Studie zur Psychologie eines Sonnenbankbesuchs: Wie sich ein Sonnenbad auf die Stimmungslage auswirkt
Neuss (ots)
Eine Studie des rheingold Instituts zeigt auf, dass hinter dem Besuch eines Solariums viel mehr steckt, als dem offensichtlichen Wunsch, die Haut zu bräunen.
"Menschen gehen nicht in erster Linie auf die Sonnenbank, um sich zu bräunen, der Sonnenbankbesuch im geschützten Raum unter gesicherten Bedingungen schafft ein Gefühl von innerer Stärke und wirkt als Auszeit vom Optimierungsdruck." Zu diesen und weiteren Aussagen kommen die Studienleiter des rheingold Instituts Köln, im Rahmen einer qualitativen Untersuchung zum Nutzungsverhalten unter Sonnenbankverwendern. Um ein Verständnis für die Motivationen, Auslöser und Barrieren sowie Sehnsüchte und Rituale im Zusammenhang mit der Nutzung von Sonnenbänken zu erlangen, führte das Marktforschungsinstitut eine tiefenpsychologische Studie unter Sonnenbankverwendern durch - mit zum Teil erstaunlichen Erkenntnissen: "Bei einem Solarium-Besuch geht es den Menschen um weitaus mehr als nur ums Bräunen. Das Bräunen ist lediglich eine kultiviert-akzeptierte Deckgeschichte für ein psychologisch sehr viel tiefer liegendes Bedürfnis", erklärt Birgit Langebartels, Studienleiterin des rheingold Instituts.
Sonnenbankbesuch als Ausbruch aus dem Optimierungskreislauf
Während der Befragung, die in Online-Gruppen- sowie Online-Einzel-Interviews durchgeführt wurde, kristallisierte sich heraus, dass viele der zwanzig Studienteilnehmer den Druck verspüren, Vorstellungen genügen und Erwartungen, die an sie im Alltagsleben gestellt werden, erfüllen zu müssen. Sie haben das Gefühl, ständig unter fremdem Blick in der Bewertung zu stehen. Soziale Medien verstärken das Gefühl des Beobachtet-Seins. Der Besuch einer Sonnenbank dient hingegen als Auszeit vom Optimierungsdruck. Die Befragten genießen in dieser Zeit einen wertfreien Raum, der sie schützend umgibt und vor fremden Blicken bewahrt. Von äußeren Reizen abgeschottet, fallen Ablenkungen des Alltags, wie etwa Geräusche, Blicke, in Kontakt mit anderen treten und vieles weitere mehr, weg.
Auch die Veränderungen des täglichen Lebens ausgelöst durch die Corona-Pandemie machte den Probanden zusätzlich zu schaffen: Menschen fühlten sich verängstigt, verunsichert und aus dem Takt geraten, da Selbstverständlichkeiten wegbrachen. Das Arbeiten im Homeoffice und das damit verbundene Verschwinden eines festen Tagesrhythmus forderte eine komplette Neustrukturierung des Alltags. Die Probanden sehnten sich in dieser Zeit vermehrt nach Sicherheit, Zuversicht und dem Gefühl von Selbstwirksamkeit, im Sinne von selbst Einfluss auf die eigene Situation nehmen zu können. Den Sonnenbankbesuch empfanden sie gerade in dieser Phase psychologisch als einen Gegenpol zu den erlebten äußeren Unsicherheiten.
Sonnenbankbesuch als Gegengewicht zum Ohnmachtsgefühl
Neben der Auszeit, die der Sonnenbankbesuch ermöglicht, schätzten die Befragten insbesondere, das Gefühl, auf die eigene Situation Einfluss nehmen und etwas bewirken zu können: "Ähnlich wie Selbstheilungskräfte produzieren die Verwender aus sich heraus etwas: Bräune, Collagen, Vitamin D. Das gibt ihnen ein Gefühl von Stärke und das Erleben, selbst etwas gestalten und schaffen zu können", erklärte Birgit Langebartels die Erfahrungen, die die Probanden während der Befragungen schilderten. "Die Nutzer fühlen sich schön und vital 'aus sich heraus'. Sie empfinden sich als wirkstark, 'können die Sonne an- und ausknipsen', und am eigenen Körper 'Schöpfer' sein: das stärkt sie, findet sein körperliches, sichtbares Äquivalent im gebräunten, jüngeren und geschmeidigen wirkenden Teint und führt zu einem Erleben gesteigerter Attraktivität und Selbstsicherheit." Gestärkt und gerüstet durch diese Erfahrungen sind die Sonnenbank-Besucher der Ansicht, ihr Leben zuversichtlicher in die Hand nehmen zu können, sie fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine eigene innere Stärke, die sie positiv für die Bewältigung des Alltags auflädt.
Solarium: Volle Kontrolle beim Sonnenbad in einem gesicherten Refugium
Gleichzeitig schätzen die Probanden die kontrolliert verlässlichen Rahmenbedingungen, die ihnen das Sonnenbad im Solarium im Vergleich zu dem in der freien Natur bietet. Auf bewusster Ebene sichern die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die in modernen Sonnenstudios getroffen werden, einen Bräunungseffekt zu und bewahren die Nutzer dabei vor zu langer UV-Strahlung. Dieses Argument ist für die Befragten auch entscheidend dafür, warum sie einen Sonnenbankbesuch gegenüber einem natürlichen Sonnenbad unter freiem Himmel bevorzugen, haben sie bei letzterem doch das Gefühl der Kraft der Sonne unkontrolliert ausgeliefert zu sein und keinen Einfluss darauf nehmen zu können, wie die Haut gebräunt wird. Das Idealbild der Nutzer ist eine leichte, als gesund wahrgenommene, Bräune. In Kontrast dazu stehen andere Bräunungsgrade, die für die Studienteilnehmer weniger erstrebenswert sind. Nach dem Sonnenbankbesuch fühlen die Menschen sich weder entkräftet noch träge, wie es oftmals nach dem Sonnenbaden erlebt wird, sondern erfrischt, voller Tatendrang - wie neugeboren.
Bewusster Umgang mit Sonne und Solarium gefordert
Die Studie des rheingold Instituts zur Psychologie eines Sonnenbankbesuchs wurde im Auftrag der SonnenAllianz, einem Projekt der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP), durchgeführt. Die Auswertung bekräftigt die Erfahrungen, die die Betreuer der SonnenAllianz durch ihre langjährige Arbeit in dem Bereich gemacht haben: "Im Rahmen dieses Langzeitprojekts unserer Stiftung haben wir es uns zum Ziel gemacht unabhängig über gesundheitliche Themen rund um das Sonnen, UV-Licht und Vitamin D aufzuklären und einen bewussten und positiven Umgang mit der Sonne zu fördern. Der hohe Stellenwert, den das Sonnenlicht laut der rheingold Studie für die Psyche der Menschen hat, bekräftigt uns darin, diesen Weg fortzugehen und, dem schlechten Ruf, den gerade das künstliche UV-Licht zum Teil hat, auf wissenschaftlicher Ebene entgegenzutreten. Ferner können wir anhand der Studienergebnisse auf die lebenswichtigen Vorzüge von UV- und Sonnenlicht für die menschliche physische und psychische Gesundheit aufmerksam machen", ordnet der Gründer der Stiftung Dr. med. Jörg Spitz die Ergebnisse der Studie ein. "Die Untersuchung hat gezeigt: Menschen gehen auf die Sonnenbank nicht in erster Linie, um braun zu werden. Ein Sonnenbankbesuch kann viel mehr leisten. Gestärkt und gerüstet können Sonnenbank-Besucher ihr Leben im Alltag zuversichtlicher in die Hand nehmen, fühlen sich weniger angreifbar und spüren eine 'eigene innere Stärke'. Die Verhinderung eines Vitamin D-Mangels, dem durch einen moderaten Gebrauch der Sonnenbank entgegengewirkt werden kann, kann in diesem Zusammenhang als zusätzliches positives Ad-on genannt werden. Im Rahmen der von uns geforderten 'Neuen Gesundheitskultur' kommt daher dem Solarienbesuch eine vergleichbare Bedeutung wie z.B. dem Besuch eines Fitnesscenters zu: in diesen von der Gesellschaft geschaffenen "Räumen" können gezielt Ressourcen kompensiert werden, die durch unseren modernen Lebensstil verlorengegangen sind."
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
Über die SonnenAllianz:
Um über die Missverständnisse rund um die Sonne und die Probleme, die ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit sich bringt, aufzuklären, hat die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP) die Sonnenallianz als Internetportal geschaffen. Das Ziel des Projekts ist es, einen bewussten und positiven Umgang mit der Sonne zu fördern. Die SonnenAllianz will dabei u.a. die gesundheitsfördernden Aspekte der Sonne für ein breites Publikum bekannt und transparent machen und gleichzeitig Mythen in der öffentlichen Diskussion durch wissenschaftliche Fakten entkräften. Die Stiftung wurde von Prof. Dr. med. Jörg Spitz, Facharztes für Nuklearmedizin, Präventionsmedizin und Ernährungsmedizin gegründet, der ebenfalls für die "Akademie für menschliche Medizin" verantwortlich zeichnet.
Pressekontakt:
Die SonnenAllianz - im Auftrag der Deutschen Stiftung für
Gesundheitsinformation und Prävention
Prof. Dr. Jörg Spitz
Tel.: +49 (0)6129 488817
E-Mail: office@spitzen-praevention.de
Bei Fragen zur Studiendurchführung:
rheingold GmbH & Co. KG
Birgit Langebartels
Kaiser-Wilhelm-Ring 46
50672 Cologne, Germany
Phone +49 221 912777-14
langebartels@rheingold-online.de
http://www.rheingold-marktforschung.de
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