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Tiefkühlkost und Gemeinwohl? Was man von Ökofrost über nachhaltiges Wirtschaften lernen kann

Tiefkühlkost und Gemeinwohl? Was man von Ökofrost über nachhaltiges Wirtschaften lernen kann
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Tiefkühlkost und Gemeinwohl? Was man von Ökofrost über nachhaltiges Wirtschaften lernen kann

In Berlin und Brandenburg ist eine wachsende Zahl an Unternehmen, die sich der Gemeinwohl-Ökonomie verschrieben haben, im Netzwerk Gemeinwohl-Ökonomie Unternehmen (GWU) organisiert. Das Netzwerk fördert den Erfahrungsaustausch sowie Entwicklungsprojekte und stärkt die Kooperation gemeinwohl-bilanzierender Unternehmen in der Region Berlin-Brandenburg. Einige GWU-Unternehmen sind aufgrund ihrer Stellung und Entwicklung Leuchttürme in der Region – darunter Ökofrost, der Spezialist für Bio-Tiefkühlkost.

Tiefkühlkost ist per se nachhaltig: immer frisch, lange haltbar, Ernteüberschüsse werden sinnvoll eingesetzt, weniger Verderb als bei frischen Lebensmitteln, um nur einige Vorteile zu nennen. Ökofrost, Spezialgroßhandel für Bio-Tiefkühlkost, setzt dabei auf ökologische Nachhaltigkeit, gerechte Einkommensverteilung, ethisches Beschaffungswesen sowie Mitbestimmung und Transparenz – und ist damit zugleich ein Pionier in der Gemeinwohl-Ökonomie. Denn dieses alternative Wirtschaftssystem orientiert sich an Nachhaltigkeit und Solidarität und zeigt dabei den Einfluss des wirtschaftlichen Handels auf das gesellschaftliche Umfeld auf.

Punkten in puncto Gerechtigkeit, Menschenwürde, ökologische Nachhaltigkeit und demokratische Mitbestimmung

Im Jahr 2022 hat sich der Berliner Bio-Pionier Ökofrost bereits zum vierten Mal nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie bilanzieren lassen. Dafür hält sich das Unternehmen den Spiegel vor und lässt von einem unabhängigen Auditor durchleuchten, wie es ökologisch, ethisch und sozial aufgestellt ist.

Was haben diese kontinuierlichen Rebilanzierungen alle zwei Jahre bei Ökofrost bewirkt? Wird Tiefkühlkost nun anders produziert? „Wie und was wir produzieren ist ohnehin ökologisch nachhaltig ausgelegt, da haben wir nicht so viel verändert“, sagt Katharina Gerull, bei Ökofrost zuständig für die Unternehmensentwicklung. „Aber den Blick auf andere Kriterien zu lenken als nur auf Profit, passte sehr gut zu unserer Idee eines transparenten und ethischen Wirtschaftens. Wir haben beispielsweise eine Transparenzinitiative für unsere eigene Marke Biopolar gestartet, in der wir die Produkte mit allen Licht- und auch Schattenseiten zeigen.“ Außerdem wurden der Zulieferer für Bürobedarf und das Steuerbüro gewechselt.

Mitarbeitende bestimmen mit

Die Einführung der Selbstorganisation hat den Prozessablauf im Unternehmen nachhaltig verändert. Entsprechend gut schneidet Ökofrost in der GWÖ-Bilanz bei diesem Punkt ab: „Unsere Mitarbeitenden entscheiden sehr selbstständig und müssen sich nicht ständig rückversichern“, sagt Katharina Gerull. Daher bestand in besonderen Zeiten wie Lockdown und Homeoffice kaum Notwendigkeit, Arbeitsabläufe komplett umzustellen.

„Wir kommunizieren ehrlich und transparent. Über uns kann man alles erfahren, was man wissen will“, sagt die Unternehmensentwicklerin. „Das hat in Zeiten von Fachkräftemangel den positiven Nebeneffekt, dass man uns bereits gut kennt. Daher erhalten wir ausschließlich sehr qualifizierte Bewerbungen – ein Wettbewerbsvorteil, den sich andere Unternehmen bewusst machen sollten.“ Ein guter Leitfaden dafür sei die GWÖ-Bilanzierung, so Katharina Gerull. Das erste Audit 2012 war zwar etwas zeitaufwändig, da man in viele verschiedene Bereiche des Unternehmens schaut. Aber die Strategie, die sich aus den Erkenntnissen ableiten lässt, sei sehr hilfreich und spart die Zeit wieder ein.

Die Gemeinwohlberichte von Ökofrost, das Gehaltsmodell zum Download sowie weitere Informationen zum Unternehmen gibt es unter https://oekofrost.de/philosophie.

Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell unter nachhaltigen, sozialen und ethischen Gesichtspunkten durchleuchten wollen, finden weitere Informationen zur GWÖ-Bilanzierung unter https://web.ecogood.org/de , eine Übersicht aller bilanzierten Unternehmen und Gemeinden im D-A-CH-Raum unter https://web.ecogood.org/de/unsere-arbeit/gemeinwohl-bilanz/bilanzbeispiele .

Über Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ)

Gemeinwohl-Ökonomie etabliert ein ethisches Wirtschaftsmodell, bei dem das Wohl von Mensch und Umwelt zum obersten Ziel des Wirtschaftens wird. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene. Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Bewertungsverfahren für Unternehmen, mit welchem messbar wird, wie hoch deren Beitrag zum Gemeinwohl ist. Je mehr Unternehmen sich an diesem Prinzip orientieren und ihr unternehmerisches Handeln darauf ausrichten, desto geringer sind die Risiken für die Gesellschaft.

Aktuell umfasst die GWÖ weltweit rund 11.000 Unterstützer*innen, 5.000 Aktive in 200 Regionalgruppen, ca. 1.000 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen, über 60 Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen weltweit, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln (Stand 12/2021).

Im Netzwerk Gemeinwohl-Ökonomie Unternehmen Berlin-Brandenburg e.V. (GWU) sind 21 Unternehmen organisiert, um als Leuchttürme die Ideen der GWÖ umzusetzen, Kooperation zu leben und die Sichtbarkeit zu erhöhen. https://gwu.network

Der Landesverein GWÖ Berlin-Brandenburg e.V. sorgt für Vernetzung und Wissensvermittlung der derzeit etwa 70 dort organisierten Unternehmen und Organisationen und etwa 120 Privatpersonen. Interessierte können Gemeinwohl-Bilanzen erstellen und sich damit am gesellschaftlich-wirtschaftlichen Wandel beteiligen. https://web.ecogood.org/de/berlin-brandenburg

Kontakt
Madlen Sanchiño Martínez
Geschäftsführerin Netzwerk GWÖ Unternehmen B-BB
Telefon: +49-163-7736198
 madlen.sanchino-martinez@bb.gwu.network
Website:  https://gwu.network
Weitere Presse-Informationen, Interview-Anfragen, Fotos:
Carola Battistini-Goldmund
Goldmund Kommunikation
Telefon: (030) 25 29 75 15
 presse@goldmund-kommunikation.de