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British Columbia - Schutz für Kanadas Küstenregenwälder

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Bonn/Berlin (ots)

Der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) und der Verband
Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) haben die Ratifizierung der
Flächennutzungspläne für die zentrale und nördliche Küste der
kanadischen Provinz British Columbia begrüßt. Die Provinzregierung
hatte am Dienstag den Abschluss des langjährigen Verfahrens
mitgeteilt, an dem sich Regierung, Forstindustrie, Umweltgruppen und
Ureinwohner beteiligt hatten. Damit stehen über 1,8 Mio. Hektar des
letzten temperierten Küstenregenwaldes und damit knapp ein Drittel
des umstrittenen Gebiets unter Schutz. In den verbleibenden Flächen
muss sich die Forstwirtschaft an Maßstäben orientieren, die den
örtlichen Ökosystemen angepasst sind.
"Das ist ein Meilenstein in den Nachhaltigkeitsbemühungen Kanadas.
Die Ratifizierung der Flächennutzungspläne zeigt, dass Industrie und
Umweltgruppen zu gemeinsamen Lösungen kommen können", sagte
VDP-Präsident Bernd Rettig, zu dem Ergebnis. "Das Ergebnis zeigt, das
Ökonomie und Ökologie nicht im Widerspruch zueinander stehen und ist
ein großen Erfolg für die jahrelangen Nachhaltigkeitsbemühungen der
Verleger und Papierindustrie", sagte VDZ-Geschäftsführer Wolfgang
Fürstner.
VDP und VDZ hatten den seit 1997 laufenden Einigungsprozess
intensiv begleitet, bei dem ein Ausgleich zwischen den Forderungen
der Umweltgruppen nach Ausweisung großer Schutzgebiete, den
wirtschaftlichen Interessen der Forstindustrie und dem
Mitspracherecht der kanadischen Ureinwohner gesucht werden musste.
British Columbia ist ein bedeutender Lieferant von Zellstoff für in
Deutschland hergestelltes Zeitschriftenpapier.
Infos:
http://www2.news.gov.bc.ca/news_releases_2005-2009/2006AL0002-000066.
htm und
   http://www.coastforestconservationinitiative.com
Gebietskarte: http://www.mediaroom.gov.bc.ca/Download.axd?objectId=60
Bilder:
http://www.coastforestconservationinitiative.com/coast_image_bank/med
ia/
Hintergrund
Die Central und North Coast von British Columbia sind das letzte
Stück temperierten Küstenregenwaldes auf der Erde. Der WWF hat das
rund 64.000 Quadratkilometer umfassende Gebiet unter die 200
wichtigsten Regionen zum Schutz der Artenvielfalt eingereiht.
Hohe Niederschlagsmengen, milde Temperaturen und unzugängliches
Gelände haben eine Landschaft mit den ältesten Wäldern der nördlichen
Hemisphäre geschaffen. Einige der ältesten und größten Bäume der Welt
finden sich hier. Der Küstenregenwald ist die Heimat für eine
Vielzahl von Wildtieren, darunter Grizzlys, Schwarzbären und der
seltene weiße Kermode-Bär. 350 Vogelarten und insgesamt 250 bedrohte
Land und Wasserarten finden sich in dem durch Berge, Flusstäler und
Fjorde geprägten Gebiet, das bis auf eine Höhe von 4000 Metern
reicht.
Seit Jahrtausenden haben die Ureinwohner Kanadas hier ihre Kultur
entwickelt, bevor sich Europäer ansiedelten. Vor allem
Forstwirtschaft, aber auch Fischverarbeitung und Bergbau bildet die
Lebensgrundlage für die Bevölkerung in der Küstenregion.
In den frühen 90er Jahren machten Umweltgruppen auf den hohen
Schutzwert der Küstenregenwälder aufmerksam und forderten die
Forstindustrie und ihre internationalen Kunden zu Schutzmaßnahmen für
die von ihnen als "Great Bear Rainforest" apostrophierten Waldgebiete
auf.
Die Provinzregierung leitete vor diesem Hintergrund zuerst 1997
für die Central Coast und dann 2001 für die North Coast einen
gemeinsamen Planungsprozess zur Flächennutzung (Land Ressource
Management Plan LRMP) ein, an dem sich verschiedene Interessengruppen
beteiligten. Die führenden Unternehmen der Forstindustrie (Canadian
Forest Products, Catalyst Paper Corporation, International Forest
Products, Western Forest Products und Weyerhaeuser) sowie die vor Ort
aktiven Umweltgruppen (Forest Ethics, Greenpeace, Rainforest Action
Network und Sierra Club of Canada) einigten sich auf eine bis dahin
beispielloses gemeinsame Initiative (Joint Solution Project), um
erstmals gemeinsam Einfluss auf die Entwicklung der
Flächennutzungspläne zu nehmen. Gemeinsam mit der Regierung stellte
diese Initiative 3 Millionen Can$ für die wissenschaftliche
Begleitung der Flächennutzungsplanung zur Verfügung.
Die Empfehlungen aus dieser Arbeit waren Grundlage für
anschließende Verhandlungen zwischen der Provinzregierung und 25
Gemeinschaften der als First Nations bezeichneten Ureinwohner
Kanadas, die Ende 2005 zum Abschluss gebracht wurden. Dies war
Voraussetzung für die endgültige Ratifizierung der
Flächennutzungspläne.
Neben der Unterschutzstellung sieht die jetzige Planung für die
übrigen Gebiete eine Orientierung der Forstwirtschaft an den
vorhandenen Ökosystemen vor (ecosystem-based management, EBM). Gemäß
den drei Säulen des Nachhaltigkeitsmodells müssen jedoch auch die
wirtschaftlichen Bedürfnisse der Bevölkerung und die sozialen Belange
der Kommunen vor Ort gleichrangig beachtet werden. Die Entwicklung
des EBM soll dabei nicht statisch festgeschrieben werden, sondern im
laufenden Prozess durch Zusammenarbeit aller Interessengruppen an die
Realitäten angepasst werden.

Pressekontakt:

Gregor Andreas Geiger M.A.
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit /
Head Public Relations
Verband Deutscher Papierfabriken e.V. /
German Pulp and Paper Association
Telefon: +49 (0) 2 28 / 2 67 05-30
Telefax: +49 (0) 2 28 / 2 67 05-62
Mobil: +49 (0)1 72 / 2 53 45 52
http://www.vdp-online.de

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