Sarah Wiener unterstützt die World Antimicrobial Awareness Week (WAAW)
Wien/Brüssel (ots)
„Bewusstsein verbreiten, Resistenzen stoppen“.
Jedes Jahr sterben 33.000 Menschen in der EU an den Folgen von Antibiotikaresistenzen. Vor allem der exzessive Einsatz von Antibiotika in der konventionellen Nutztierhaltung wird hier als ein wesentlicher Faktor der steigenden Zahlen an Resistenzen genannt.
Als Mitglied des Umwelt- und Gesundheitsausschusses spricht sich die EU-Abgeordnete der Grünen Österreich Sarah Wiener regelmäßig dafür aus, dass Reserveantibiotika weitgehend allein für menschliche Notfallsituationen vorbehalten sein sollten: „Antibiotikaresistenzen sind eine der größten Bedrohungen unserer Zeit. Uns muss klar sein, dass, solange Notfallantibiotika weiterhin Nutztieren verabreicht werden, sich auch immer weitere Resistenzen bilden und damit die Anzahl der Behandlungsmöglichkeiten bei Notfallpatient*innen im Eiltempo Richtung Null schrumpfen wird.“
Für eine breitere Aufklärung und Sichtbarkeit für dieses Thema setzt sich vom 18. bis 24. November die jährliche World Antimicrobial Awareness Week ( WAAW) der WHO ein. Unter dem Motto „Spread Awareness, Stop Resistance“ (Bewusstsein verbreiten, Resistenz stoppen) werden mehrere Events stattfinden und Akteur*innen aus Politik, Gesundheit sowie die breite Öffentlichkeit dazu aufgerufen, das Thema Antibiotikaresistenz (AMR) zu verbreiten.
„Aktionswochen wie die WAAW sind wichtig, um zu zeigen, warum wir ein absolutes Verbot von Reserveantibiotika in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung brauchen, aber auch, um die Ursache gleich mit zu diskutieren: unsere auf Höchstleistung getrimmte Landwirtschaft, die wiederum auf Höchstleistung gezüchtete und dadurch krankheitsanfällige Tiere hervorbringt. Ökologisch orientierte Arbeitsgemeinschaften wie Demeter sind ein gutes Beispiel dafür, dass man auf den Einsatz von Antibiotika verzichten kann, wenn man sich einer wesensgemäßen Tierhaltung verpflichtet“, sagt Sarah Wiener.
Der aktuelle Bericht über den Vertrieb von Antibiotika in der Veterinärmedizin in Österreich im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zeigt, dass der Trend – entgegen der Warnungen von Expert*innen der WHO – hin zu einem vermehrten Einsatz von Antibiotika geht.
„Vor allem die im Bericht dokumentierte Vertriebsmenge der Antibiotika, die von der WHO als,Antibiotika von allerhöchster Bedeutung für die Humanmedizin‘ eingestuft wurden, ist äußerst besorgniserregend. Ein Anstieg um 11 Prozent – von 5,17 auf 5,72 Tonnen – im Vergleich zum Jahr 2019 zeigt ganz klar, dass es hier eine Einschränkung auf EU-Ebene dringend gebraucht hätte und immer noch braucht“, kommentiert die EU-Abgeordnete der Grünen Österreich die aktuellen Zahlen der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ( AGES).
Auch in Deutschland ist laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika im Jahr 2020 um 4,6 Prozent gestiegen. Hier heißt es auch: „Die Entwicklung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen stellt eine globale Bedrohung dar, in der Human- und in der Veterinärmedizin. Der Transfer von antibiotikaresistenten Bakterien und/oder der Transfer von Resistenzgenen sind wechselseitig zwischen Mensch und Tier möglich.“
Pressekontakt:
Tomáš Mikeska
Stv. Pressesprecher Sarah Wiener, MdEP
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