Angst vor Intel - kommt die Abwerbungswelle im Handwerk? Insider verrät, wie Betriebe jetzt handeln sollten
Hannover (ots)
Der Baubeginn des Intel-Werks in Magdeburg bereitet vielen Handwerksbetrieben große Sorgen: Die lukrativen Löhne und attraktiven Arbeitszeiten, die Intel anbietet, könnten viele Fachkräfte abwerben. Das kann dazu führen, dass Handwerker noch schwerer zu finden und teurer werden.
Die Konkurrenz durch große Industriebetriebe ist nicht zu unterschätzen. Betriebe müssen spätestens jetzt aktiv werden, um ihre Mitarbeiter nicht an die besser zahlende Konkurrenz zu verlieren und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren - das geht nämlich weit über das Gehalt hinaus. Nachfolgend wird beleuchtet, wie Betriebe jetzt handeln sollten, um sich und ihre Fachkräfte zu schützen.
1. Aktives Recruiting betreiben
Handwerksbetriebe, die sich ausschließlich auf ihre bestehenden Mitarbeiter verlassen, laufen Gefahr, bei Abwerbungsversuchen in eine ungünstige Position zu geraten. Eine kontinuierliche und proaktive Strategie zur Gewinnung neuer Mitarbeiter ist daher unerlässlich. Unternehmen, die offene Stellen zeitnah besetzen können, sind flexibler und wettbewerbsfähiger. Außerdem reduziert sich der Druck, wenn ein Mitarbeiter unerwartet den Betrieb verlässt. Der Fokus sollte darauf liegen, Stellen innerhalb von einem bis drei Monaten neu zu besetzen. Dadurch müssen sich Unternehmen nicht nur weniger Sorgen machen, dass Mitarbeiter abwandern könnten, sondern schaffen auch eine insgesamt entspanntere Situation.
2. Die fünf wichtigsten Motivationsfaktoren für Mitarbeiter stärken
Hohe Gehälter alleine binden keine Mitarbeiter. Um einen Handwerksbetrieb intern so aufzustellen, dass Fachkräfte gerne bleiben, sind auch andere Aspekte wichtig. Die folgenden fünf Motivationsfaktoren sollten Unternehmen daher gezielt fördern:
Gehalt: Auch wenn Geld nicht alles ist, sollte die Bezahlung, die Fachkräfte erhalten, wettbewerbsfähig sein. Ein faires Gehalt signalisiert den Mitarbeitern, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird - und ist daher entscheidend, um sie langfristig im Unternehmen zu halten.
Sicherheit: Mitarbeiter wünschen sich Stabilität. Sie möchten das Gefühl haben, dass ihr Arbeitsplatz sicher und das Unternehmen wettbewerbsfähig ist. Zusätzlich sollten Handwerksbetriebe ein starkes Teamgefühl bieten können, denn wenn Mitarbeiter wissen, dass sie in einem positiven Umfeld arbeiten, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einem anderen Betrieb wechseln.
Freiheit: Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten und unkomplizierte Urlaubsregelungen sind in großen Unternehmen wie Intel oft schwer umzusetzen. Handwerksbetriebe können diesen Umstand zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie ihren Mitarbeitern die Flexibilität bieten, ihren Arbeitsalltag individuell zu gestalten. Das kann ein entscheidender Faktor sein, um Fachkräfte langfristig zu halten.
Weiterentwicklung: Die meisten Fachkräfte wünschen sich Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Kleinere Betriebe haben hier oft einen Vorteil, da sie individuelle Weiterbildungsangebote schaffen können, die auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter zugeschnitten sind.
Aufstiegschancen: In großen Konzernen wie Intel sind die Aufstiegschancen tendenziell oft eher limitiert. In kleineren Betrieben hingegen gibt es häufig mehr Spielraum für ambitionierte Mitarbeiter, Führungspositionen einzunehmen - ein Umstand, den Handwerksbetriebe unbedingt aktiv nach außen hin kommunizieren sollten.
Es ist nicht notwendig, all diese Punkte gleichzeitig umzusetzen. Stattdessen sollten Handwerksbetriebe gezielt jene Faktoren fördern, die ihren Mitarbeitern am wichtigsten sind. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel Flexibilität und Weiterbildung in den Vordergrund stellt, werden Mitarbeiter mit diesen Prioritäten weniger anfällig für Abwerbungsversuche sein. Das Ziel sollte sein, das eigene Recruiting so zu gestalten, dass Unternehmen gezielt Kandidaten ansprechen, die weniger von reinen Gehaltsangeboten anderer Betriebe beeinflusst werden. So geraten Handwerksbetriebe gar nicht erst in einen Konkurrenzkampf mit großen Unternehmen.
3. Effiziente Prozesse schaffen
Ein effizienter Handwerksbetrieb kann mehr als nur Gewinne steigern - er schafft auch bessere Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter. Denn wenn die Abläufe im Unternehmen reibungslos funktionieren, kann der Betrieb schnelleres Wachstum erzielen und mehr Geld verdienen, was wiederum dazu führt, dass die fünf genannten Motivatoren besser erfüllt werden können. Effiziente Prozesse bilden somit die Grundlage für attraktive Angebote wie flexible Arbeitszeiten, Aufstiegschancen, Gehaltserhöhungen oder interessante Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch eine gute Firmenkultur wird dadurch ermöglicht - so zum Beispiel durch regelmäßige Teamevents.
Warum Handwerksbetriebe zusätzlich ihre Auftragswahl überdenken sollten
Zudem sollten Handwerksbetriebe, die hauptsächlich von Reparaturen und Bestandskunden leben, ihre Marketingstrategien zeitnah optimieren und ein Verständnis dafür entwickeln, welche Kunden und Aufträge wirklich profitabel sind. Statt ihre Fachkräfte ineffizient einzusetzen, was zu finanziellen Einbußen führen und insgesamt die Effizienz senken kann, sollten Unternehmen sich auf Produkte und Dienstleistungen mit hohen Gewinnspannen konzentrieren, die weniger qualifiziertes Personal erfordern. Dadurch können sie ihren Fachkräften bessere Gehälter und zusätzliche Benefits bieten, was nicht nur die Mitarbeiterbindung stärkt, sondern auch die Attraktivität für potenzielle Bewerber erhöht - selbst im Wettbewerb mit großen Konzernen wie Intel.
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