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EU Kommissar Vella soll handeln: Über 1,2 Million Menschen fordern Handelsverbot für Elfenbein

EU Kommissar Vella soll handeln: Über 1,2 Million Menschen fordern Handelsverbot für Elfenbein
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1,2 Million Unterschriften übergeben heute der IFAW (International Fund for Animal Welfare) und die globale Kampagnenplattform Avaaz an den EU Kommissar Karmenu Vella, zuständig für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei. Die Unterzeichner fordern die EU Kommission auf, ein Handelsverbot für Elfenbein zu erlassen.

Nach Experten-Schätzungen werden jährlich mindestens 20.000 Elefanten wegen ihres Elfenbeins getötet. Die Zahl der Elefanten sinkt immer noch in einem alarmierenden Umfang (1).

Um das zu stoppen hat der IFAW etwa 200.000 und Avaaz über eine Million Unterschriften gesammelt. Gemeinsam geben die beiden Organisationen nun die dringende Handlungsaufforderung an die EU-Kommission weiter, alles zu tun, um das Aussterben der Elefanten zu verhindern. Vollzugsbehörden bestätigen, dass die organisierte Kriminalität zunehmend den illegalen Elfenbeinhandel für sich entdeckt und dort neben dem Drogen- und Waffenschmuggel aktiv ist.

Derzeit überarbeitet die EU ihre Haltung und Politik zu Elfenbein und Elfenbeinhandel. Die Forderung von 1,2 Million Menschen nach einem Handelsverbot von Elfenbein in der EU darf nicht ungehört bleiben. Umfragen zeigen, dass 65 Prozent der EU-Bürger ein Ende des Elfenbeinhandels befürworten (2).

"Wilderei ist die größte direkte Gefahr für das Überleben der Elefanten in der freien Wildbahn", sagt Robert Kless, Leiter des IFAW-Deutschland. "Elfenbeinhandel ist ein globales Thema. Weltweit ist die EU einer der größten Exporteure für Elfenbein. Antikes, bearbeitetes Elfenbein wird in enormen Mengen von der EU nach Asien ausgeführt und facht damit die Nachfrage dort weiter an. Das wiederum führt zu mehr Wilderei."

Immer mehr Länder auch in der EU, wie Frankreich und Großbritannien, unterstützen den Kampf gegen die Wilderei und den illegalen Elfenbeinhandel durch Handelsbeschränkungen oder gar komplette Handelsverbote. Ende 2017 schloss China seine Elfenbeinmärkte.

Letzte Woche schlossen sich 32 Afrikanische Länder der Forderung für ein Handelsverbot in der EU an. "Europa muss sich zwischen Elfenbein und den Elefanten entscheiden", sagt Bert Wander, Kampagnendirektor bei Avaaz. "Überall auf der Welt wird der Handel untersagt und die Menschen fordern ein Ende des massiven europäischen Handels mit Elfenbein, damit die Elefanten gerettet werden können. Wird Kommissar Vella auf sie hören oder nur weitere Ausflüchte machen?"

"Bearbeitetes antikes Elfenbein wird derzeit offen on- wie offline in den europäischen Ländern verkauft," so Kless weiter. "Das macht es Kriminellen einfach illegales Elfenbein in diesen Kreislauf einzuschleusen und so zu waschen. Frisch gewildertes Elfenbein ist schwer von antikem zu unterscheiden. Nur durch kostspielige und aufwändige DNA Tests ist dies möglich."

Avaaz hat den Elfenbeinmarkt in der EU untersucht, um den Anteil des Elfenbeins von frisch gewilderten Elefanten zu bestimmen. Dazu hat Avaaz legal angebotenes Elfenbein innerhalb der EU gekauft und mittels einer Kohlenstoffanalyse datiert. Erste Ergebnisse zeigen, dass "modernes" Elfenbein als antikes verkauft wird. Im Sommer will Avaaz Ergebnisse in einer Studie vorstellen.

Eine entschlossene Haltung der EU zum Schutz der Elefanten wird essentiell sein, sollen die Dickhäuter eine realistische Überlebenschance haben. Die EU ist einer der wichtigsten Geldgeber für den Erhalt der Biodiversität und hat eine Schlüsselrolle darin, Afrikanische Staaten bei ihrem Kampf gegen die organisierte Kriminalität zu unterstützen.

(1) Michael J. Chase et al. (2016) Continent-wide survey reveals massive decline in African savannah elephants. PeerJ 4:e2354, available at https://doi.org/10.7717/peerj.2354

(2) International Fund for Animal Welfare (2017) Elfenbeinhandel in der EU tötet Elefanten. https://www.ifaw.org/deutschland/publikationen/elfenbeinhandel-der-eu-t%C3%B6tet-elefanten

Andreas Dinkelmeyer, Pressesprecher IFAW Deutschland, Tel. 040-866 500 15;
mobil: 0173-4390583

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