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Zum Welt-Tiger-Tag am 29.7.: die traurige Wahrheit über weiße Tiger

Zum Welt-Tiger-Tag am 29.7.: die traurige Wahrheit über weiße Tiger
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Weiße Tiger erlangten in Deutschland vor allem durch die Bühnenshows der Zauberkünstler Siegfried & Roy fragwürdige Berühmtheit. Sie werden wegen ihrer Schönheit verehrt, aber hinter ihrem einzigartigen Aussehen verbirgt sich eine erschütternde Geschichte von Misshandlung und Inzucht.

Weiße Tiger sind keine eigene Unterart oder Rasse und kommen in der Regel nicht in freier Wildbahn vor. Sie werden durch einen genetischen Zufall gezeugt, der auftritt, wenn sich zwei orangefarbene Tiger mit seltenen rezessiven Formen eines Genes fortpflanzen. Es wird angenommen, dass alle in Gefangenschaft gehaltenen weißen Tiger in den Vereinigten Staaten die Nachkommen eines einzigen männlichen Königstigers namens Mohan sind.

Infolge dieser erzwungenen Inzucht werden weiße Tiger mit schmerzhaften Verformungen und Gesundheitsschäden wie Hüftdysplasie, schwerer Sehbehinderung, Wirbelsäulenerkrankungen und kranken Organen geboren. Ihr schlechter Gesundheitszustand wird noch verschlimmert durch die schrecklichen Lebensbedingungen, denen sie in Pseudo-Schutzzentren und bei Tiershows ausgesetzt sind.

Bei weißen Tigern mit langer Inzuchtlinie können mehr als 80 % der Jungen kurz nach der Geburt sterben.

„Weiße Tiger sind anfällig für verheerende Gesundheitsprobleme, die zu lebenslangen Schmerzen und Leid führen“, kommentiert Carson Barylak, Kampagnenleiterin des IFAW. „Der schlechte Zustand dieser Tiere ist bei Tiershows oder auf Selfies in den sozialen Medien nicht immer leicht zu erkennen, da die Tiger mit den offensichtlichsten Schäden vor der Öffentlichkeit verborgen oder sogar getötet werden.“

Schätzungen zufolge werden den USA vermutlich mehr Tiger in Gefangenschaft gehalten als weltweit in freier Wildbahn leben. Seit 2003 hat der IFAW 189 in Gefangenschaft gehaltene Großkatzen befreit und sie in die Obhut von seriösen Rettungsstationen übergeben.

Auch in Deutschland dürfen in einigen Bundesländern Privatpersonen Großkatzen halten, darunter auch Tiger. Die Regelungen sind in allen Bundesländern unterschiedlich. Generell muss eine Genehmigung für die Haltung von Großkatzen vorliegen, bei geschützten Arten werden entsprechende Papiere des Washingtoner Artenschutzabkommens verlangt. Ob der Halter in der Lage ist, die Tiere artgerecht zu halten, wird aber nur in einigen Bundesländern überprüft. Deshalb fordern Tier- und Artenschutzorganisationen wie der IFAW schon lange verbindliche Gesetze, die die Haltung von Wildtieren in Privathand drastisch einschränken. Insbesondere der Handel und die Haltung von Tieren, die aus Sicht des Tier- und Artenschutzes sowie aus Gründen des Gesundheitsschutzes für den Menschen problematisch sind, muss beendet werden.

Weitere Infos:

https://www.ifaw.org/de/journal/tiger-king-gesehen-dann-sollten-sie-folgendes-wissen

Fotos und Videos sind hier abrufbar

Für weitere Infos oder Interviews kontaktieren Sie bitte:

Dörte von der Reith

Senior Communications Manager

m: +49 (0) 160 904864 93

e: dreith@ifaw.org

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

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