Gehaltssteigerungen im Pflegebereich – Ein Schritt, aber kein Allheilmittel
Hannover (ots)
Die jüngste Gehaltssteigerung von durchschnittlich 8,8 Prozent für Pflegekräfte ist ein wichtiges Signal an die Branche. Laut dem GKV-Spitzenverband verdienen Pflegeassistenzkräfte nun durchschnittlich 21,41 Euro pro Stunde (eine Steigerung von etwa 9,6 Prozent) und Pflegefachkräfte 25,93 Euro pro Stunde (ein Plus von knapp 9,2 Prozent). Doch stellt sich die Frage, ob diese Erhöhungen allein ausreichen, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu stärken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Personalmangel und Refinanzierung der Gehälter: Eine doppelte Herausforderung
Der Personalmangel im Pflegebereich bleibt ein systemisches Problem, das durch eine reine Gehaltserhöhung nicht behoben werden kann. Max Grinda, Geschäftsführer von FM Recruiting, erklärt: "Die Gehaltserhöhung ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber allein reicht sie nicht aus. Ohne eine nachhaltige Aufstockung des Personals können die hohen Arbeitsbelastungen nicht gesenkt werden."
Ein weiteres Problem stellt die Refinanzierung der gestiegenen Lohnkosten dar. Diese Erhöhungen belasten die finanziellen Ressourcen vieler Pflegeheime enorm. Da Pflegeeinrichtungen häufig auf knappe Budgets und strikte Kostendeckelungen angewiesen sind, benötigen sie Unterstützung in der Refinanzierung. Hier könnten staatliche Förderungen oder Anpassungen in der Kostenerstattung durch Krankenkassen und Pflegeversicherungen eine wesentliche Rolle spielen. "Die Refinanzierung der gestiegenen Lohnkosten ist entscheidend, damit Pflegeheime nicht in einen finanziellen Engpass geraten, der letztlich die Qualität der Pflege gefährden könnte," betont Felix Hahnewald, ebenfalls Geschäftsführer von FM Recruiting.
Bettenbelegung und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit
Eine hohe Bettenbelegung ist für Pflegeheime wirtschaftlich notwendig, da die Einnahmen eng mit der Belegung verknüpft sind. Pflegeheime, die ihre Kapazitäten aufgrund von Personalmangel nicht voll auslasten können, laufen Gefahr, weniger Einnahmen zu generieren. Das wiederum erschwert die Finanzierung der gestiegenen Löhne und zwingt Einrichtungen in einen Teufelskreis. "Pflegeheime sind auf eine stabile Bettenbelegung angewiesen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Sinkende Belegungszahlen durch fehlendes Personal oder Bettenreduktionen treffen sie hart," erläutert Hahnewald.
Wenn der Personalmangel die Belegung reduziert, müssen Pflegeheime oft mit weniger Ressourcen dieselbe Qualität liefern. Dies kann auf Dauer dazu führen, dass Betreuungsangebote eingeschränkt werden und die Arbeitsbelastung für die verbleibenden Mitarbeiter noch weiter steigt, was wiederum die Anziehungskraft des Pflegeberufs schmälert.
Fazit: Ganzheitlicher Ansatz für eine nachhaltige Pflegebranche
Die Gehaltserhöhungen sind ein wichtiges Signal zur Anerkennung der Pflegekräfte, doch allein reichen sie nicht aus, um den Pflegeberuf attraktiv und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. "Nur durch eine Kombination aus fairen Löhnen, staatlicher Unterstützung für die Refinanzierung und einer stabilen Bettenbelegung lässt sich die Pflegebranche langfristig sichern," resümieren Grinda und Hahnewald.
Über Max Grinda:
Max Grinda und Felix Hahnewald sind die Geschäftsführer von FM Recruiting, einer eingetragenen Marke der FM Consulting GmbH. FM Recruiting hat die Mitarbeitergewinnung in der Pflege wieder einfach gemacht. Deutschlandweites Vertrauen bei stationären Pflegeheimen, Pflegediensten und Einrichtungen der Behinderten- und Eingliederungshilfe, über 300 Partnerunternehmen und mehr als 24.000 generierte Bewerbungen mit über 1.680 besetzten Stellen haben gezeigt: FM Recruiting ist der Partner für die Pflegebranche. Hervorzuheben ist die TÜV-Zertifizierung der FM Recruiting nach ISO 9001, die hohe Qualitätsstandards und Kundenzufriedenheit belegt. Weitere Informationen unter: https://fm-recruiting.de/.
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