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Solarindustrie: Nach Boom droht Absturz
Verzögerte Gesetzesnovelle gefährdet Marktvorsprung bei Schlüsseltechnologie Photovoltaik

Berlin (ots)

Die deutsche Solarindustrie sieht sich in ihrer
Existenz bedroht. Verzögerungen beim Ersatz des ausgelaufenen 
100.000 Dächer-Solarstrom-Programms sowie die Ungewißheit darüber, 
wann eine Auffanglösung greift, verunsichern Banken und Verbraucher. 
Bereits jetzt spüren die Solarunternehmen eine deutliche 
Zurückhaltung bei Neuinvestitionen. Damit ist Deutschlands Vorsprung 
bei der Schlüsseltechnologie Photovoltaik akut in Gefahr, warnen die 
Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) und der Bundesverband 
Solarindustrie (BSi). Beide Verbände vertreten zusammen rund 500 
deutsche Solarunternehmen.
Eine Auffanglösung für das im Juni diesen Jahres ausgelaufene 
100.000 Dächer-Programm zur Förderung von Solarstromanlagen ist im 
Rahmen der geplanten Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 
(EEG) für Mitte nächsten Jahres vorgesehen. Aus Sicht der 
Industrieverbände ist das zu spät. Die Solarverbände fordern ein 
Inkrafttreten spätestens zum  1. Januar 2004. Das EEG regelt die 
Höhe der Pflichtvergütung für Solarstrom durch den Netzbetreiber.
Weitere Verzögerungen könnten zu einem Fadenriß in der überaus 
erfolgreichen High-Tech-Branche führen: 100.000-Dächer-Programm und 
EEG haben deutsche Solarfabriken in die Lage versetzt, ihre 
Produktionskapazitäten seit 1999 zu verzehnfachen und sie 
technologisch auf ein internationales Spitzenniveau zu heben. 10.000 
neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, die Preise von Solarstrom um 
20 Prozent gesenkt. Insgesamt wurden nach UVS-Angaben in den letzten 
vier Jahren drei Milliarden Euro in den Ausbau moderner 
Solarfabriken und die Errichtung von Photovoltaikanlagen investiert. 
Ein Großteil der Wertschöpfung blieb dabei im Inland.
Mit der Fertigstellung der letzten 100.000
Dächer-Programm-Projekte wird die Photovoltaik-Nachfrage zum
Jahreswechsel nun gänzlich zum Erliegen kommen, befürchten BSi und
UVS. Banken würden dringend benötigte Kredite für Ausbau und
Modernisierung von Solarfabriken bis zum Inkrafttreten der
Gesetzesnovelle zurückstellen. Schon jetzt fehlten liquide Mittel,
z.B. für Investitionen in Forschung und Entwicklung. "Lange kann die
Branche vom Solarboom der letzten Jahre nicht zehren", mahnt
UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig.
Frank Asbeck, Sprecher des Vorstandes der SolarWorld AG, die
derzeit rund 250 Mio. Euro in den Ausbau deutscher Solarfabriken in
Sachsen investiert: "Der Heimatmarkt bricht weg. Jeder weitere Monat
Verzögerung verhindert die Schaffung von Arbeitsplätzen und wirft
unsere Zukunftstechnologie im Wettbewerb mit Japan empfindlich
zurück." Ähnlich sieht es Alexander Voigt, Vorstandsvorsitzender der
Berliner SOLON AG: "Die geplante EEG-Novelle von Minister Trittin
taugt als Basis für einen weiteren Solarboom nur, wenn sie endlich
kommt. Der Zankapfel Windkraft darf nicht den Einstieg ins
Solarzeitalter gefährden."
Rückfragen: 
UVS-GF Carsten Körnig:
Tel. 030 44009 123 oder 0177 384 59 63
SolarWorld AG-Vorstandsvorsitzender, Frank Asbeck:
Tel. 0172 250 80 00
SOLON AG-Vorstandsvorsitzender Alexander Voigt:
Tel. 0172 271 84 32 
BSi-GF Gerhard Stryi-Hipp:
Tel. 030 29 777 88 0 oder 0170 480 5790
Pressegrafiken und kostenfreies Bildmaterial: www.solarbusiness.de
Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V.
Stralauer Platz 34
10423 Berlin
Tel: 0 30 44 009 123
Fax: 0 30 44 009 124
www.solarwirtschaft.de
www.solartechnikberater.de
Bundesverband Solarindustrie e.V. 
Stralauer Platz 34
10423 Berlin
Tel: 030 29 777 88 0
Fax: 030 29 777 88 99
www.bsi-solar.de

Original content of: Bundesverband Solarwirtschaft e.V., transmitted by news aktuell

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