Mediathek startet junges Geschichtsformat "Past Forward"
München (ots)
"Past Forward" heißt ein neues, junges Geschichtsformat, das am Mittwoch, 7. Juni, exklusiv in der ARD Mediathek startet. Zunächst sind sechs Folgen geplant, die vom hr, MDR und von Radio Bremen produziert werden. Finanziert wird das Format von allen ARD-Anstalten.
Es gibt viele Konflikte in unserer Gesellschaft - doch wie sind sie entstanden? Das ist der Erzählansatz von "Past Forward". Ein Reporter oder eine Reporterin begibt sich in jeder Folge zu einem aktuellen Thema auf Spurensuche und erkundet Geschichte aus der Gegenwart heraus immer unter der Fragestellung: Was hat das eigentlich mit mir zu tun? Dabei treffen sie auf Menschen, die mit Problemen der Gegenwart zu kämpfen haben und Menschen, die Vergleichbares oder auch gänzlich Entgegengesetztes in der Vergangenheit erlebt haben. Expertinnen und Experten helfen bei der Einordnung des Erlebten, Gesehenen und Erzählten. Das Material aus den ARD-Archiven mit Interviews und Originalkommentaren holt aus überraschender und nicht selten komischer Perspektive Geschichte in die Gegenwart.
In der ersten Folge geht es um die "Klimakleber" der "Letzten Generation". Titel: "Radikal ungehorsam! Die Frage der Reporterin an die Geschichte ist: Wie weit sind Aktivisten schon gegangen und bringt das überhaupt was? Die einzelnen Folgen der Geschichtsreihe werden später auch in den Dritten Programmen gezeigt. Finanziert wird das Format von allen ARD-Anstalten.
Klimakleber, Suffragetten und Atomprotest
"Past Forward" startet "Radikal Ungehorsam!"
Fürs Klima festkleben - ist das zu radikal? Die "Letzte Generation" spaltet die Gesellschaft: Für die einen ist ihr Protest legitim, für die anderen grenzt er an Terror. Radikaler Protest ist das Thema der ersten Folge des jungen Geschichtsformats "Past Forward" in der ARD Mediathek, die am 7. Juni veröffentlicht wird.
Radikalen Protest gab es schon immer. Aber wie weit sind Protestierende früher gegangen und was haben sie erreicht? Reporterin Lisa Muckelberg trifft in London die britische Historikerin Fern Riddell, die ihr von den Suffragetten erzählt. Schon vor über hundert Jahren haben diese Frauen berühmte Gemälde zerstört, um so für ihr Wahlrecht zu kämpfen. Und nicht nur das: Sie haben sogar Bomben gebaut. Aber hat das der Sache geschadet oder genützt? In Deutschland kämpfen seit den 1970er Jahren Menschen gegen Atomkraft, auch mit illegalen Mitteln. Familienvater Oliver Rausch zeigt der Reporterin, wie er sich 2011 im Wendland an die Gleise gekettet hat, um einen Castor-Transport zu blockieren. 13 Stunden lag er bei Nacht und Kälte auf den Schienen, den Arm in einer Betonröhre. Was hat das gebracht?
Wann ist ziviler Ungehorsam legitim? Kann man das Ankleben der "Letzten Generation" eher mit Rosa Parks vergleichen, die durch das Sitzenbleiben in einem Bus für Weiße amerikanische Rassentrennungsgesetze bekämpft hat? Oder doch eher mit der RAF, deren erste Generation auch mal mit Sachbeschädigung als politisches Zeichen angefangen hat? Lisa Muckelberg lotet in "Past Forward: Radikal Ungehorsam!" die Grenzen von zivilem Ungehorsam aus und fragt, aus welchen Fehlern der Vergangenheit die Letzte Generation lernen könnte.
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