Sex ab 60? Sorge um Verlust der Libido im Alter ist unbegründet
Hamburg (ots)
Auch wenn Intimität im Alter andere Formen und Bedeutungen annimmt, kann sie genauso befriedigend sein. Viele bahnbrechende Ereignisse der letzten Jahrzehnte, wie z. B. die höhere Lebenserwartung der Menschen, haben die Sexualität in den silbernen Jahren auf höchst spannende Weise beeinflusst.
Die im Auftrag von LELO, schwedischer Hersteller von luxuriösen Sexspielzeugen, durchgeführte Censuswide Umfrage basiert auf den Antworten von 7.000 Menschen in ganz Europa, die 50 Jahre und älter sind. 71 Prozent der Befragten stellten fest, dass sich ihr Sexualleben im Vergleich zu früher deutlich verändert hat. 37 Prozent gaben an, dass sie jetzt, wo sie älter geworden sind, den besten Sex ihres Lebens haben. 16 Prozent gaben an, dass ihr Sexualtrieb zugenommen hat und jetzt größer ist als in ihrer Jugend.
Wie vielleicht zu erwarten war, zeigen die Ergebnisse, dass die meisten Befragten heute weniger Sex haben als in ihrer Jugend - dennoch hat jeder Fünfte mindestens einmal pro Woche Sex, und jeder Zehnte dreimal pro Woche. Die Umfrage ergab auch, dass sich die Mehrheit (84 Prozent) beim Sex im Schlafzimmer, im Wohnzimmer (53 Prozent) und überraschenderweise im Badezimmer (43 Prozent) am wohlsten fühlt, wobei die Hälfte der Befragten (55 Prozent) angab, dass sie heute im Schlafzimmer eher experimentieren als je zuvor.
Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt, dass Sex für Senioren nach wie vor zentral und wichtig ist und dass Sex im Alter sogar besser werden kann. Mit dem Alter kommt das Selbstvertrauen - und Selbstvertrauen ist entscheidend für guten Sex. Die Umfrage zeigt, dass 42 Prozent der sexuell Aktiven mit zunehmendem Alter abenteuerlustiger geworden sind und 16 Prozent fühlen sich auch mit mehreren Partnern wohl (6 Prozent sogar SEHR wohl). Die beliebtesten Stellungen beim Sex sind die "üblichen Verdächtigen" - Doggy Style, Missionarstellung, Löffelchenstellung und Cowgirl -, aber viele sind abenteuerlustiger und entscheiden sich für Schubkarre (13 Prozent), Reverse Cowgirl (12 Prozent) und Scissoring (12 Prozent).
Interessant ist die Verwendung von Sexspielzeug. Nur 23 Prozent halten Sexspielzeug für einen wesentlichen Bestandteil ihres Sexuallebens. Sie nutzen hauptsächlich Vibratoren (70 Prozent) und Dildos (49 Prozent). Ganze 45 Prozent integrieren keine Spielzeuge in ihr Sexualleben, obwohl wir wissen, dass Frauen, die Vibratoren benutzen, leichter und häufiger zum Orgasmus kommen und dass die Akzeptanz eines Mannes von der Verwendung eines Vibrators durch seine Partnerin in hohem Maße mit ihrer sexuellen Zufriedenheit zusammenhängt.
Auch in Deutschland lässt sich eine positive Entwicklung des Sexualverhaltens im hohen Alter erkennen. 44 Prozent der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich im aktuellen Alter wohler dabei, neue Sexstellungen im Schlafzimmer auszuprobieren, als jemals zuvor. Auch die sexuelle Abenteuerlust der Deutschen ist für knapp 42 Prozent mit dem Alter gestiegen. Ob dabei vielleicht auch die zeitliche Kapazität im Alter eine Rolle spielt? Immerhin knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass Zeit im jetzigen Alter kein Problem bei der sexuellen Aktivität darstellt und diese Zahl steigt in den höheren Altersgruppen weiter an. Der größte zeitliche Buzzkiller ist immerhin - wie erwartet - die Arbeit (40 Prozent) sowie an zweiter und dritter Stelle die Müdigkeit (30 Prozent) und gesundheitliche Einschränkungen (28 Prozent).
Luka Matutinovic, CMO von LELO, sagt: "Es gibt einen weit verbreiteten Mythos über ältere Menschen und ihr Sexualleben, und dieser Mythos ist, dass ihr Sexualleben praktisch nicht existiert. Es handelt sich um einen tief verwurzelten Irrtum, der auf dem Unbehagen der Menschen mit dem Alterungsprozess beruht. Glücklicherweise könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wir sind der Meinung, dass jeder das Vergnügen feiern sollte - vielleicht sogar mehr in späteren Jahren als in jungen Jahren. Die Veränderungen, die mit dem Alter einhergehen, machen die Menschen kreativer und erkundungsfreudiger. Das führt dazu, dass sie genau wissen und verstehen, was sie wollen."
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