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Covid-19 Pandemie führt zu drastischem Einbruch der Robbenjagd in Kanada

Covid-19 Pandemie führt zu drastischem Einbruch der Robbenjagd in Kanada
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Inmitten der globalen Katastrophe durch die COVID-19-Pandemie gibt es einen Lichtblick für die Robbenpopulationen vor Kanadas Ostküste: Die Zahl der getöteten Tiere während der diesjährigen kommerziellen Robbenjagd ist drastisch gesunken, in einigen Gebieten fand gar keine Jagd statt.

Es gibt mehrere Gründe dafür: Zum einen wurden im März in Neufundland obligatorische Trainings aufgrund der Pandemie abgesagt, die Voraussetzung für den Erwerb einer Jagdlizenz sind. Zudem entschied das Fischereiministerium im April, jegliche Fischerei in Küstennähe bis 1. Mai zu verschieben. Danach haben die meisten Jungtiere aber das Eis bereits Richtung Meer verlassen. Sie dann im Wasser zu jagen, ist sehr viel schwerer. Auch sind die beiden Weiterverarbeitungsbetriebe für Robbenfelle in Neufundland wegen Covid-19 geschlossen.

Nach vorläufigen Zahlen auf der Webseite des Ministeriums für Fischerei und Ozeane (DFO) wurden bisher 388 Jungrobben in Neufundland und Labrador getötet, die Jagd dauert normalerweise von Mitte April bis Ende Mai. Im Jahr 2019 wurden 32.071 Tiere getötet. Auch wenn das immer noch sehr viel ist, liegt es weit unter der erlaubten Quote von 400.000 Robben - und die aktuellen Zahlen liegen sehr weit darunter.

Die Robben werden hauptsächlich wegen ihrer Felle für den Einsatz in der Pelz- und Ölindustrie getötet. Sie werden mit einem traditionellen Knüppel namens Hakapik erschlagen oder von Booten aus erschossen.

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1969 für ein Ende der kommerziellen Robbenjagd in Kanada eingesetzt, da die Jagd grausam, unnötig und nicht nachhaltig ist. Darüber hinaus haben die Auswirkungen des Klimawandels auf den Lebensraum der Robben die Forderung nach einem Ende der Jagd noch dringlicher gemacht.

"Der starke Rückgang der in dieser Saison getöteten Robben ist signifikant und gibt uns Zuversicht, dass ein Ende der kommerziellen Robbenschlachtung in Kanada unmittelbar bevorsteht", so Sheryl Fink, Kampagnenleiterin es IFAW Kanada. "Wir müssen jedoch den Druck aufrechterhalten und unsere gemeinsame und unermüdliche Arbeit fortsetzen, um dieses grausame und unnötige Gemetzel ein für alle Mal zu beenden. Wir fordern die kanadische Regierung nachdrücklich auf, an der Atlantikküste Aktivitäten zu unterstützen, die zur Erhaltung des Lebensraums Meer und aller marinen Arten beitragen. Das gilt insbesondere für die Entfernung umhertreibender Fanggeräte und Plastikabfällen, die zur Gefahr für Meerestiere werden. "

Während in den frühen 2000er Jahren Robbenjäger alljährlich rund 350.000 Robben töteten, gingen diese Zahlen stark zurück, nachdem die Europäische Union 2009 ein Verbot des Handels mit Robbenprodukten einführte. Dieses Gesetz resultierte aus einer erfolgreichen Kampagne des IFAW und anderer Organisationen. Angesichts eines eingebrochenen Marktes für Felle nahmen viele Robbenjäger in den vergangenen Jahren nicht mehr an der Jagd teil. Ziel des IFAW ist es aber, dass überhaupt keine Robben mehr in Kanada für kommerzielle Zwecke getötet werden.

Die Zahl der getöteten Robben seit Einführung des EU-Handelsverbots ist nach IFAW-Recherchen um 91 Prozent gesunken, das bewahrte mehr als vier Millionen Robbenjunge vor einem grausamen und unnötigen Tod.

Mitarbeiter des zuständigen Ministeriums in Kanada bestätigten, dass in diesem Jahr im Sankt-Lorenz-Golf eine kommerzielle Jagd auf Kegel- und Sattelrobben stattfand. Aufgrund der extrem niedrigen Zahlen werden sie jedoch aus Datenschutzgründen nicht bekannt gegeben und lediglich als ,minimal´ bezeichnet. In der Provinz Neufundland und Labrador, wo der Großteil der kommerziellen Robbenjagd normalerweise stattfindet, ist die Robbenjagd derzeit noch nicht eröffnet. Da Robben und ihre Jungtiere um diese Zeit weiter nach Norden in arktische Nahrungsgebiete ziehen, ist die Wahrscheinlichkeit einer bedeutenden kommerziellen Jagd in Neufundland damit jetzt sehr gering.

Pressekontakt:

Dörte von der Reith

Senior Communications Manager

T: +49 (0)40 866 500 33

m: +49 (0) 160 904864 93

e: dreith@ifaw.org

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweite gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht's: ifaw.org

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