Bewerber springen ab: Diese 6 Fehler sollten Unternehmen in ihrem Bewerbungsprozess unbedingt vermeiden
Düsseldorf (ots)
Potenzielle Bewerber, die im letzten Moment abspringen, sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass etwas im Bewerbungsprozess schiefläuft. Denn ein anfängliches Interesse konnte geweckt werden und der Bewerber wurde vom Unternehmen so weit überzeugt, dass er sich für eine Bewerbung entschieden hat. Was ist also falsch gelaufen?
"Oft ist ein Abbruch des Bewerbungsprozesses ein Hinweis darauf, dass der Prozess zu komplex gestaltet ist und Bewerber den Aufwand nicht betreiben wollen", erklärt Recruiting-Experte Tobias Zulauf. Gerne verrät er Ihnen in diesem Gastbeitrag 6 Fehler, die Unternehmen in ihrem Bewerbungsprozess unbedingt vermeiden sollten, um mehr Bewerbungen zu erhalten.
1. Der Bewerbungsprozess ist zu komplex aufgebaut
Wer sich vor vielen Jahren um einen Job bemüht hat, kam um das Erstellen einer ausführlichen Bewerbungsmappe nicht herum. Doch der Lebenslauf und das Anschreiben kommen heute ein wenig aus der Mode. Vielmehr gilt es, dass die Betriebe ihren Bewerbern einen ebenso schnellen wie effizienten Weg bieten, sich vorzustellen. Bewerbungen sollten idealerweise schnell online versendet werden können.
2. Die Entscheidung wird überstürzt
Aus dem zuvor genannten Grund leiden viele Firmen unter einem Mangel an Bewerbungen. Treffen diese dann doch einmal ein, wird der nächste Fehler begangen: Es findet keine solide Auswahl der Kandidaten mehr statt - vielmehr sind die Betriebe froh, dass sich überhaupt Fachkräfte bei ihnen vorstellen. Aus der Sorge, die Konkurrenz könnte ihnen diese Bewerber wegschnappen, wird fast jeder Kandidat akzeptiert.
3. Keine Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Tatsächlich sollten ausführliche Bewerbungsunterlagen heute nicht mehr benötigt werden. Das gemeinsame Kennenlernen findet im Vorstellungsgespräch statt. Doch dafür genügt es nicht, vor dem Treffen einige Minuten in den Lebenslauf zu schauen. Vielmehr muss auch die Firma für sich definieren, welche Wünsche und Bedürfnisse sie an den Bewerber setzt, wie sie ihn in die Arbeitsabläufe des Betriebes integrieren will und wie beide Seiten voneinander profitieren können.
4. Die umgekehrte Rollenverteilung
In einem Bewerbungsgespräch liegt der Ball eigentlich beim Bewerber: Er muss sich vorstellen und seine Eignung darlegen, künftig für den Betrieb eine wichtige Position einnehmen zu können. Erfahrungsgemäß hat sich diese Rollenverteilung zuletzt aber gewandelt. Leider sind es nunmehr die Firmen, die mit hohem Gesprächsanteil um die Gunst der Kandidaten ringen und die sich dabei so positiv wie möglich präsentieren wollen. Doch wer sich als Chef so verhält, verliert schnell das Vertrauen der Bewerber.
5. Der Bedarf wird nicht erkannt
Wenn der Unternehmer 70 oder gar 80 Prozent der gesamten Zeit nur über seinen Betrieb redet, wird es ihm kaum gelingen, den Bewerber wirklich kennenzulernen. Die meisten Arbeitgeber verkaufen ihre vakanten Stellen immer gleich und gehen dabei nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Bewerbers ein. Wie im Verkaufsgespräch gilt auch hier: Der Wurm muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler.
6. Die voreilige Zusage
In vielen Branchen leiden die Unternehmen unter zu wenigen Bewerbern. Stellt sich dann doch einmal eine Fachkraft vor, wird dieser oft schon im Vorstellungsgespräch der Job angeboten. Auf diese Weise drücken Arbeitgeber allerdings anstatt Wertschätzung meistens Bedürftigkeit aus. Die ist dann so Erfolg versprechend wie der Heiratsantrag beim ersten Date.
Über Tobias Zulauf:
Tobias Zulauf entwickelte gemeinsam mit seinem Geschäftspartner die PME-Methode und gründete die UnternehmerRevolution GmbH. Sie unterstützen Unternehmer dabei, zum attraktivsten Arbeitgeber in ihrer Region und Branche zu werden und auf diesem Wege zu Wunschmitarbeitern zu gelangen. Weitere Informationen unter: https://pmemethode.de/
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