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Artenschutzkonferenz: Es geht ums Überleben - Schutz dringend notwendig

Artenschutzkonferenz: Es geht ums Überleben - Schutz dringend notwendig
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Am Samstag startet die 18. Vertragsstaatenkonferenz (CoP18) des Artenschutzübereinkommens CITES[1] in Genf. Auf der Tagesordnung stehen Maßnahmen zum besseren Schutz von Elefanten, Giraffen, Haien und anderen Arten.

Die Entscheidungen der teilnehmenden Regierungsvertreter werden Einfluss auf das Überleben vieler Tiere haben, die lebend, als Ganzes oder in Teilen gehandelt werden. Die anwesenden Vertreter der 183 Vertragsstaaten werden über eingereichte Anträge und Eingaben verhandeln. Mit 107 Tagesordnungspunkten und 57 Anträgen zum Schutz von Arten ist es die längste Tagesordnung in der Geschichte von CITES. Die Delegierten tagen bis zum 28. August.

"Durch illegalen Wildtierhandel, gepaart mit Verlust von Lebensräumen und weiteren vom Menschen verursachten Bedrohungen, sind die Bestände vieler Arten so stark zurückgegangen, dass es nun für sie um's Überleben geht", erklärt Matt Collis, Leiter Internationale Politik beim IFAW (International Fund for Animal Welfare) und Delegationsleiter bei CITES. "Jedes Jahr werden etwa für den illegalen Wildtierhandel rund 20.000 Elefanten abgeschlachtet. Bei der anstehenden CITES-Konferenz müssen die Ländervertreter deshalb alles in ihrer Macht Stehende für den Schutz der am stärksten gefährdeten Arten tun."

Wie schon bei früheren Konferenzen werden Elefanten und der Elfenbeinhandel einen Schwerpunkt darstellen. Drei entsprechende Anträge spiegeln unterschiedliche Sichtweisen zum Schutz afrikanischer Elefanten wider. Sambia hat einen handelsfreundlichen Antrag eingereicht: Das Land will das Schutzniveau für seine Elefantenpopulation herabstufen lassen, damit Elfenbein aus Lagerbeständen verkauft und Jagdtrophäen sowie Elefantenhäute und -leder exportiert werden können. Ähnliche Anträge kommen von Botsuana, Namibia und Simbabwe. Ihnen zufolge soll das derzeitige Schutzniveau der Elefanten in den drei Ländern sowie in Südafrika abgeändert werden, damit künftige Elfenbeinverkäufe aus Lagerbeständen möglich werden.

Dagegen fordern Burkina Faso, die Elfenbeinküste, Gabun, Kenia, Liberia, Niger, Nigeria, der Sudan, Syrien und Togo mit Unterstützung zahlreicher weiterer afrikanischer Staaten den vollständigen Schutz von Elefanten vor jeglichem kommerziellen internationalen Elfenbeinhandel. Diese Länder wollen, dass sämtliche afrikanischen Elefantenpopulationen in Anhang I von CITES aufgenommen werden und somit künftig den größtmöglichen Schutz genießen.

"Elefanten brauchen weiterhin den höchsten Schutz, besonders auch vor dem Handel, damit es keine legalen Verkäufe gibt, die als Deckmantel für weiteres Wildern und illegalen Handel dienen können. Die CITES-Vertragsstaaten müssen sich aber auch mit Problemen in den einzelnen Binnenmärkten befassen und nicht nur mit möglichen Herauf- und Herabstufungen des Schutzstastus. Wir müssen den betreffenden Ländern unbedingt die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, damit sie die Elefantenpopulationen vor Ort schützen können. Außerdem müssen die Kapazitäten zur Strafverfolgung gestärkt werden", fügt Collis hinzu.

Bei der anstehenden CITES-Konferenz werden sich die Delegierten erstmals auch mit einem erhöhten Schutzstatus für Giraffen befassen. Die Anzahl der Giraffen ist in den vergangenen 30 Jahren um bis zu 40% zurückgegangen. Ursache für den bisher öffentlich kaum wahrgenommenen Rückgang der Populationen sind der internationale Handel mit Körperteilen der Tiere, der Verlust von Lebensräumen, bewaffnete Konflikte sowie die Wilderei.

"Der Einbruch der Giraffenpopulationen ist besorgniserregend. Derzeit kann zwar niemand mit Sicherheit sagen, zu welchem Anteil ihr Populationsrückgang auf den Handel zurückzuführen ist. Wir wissen jedoch, dass der Handel ein wesentlicher Faktor ist. Denn die USA - das derzeit einzige Land, das Daten zum Handel mit Giraffen erhebt - haben ermittelt, dass in einem Zeitraum von zehn Jahren (2006-2015) fast 40.000 Giraffenprodukte gehandelt wurden. Giraffen müssen in Anhang II aufgenommen werden, der den Handel überwacht und reguliert. Es ist ein erster Schritt, um auch illegalen, nicht nachhaltigen Handel zu verhindern", erklärt Collis.

Ein weiteres wichtiges Thema bei der anstehenden Konferenz ist der Schutz von Haien und Rochen. Aufgrund der Nachfrage nach Flossen und Fleisch der Tiere (manchmal nach beidem) gehen ihre Bestände stark zurück. Bei den letzten beiden Konferenzen wurde bereits eine Anzahl Haiarten erfolgreich in Anhang II aufgenommen. Nun fordert eine Vielzahl Länder, dass weitere 18 der am stärksten gefährdeten Arten geschützt werden. Nur so können die Mitgliedsländer den internationalen Handel regulieren und damit sicherstellen, dass er nachhaltiger wird. Dringend schutzbedürftig sind zum Beispiel der Langflossen- und Kurzflossen-Mako. Beide Arten gelten als gefährdet.

"Einige Hai- und Rochenarten wurden bereits erfolgreich durch CITES unter Schutz gestellt. Zunehmend gibt es also bei CITES die Tendenz, auch Fischereibestände zu schützen und ihre nachhaltige Bewirtschaftung zu fördern, insbesondere dort, wo der Handel bisher nicht reguliert wird", fährt Collis fort.

Nashörner, Zwergotter und Jaguare sind weitere Tierarten, deren Populationen durch den Handel bedroht sind und über deren Schutz die Delegierten bei der Konferenz verhandeln werden. Außerdem werden sie darüber diskutieren, wie mit zunehmenden Problemen umzugehen ist, etwa dem Onlinehandel mit Wildtieren oder der ständig wachsenden Anzahl lebender Tiere, die aus dem illegalen Handel gerettet werden.

Ein Expertenteam des IFAW nimmt an der CoP18 teil und steht während der Konferenz für Interviews zur Verfügung.

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[1] Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen oder englisch Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora

Kontakt für Medienanfragen:
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