A&M Unternehmerberatung: 5 Wege, wie Handwerksunternehmen Auszubildende begeistern
Hannover (ots)
Marvin Flenche ist Geschäftsführer der A&M Unternehmerberatung GmbH in Hannover. Mit dem Team seiner Agentur sorgt er insbesondere bei Unternehmen aus der Handwerksbranche für den optimalen Auftritt zur Kunden- und Mitarbeiterakquise. Der Marketing-Experte kennt die Lage am Ausbildungsmarkt daher genau und will Handwerksunternehmen bei der Gewinnung von Auszubildenden unterstützen.
Den deutschen Unternehmen gehen die Auszubildenden aus. Allein im letzten Jahr konnte laut DIHK mehr als ein Drittel der Betriebe hierzulande nicht alle Ausbildungsplätze besetzen, manche keinen einzigen. Nicht nur durch Corona, sondern auch durch die Verschiebung hin zu akademischer Berufsbildung wird diese Entwicklung sich in den nächsten Jahren eher noch verstärken. Das trifft besonders die Handwerksbranche. Trotz der vielerorts vollen Auftragsbücher haben die Betriebe Schwierigkeiten, genügend Auszubildende für ihre Arbeit zu begeistern. "Die jungen Menschen gehen oft von fehlender Wertschätzung und wenig Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk aus", erklärt Marvin Flenche, Geschäftsführer der A&M Unternehmerberatung GmbH. "Dabei lassen sich diese Vorbehalte durch die richtige Strategie schnell entkräften." Im Folgenden hat der Marketing-Experte fünf Tipps zusammengestellt, wie Unternehmen heute Auszubildende von sich überzeugen können.
Tipp 1: Junge Menschen spüren lassen, dass sie im Unternehmen wertgeschätzt werden
Viele Betriebe unterschätzen, wie stark vor allem junge Mitarbeiter von der internen Unternehmenskultur beeinflusst werden. Oberstes Gebot sei daher, seinen Azubis vom ersten Tag an genügend Wertschätzung zu vermitteln. Natürlich ist es nötig, den jungen Menschen auch die tatsächlich zu bewältigenden Aufgaben zuzuteilen. Denn auch die vermeintlich schlechten Aufgaben gehören zum Arbeitsleben einfach dazu. "Wer jedoch eine gute Firmenkultur pflegt und seinen Azubis auch mal Anerkennung entgegenbringt, wird davon schnell profitieren", erklärt Marvin Flenche. Die Unternehmen sollen sich vor Augen halten, dass mit genügend Wertschätzung die Arbeit von den Auszubildenden vermehrt als Chance denn als täglich zu bewältigende Last gesehen wird: Neben höherer Motivation im Betrieb zu bleiben, kann das sogar zu einer höheren Weiterempfehlungsquote im Freundes- und Bekanntenkreis der Auszubildenden führen.
Tipp 2: Der Gang in die Schulen ist nur mit der richtigen Vorbereitung sinnvoll
Viele Unternehmen möchten auch direkt in die Schulen gehen, um dort zu werben. "Das kann sinnvoll sein, erfordert jedoch die richtige Vorbereitung mit mehreren Monaten Vorlauf", erläutert Marvin Flenche. Um sich mit seinem Vortrag von anderen Unternehmen abzuheben, muss man bereits vorher das Interesse der jungen Menschen geweckt haben. Den nötigen Wiedererkennungseffekt kann man etwa schon am Beginn der zehnten Klassen mit innovativ gestalteten Werbeflächen in Schulnähe erreichen. Doch gerade bei der jungen Generation ist auch die Online-Werbung heute besonders wichtig, wie Geschäftsführer Flenche klarstellt: "Ohne TikTok, Instagram und Facebook erreicht man die jungen Menschen nur noch schwer. Werbung in sozialen Netzwerken ist heute ungleich effektiver als in klassischen Printmedien." Wer sein Unternehmen hier innovativ und langfristig beworben hat, kann sich beim Vortrag in den Schulen als bekanntes und modernes Unternehmen präsentieren.
Tipp 3: Durch die Einbindung digitaler Technologien und moderner Prozesse die Belegschaft motivieren
Die sogenannten Digital Natives sind heute sämtlich mit Smartphone und Computer aufgewachsen und bewegen sich wie selbstverständlich in der digitalen Welt. Unternehmen müssen sich auch deshalb heute möglichst modern aufstellen und die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen. Viele Formulare und Laufzettel können heute einfach in digitale Formen überführt werden. "Viele Auszubildenden reagieren frustriert, wenn sie erkennen - dass sie das ein oder andere simpel per Copy-and-paste am Smartphone machen könnten. Statt immer nur Mappen, Ordner und Papiere zu verwenden, kann die konsequente digitale Einbindung und Ausstattung der Belegschaft daher ganz neue Energien freisetzen", berichtet Marvin Flenche. Hier ist oft eine sprunghafte Zunahme der Motivation zu erkennen und motivierte Arbeitnehmer bleiben nicht nur im Unternehmen, sie werden auch häufiger ihren gleichaltrigen Freunden von ihrem modernem und aufregendem Arbeitgeber berichten.
Tipp 4: Dauerhafte Sichtbarkeit schaffen
Zur Gewinnung neuer Auszubildender müssen die Unternehmen an der ihrer generellen Sichtbarkeit arbeiten. Nur wer sich dort aufhält, wo die jungen Menschen sind, wird heute langfristig Erfolg haben - und das sind nun einmal die sozialen Medien wie TikTok und Facebook. Hier jedoch einfach nur Posts zu verfassen, macht laut Marvin Flenche wenig Sinn. "Direkte Werbung ist zu diesem Zweck besser geeignet. Sie schafft mehr Kontinuität und lässt sich gezielt entlang der Unternehmensbedürfnisse steuern", erläutert der Marketing-Experte. Mit der richtigen Online-Strategie kann man zudem die Einzigartigkeit seines Betriebs herausstellen, wovon auch andere daran anschließende Werbemaßnahmen wie Messebesuche profitieren können.
Tipp 5: Das Unternehmen durch richtige Positionierung interessant machen
Die genannte Sichtbarkeit ist jedoch kein Selbstzweck, sondern soll das eigene Unternehmen für die potenziellen Auszubildenden interessant machen. Dabei ist vielen Unternehmen nicht bewusst, dass junge Menschen besonders gut auf strategische Polarisierung ansprechen. "Junge Arbeitnehmer lassen sich generell leichter für etwas begeistern, wenn sie für oder gegen etwas sein können", erklärt Marvin Flenche. Wer sich als Unternehmen daher heute zu bestimmten Themen eindeutig positioniert, erreicht eine höhere Identifikation von Bewerbern und Mitarbeitern mit dem Unternehmen. Mit derart gezieltem Onlinemarketing lassen sich die heutigen Auszubildenden daher besonders gut ansprechen.
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