RTL/ntv Trendbarometer
Krieg in der Ukraine: Befragte bei Waffenlieferungen gespalten
70 Prozent halten den Krieg für militärisch nicht zu gewinnen
Köln (ots)
Hatten sich in der letzten Erhebung Anfang April noch 55 Prozent der Bundesbürger für eine Lieferung von Offensivwaffen und schwerem Gerät an die Ukraine durch Deutschland ausgesprochen, ist dieser Anteil im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer auf 46 Prozent gesunken. Von 33 auf 44 Prozent gestiegen ist demgegenüber der Anteil der Bundesbürger, die sich generell gegen die Lieferung von Offensivwaffen und schwerem Gerät an die Ukraine aussprechen. Am häufigsten befürwortet wird eine solche Lieferung von den Anhängern der Grünen (66%) und der Unionsparteien (62%). Mehrheitlich abgelehnt werden Waffenlieferungen von den Ostdeutschen (57%), den Anhängern der Linkspartei (56%) und vor allem der AfD (88%). Die Anhänger der FDP (49% dafür; 48% dagegen) sind in dieser Frage ähnlich gespalten wie die Bundesbürger insgesamt.
24 Prozent der Bundesbürger glauben, dass der Krieg in der Ukraine militärisch gewonnen werden kann. 70 Prozent der Bundesbürger - quer durch alle politischen Lager - meinen hingegen, dass der Krieg letztlich nur durch Verhandlungen und eine diplomatische Lösung beendet werden kann.
Mehrheit sorgt sich bei weiteren Waffenlieferungen vor Ausweitung des Ukraine-Kriegs
Deutschland wird mit dem Gepard-Panzer nun schwere Waffen an die Ukraine liefern. 57 Prozent der Bundesbürger glauben, dass durch diese Entscheidung die Gefahr steigt, dass sich der Krieg in der Ukraine auch auf andere Länder in Europa ausweiten oder sogar in einem Dritten Weltkrieg mündet. 34 Prozent glauben das nicht.
Mehrheit für ein gemeinsames Vorgehen der Parteien
Unverändert findet es nur ein Drittel der Bundesbürger gut, dass über Deutschlands Verhalten im Ukraine-Krieg zwischen den Parteien gestritten wird. Eine große Mehrheit von 64 Prozent findet, die Parteien sollten in dieser Frage eher an einem Strang ziehen und sich auf die richtige Reaktion einigen. Insbesondere die Anhänger der Unionsparteien (83%) plädieren für einen parteiübergreifenden Konsens zum Verhalten Deutschlands im Ukraine-Krieg.
31 Prozent der Bundesbürger sind aktuell der Auffassung, die Bundesregierung unternehme zu wenig zur Unterstützung der Ukraine. 32 Prozent finden den Umfang der Unterstützung gerade richtig. 23 Prozent meinen, die Bundesregierung tue zu viel für die Ukraine. Dass die Bundesregierung zur Unterstützung der Ukraine zu wenig tue, meinen vor allem die Anhänger der Grünen (46%) und der Unionsparteien (45%). Dass sie zu viel unternehme, finden vor allem die Anhänger der AfD (74%).
54 Prozent gegen Verzicht auf russische Gaslieferungen
Unverändert 38 Prozent der Bundesbürger meinen aktuell, dass Deutschland vollständig auf russisches Erdgas verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu Engpässen und einer erheblichen Verteuerung bei der Versorgung mit Gas in Deutschland kommt. 54 Prozent meinen dagegen, Deutschland solle nicht vollständig auf russisches Erdgas verzichten. Mehrheitlich für einen vollständigen Verzicht auf russisches Erdgas sprechen sich weiterhin ausschließlich die Anhänger der Grünen (72%) aus.
Sorgenbarometer: Befragte sorgen sich am meisten um weiter steigende Preise
Die größten Sorgen bereitet den Bundesbürgern zurzeit vor allem die finanzielle Belastung durch immer weiter steigende Preise (74%), gefolgt von der Sorge vor einer möglichen Ausweitung des Krieges in der Ukraine zu einem Dritten Weltkrieg (65%). An dritter Stelle folgt die Sorge vor einer Gefährdung der Energieversorgung infolge des Ukraine-Kriegs (54%). 38 Prozent bereitet größere Sorgen, dass es zu einer neuen Corona-Welle kommen kann. Weiterhin am seltensten (21%) äußern die Bundesbürger Sorgen vor gesellschaftlichen Problemen durch die vielen Ukraine-Flüchtlinge.
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 29. April bis 2. Mai 2022 erhoben. Datenbasis: 1.004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.
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