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Wandernde Tierarten benötigen Schutz - Vertragsstaaten der Bonner Konvention tagen ab Montag in Indien

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Die 13. Vertragsstaatenkonferenz der Bonner Konvention (Convention on the Conservation of Migratory Species - CMS) startet am Montag, den 17. Februar in Gandhinagar, Indien. Dort sollen Vorschläge zum besseren Schutz von Jaguaren, Elefanten, Haien und anderen wandernden Arten abgestimmt werden.

Das Überleben vieler wandernder Arten hängt von koordinierten Schutzbemühungen der 130 Mitgliedsstaaten ab. Darum ringen deren Vertreter auf der bis Sonntag, den 22. Februar dauernden Konferenz.

"Lebensraumverlust, mangelnde nationale Schutzbestimmungen und andere von Menschen verursachte Gefahren haben Populationen mancher Arten bedenklich schrumpfen lassen, die eine oder mehrere Nationalgrenzen auf ihren Wanderungen überqueren", sagt Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. "CMS bietet die Gelegenheit, Lebensräume über Grenzen von Nationalstaaten hinweg zu schützen. Es ist für das Überleben dieser Arten entscheidend, dass die Mitgliedsstaaten diese Chance erkennen und nutzen".

Die anstehende Konferenz wird unter anderem über den Schutz von Jaguaren diskutieren. Ein Vorschlag sieht vor, dass die Art in Anhang I und II von CMS aufgenommen wird. Damit soll der Jaguar-Lebensraum besser geschützt werden, der sich über 19 Länder erstreckt. Er ist in den letzten 100 Jahren um 40% geschrumpft. Jaguare gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN weltweit als potentiell gefährdet. Vier Länder, in denen Jaguare leben, haben sie als gefährdet eingestuft, 13 als stark gefährdet und zwei sogar als lokal ausgestorben. Der jetzt vorliegende Vorschlag wird von sechs Ländern Südamerikas gemeinsam eingebracht.

"Der IFAW unterstützt den Vorschlag, den Jaguar auf Anhang I und II von CMS zu setzen", so Dinkelmeyer weiter. "Dadurch ließen sich regionale Schutzbemühungen besser koordinieren. Besonders für grenzübergreifende Maßnahmen wie die Bewahrung oder Schaffung von Wanderkorridoren, für isolierte Populationen und das Verhindern von weiterem Lebensraumverlust wäre das notwendig".

Erstmals gibt es auch einen Antrag des Gastgeberlands Indien, den Asiatischen Elefanten besser zu schützen. Asiatische Elefanten gelten als stark gefährdet, die Populationen gehen auch aufgrund von schrumpfenden Lebensräumen, deren Fragmentierung, Wilderei, Kollisionen etwa mit Zügen und Tötungen als Vergeltung für Mensch-Elefanten-Konflikte zurück.

"Auch diesen Vorschlag unterstützt der IFAW. Unsere Hoffnung ist, dass solch ein Beschluss regionale Vereinbarungen initiiert, in denen CMS-Mitgliedsstaaten und Nicht-Mitgliedsstaaten die vielen grenzüberschreitenden Elefantenpopulationen in Asien besser schützen", erklärt Dinkelmeyer.

Ein weiterer Antrag will besseren Schutz für den Weißspitzen-Hochseehai erreichen. Dieser Hai war einst eine weit verbreitete tropische Art, inzwischen gilt sie als vom Aussterben bedroht. Ihr dramatischer Rückgang wird auch durch Überfischung verursacht. Experten schätzen, dass der Bestand weltweit um 98 bis 100% gesunken ist.

"Der Weißspitzen-Hochseehai darf laut der meisten internationalen und regionalen Fischereiabkommen weder gefangen noch gehandelt werden. Dennoch könnte diese Art bald aussterben, weil es nur noch so wenige Exemplare gibt", sagt Dinkelmeyer. "Gründe genug, diese Art auch durch CMS zu schützen. Dafür werden wir uns mit unseren Kollegen vor Ort in Indien einsetzen".

Auch ein deutschsprachiger IFAW Kollege wird während der Konferenz in Indien vor Ort sein. Er und andere Experten stehen für Interviews zur Verfügung.

Kontakt für Medienanfragen:
IFAW: Andreas Dinkelmeyer, t: 040 866 500 15 m: +49 (0)173 622 75 39, e:  
adinkelmeyer@ifaw.org

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweite gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht's: www.ifaw.org

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