ESPON: Demokratie ist die Triebfeder für die Wirtschaft in den EU-Grenzregionen
Die politische Situation jenseits der Grenze ist entscheidend, so eine Studie
Brüssel (ots)
Laut einer Studie des auf regionale politische Forschung spezialisierten Programms ESPON profitiert die wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern an den EU-Außengrenzen von der pro-demokratischen und pro-europäischen Haltung der benachbarten Staaten.
Die Studie hat die Geschäftsentwicklungsperspektiven in drei Regionen in Lettland, Litauen und Rumänien an der EU-Außengrenze zu Russland, Weißrussland und Moldawien analysiert.
Gemäß dem Bericht kann es der geschäftlichen Entwicklung an der Außengrenze förderlich sein, wenn der angrenzende Staat demokratisch und pro-europäisch ist. Ist das Gegenteil der Fall, sind die Auswirkungen auf das Geschäftsklima deutlich negativ.
"Spezifische geografische" Regionen an der Peripherie mit einem geringen Entwicklungs- und Bevölkerungsniveau benötigen demnach die "besondere politische Aufmerksamkeit ihrer nationalen Regierung und der EU-Kommission, um die sozio-ökonomische Entwicklung zu stützen". Zudem würden ihre Aussichten in signifikantem Ausmaß von der politischen Situation jenseits der Grenze bestimmt.
Daher werde sich "die kürzlich erfolgte Wahl eines pro-europäischen Präsidenten in Moldawien voraussichtlich positiv auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen" in den Regionen auf der rumänischen und der moldawischen Seite der Grenze auswirken - zumal eine solche Kooperation bereits durch eine gemeinsame Identität gefördert werde, schreiben die Forscher.
Die wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven der lettischen Region Latgale "sind weniger klar definiert, aber dennoch durchaus gegeben".
In diesem Fall könnten sich Unternehmen aus Weißrussland nach umstrittenen Präsidentschaftswahlen entschließen, ihre Geschäftstätigkeit auf die andere Seite der Grenze zu verlagern, um in den Genuss der Vorteile des EU-Binnenmarktes zu kommen.
Allerdings, so das Fazit der Forscher, dürfe eine anhaltende, nachhaltige Entwicklung der Regionen an den Außengrenzen der EU nicht von Auslandsinvestitionen abhängen, die externen Faktoren unterliegen und somit eine gewisse Verwundbarkeit mit sich bringen.
Interventionen mit langfristiger Perspektive, die das endogene regionale Entwicklungspotential stärken, seien somit gefragt.
Link zur Studie "BusDev - Business Development Opportunities at External EU Borders": https://www.espon.eu/bus
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