Ökobilanz Grafischer Papiere
VDP-Präsident: Primär- und Sekundärfasern gleichwertig
Bonn (ots)
Primär- und Sekundärfasern sind für die deutsche Papierindustrie gleichwertige Rohstoffe für die Herstellung einer breiten Vielfalt verschiedener Papiere. Das erklärte der Präsident des VDP, Dr. Georg Holzhey, zur gestrigen Vorstellung der Ökobilanz Grafischer Papiere durch das Umweltbundesamt in Berlin.
Durch die Beschränkung der Ökobilanz auf grafische Papiere greife das UBA zu kurz und erfasse bei weitem nicht die Gesamtheit des Faserkreislaufs in der Papierkette, sagte Holzhey. Über 50 Prozent der in Deutschland verbrauchten Papiere dienten Verpackungs-, Hygiene- und technischen Zwecken. Vor allem Zeitschriften und Kataloge brächten frische Fasern in den Kreislauf, und ermöglichten so die hohen Altpapiereinsatzquoten von bis zu 100 % bei Verpackungen und Hygienepapieren. Auch Zeitungsdruckpapier werde in Deutschland fast ausschließlich aus Altpapier hergestellt.
Mit einer Altpapiereinsatzquote von 61 % stehe die deutsche Papierindustrie vor dem Hintergrund ihrer Produktpalette weltweit an der Spitze. Der Gedanke des unendlichen Recyclings sei allerdings eine Utopie. "Ohne die Zufuhr von Papieren aus Zell- oder Holzstoff käme die Papierproduktion in Deutschland innerhalb weniger Wochen zum Erliegen." Altpapier stehe in Deutschland mengenmäßig als Rohstoff für die Papierherstellung an erster Stelle. Die Nutzung dieses wichtigen Sekundärrohstoffs dürfe jedoch nicht zur Verteufelung von Frischfaserpapieren führen, durch die allein der Kreislauf aufrecht erhalten werde. Maßgeblich für die Auswahl der Rohstoffe seien die Produktanforderungen des Marktes.
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