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Historischer Schritt zum Schutz der Meere: EU legt verbindliche Grenzwerte für Unterwasserlärm fest

Historischer Schritt zum Schutz der Meere: EU legt verbindliche Grenzwerte für Unterwasserlärm fest
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Historischer Schritt zum Schutz der Meere: EU legt verbindliche Grenzwerte für Unterwasserlärm fest

Hamburg, 12. März 2024 – Die Europäische Kommission legt erstmals verbindliche Grenzwerte für die Unterwasserlärmbelastung in der EU fest. Der IFAW ( International Fund for Animal Welfare) begrüßt die Entwicklung als dringend notwendigen Schritt für den Schutz der biologischen Vielfalt in den Ozeanen.

„Unterwasserlärm ist eine wenig bekannte, aber wachsende Bedrohung für Wale, Delfine und viele andere Meerestiere. Deshalb fordert der IFAW sofortige Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelästigung. Eine Verringerung der Geschwindigkeit für Handelsschiffe in europäischen Gewässern bietet eine sofortige und unkomplizierte Lösung“, erklärt Ilaria Di Silvestre, Leiterin EU-Politik und Kampagnen beim IFAW.

Die nun beschlossenen Grenzwerte sind das Ergebnis jahrelanger intensiver Lobbyarbeit des IFAW. Die Bekanntgabe erfolgt ein Jahr, nachdem sich eine technische Arbeitsgruppe auf diese Grenzwerte geeinigt hat. Die EU-Mitgliedsstaaten können auf dieser Grundlage leichter den in der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRD) festgelegten Good Environmental Status (ETS) erreichen – einen qualitativ guten Zustand der Meere. Die Maßnahmen zum Schutz vor Unterwasserlärm sollen von den Mitgliedstaaten bei der Aktualisierung ihrer Meeresstrategien im Rahmen der MSRD bis Oktober 2024 umgesetzt werden.

Laut IFAW ist die Verabschiedung verbindlicher Grenzwerte ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Unterwasserlärm, der jedoch durch wirksame, durchsetzbare operative Maßnahmen ergänzt werden muss. Es liegt nun an der Europäischen Kommission, den Mitgliedsstaaten klare Leitlinien für die Reduzierung des Unterwasserlärms an die Hand zu geben.

Die IFAW-Kampagne „Blue Speeds“ fordert die EU auf, eine Höchstgeschwindigkeit von 75 Prozent der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von Handelsschiffen in EU-Gewässern festzulegen. Dies ist die praktikabelste und am leichtesten umzusetzende Maßnahme, die die Schifffahrtsindustrie ergreifen kann, um die festgelegten Grenzwerte einzuhalten. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie verspricht die Einführung von "Blue Speeds" für Schiffe in EU-Gewässern große Wirkung: Die Lärmbelästigung kann um 25 Prozent gesenkt werden, das Risiko von Kollisionen mit Walen um 23 Prozent sowie Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen und Luftverschmutzung durch die Schifffahrt um jeweils etwa 8 Prozent reduziert werden.

Die Belastung durch Unterwasserlärm ist eine allgegenwärtige und zunehmende Herausforderung für die Erhaltung von Lebensräumen in den Meeren. Weltweit wird die Hälfte des Unterwasserlärms von der kommerziellen Schifffahrt erzeugt, die die Geräuschkulisse im Meer dominiert. Dieser ständige Lärm hindert Meerestiere daran, biologisch wichtige Geräusche wahrzunehmen und zu interpretieren. Zudem kann Unterwasserlärm die Interaktionen zwischen Räubern und Beutetieren und die Struktur der Lebensgemeinschaften verändern, die Dynamik und Stabilität des Nahrungsnetzes beeinträchtigen sowie die Produktivität und die Leistungen des Ökosystems gefährden.

Weitere Informationen: www.bluespeeds.org

Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung von Interviews wenden Sie sich bitte an Raphael Heinetsberger unter +49 (0)40 866 500 38 oder E-Mail rheinetsberger@ifaw.org

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

Wenn Sie keine Pressemitteilungen mehr von uns erhalten wollen, dann schreiben Sie mir bitte unter e: rheinetsberger@ifaw.org.

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