Der Darm als zweites Gehirn - Arzt erklärt, warum ein gesunder Darm ausschlaggebend für unsere Gesundheit ist und wie man ihn am besten unterstützt
Hamburg (ots)
Das Ökosystem in unserem Darm entscheidet maßgeblich über unseren Gesundheitszustand. "Wer an Gesundheit und Vitalität denkt, dem fallen vermutlich zuerst Nahrungsergänzungsmittel, viel Schlaf und ausreichend Flüssigkeit ein. Doch kaum einer weiß, dass der Darm die Hauptrolle übernimmt", erklärt der Arzt Daniel Harbs.
Krankheiten, Allergien und Unverträglichkeiten sind dabei erste Anzeichen einer Darmdysbalance. Gerne verrät er im Folgenden, warum wir mehr für unsere Darmgesundheit tun sollten - und was jeder dafür tun kann.
Die Rolle des Darms für das Immunsystem
Im Darm finden sich zahlreiche Bakterien - die sogenannte Darmflora. Diese machen den Darm zum wichtigsten Immunorgan des Menschen. Wird ihr Gleichgewicht gestört, sinkt die Immunleistung und die Anfälligkeit für Infekte steigt. Typische Anzeichen sind Völlegefühl, Blähungen und Verstopfungen.
Die richtige Ernährung schafft Abhilfe: Zucker und Fertigprodukte sollten vermieden, Weißmehl- gegen Vollkornprodukte ausgetauscht werden. Außerdem sollten weniger Schweinefleisch, frittierte Speisen, Alkohol, fettige Käse- und Milchprodukte, sowie Wurst und Koffein konsumiert werden.
Ballaststoffe und ihre Bedeutung für den Darm
Ballaststoffe binden Schadstoffe und regen die Darmtätigkeit an. Der Darm wird schneller entleert und die Kontaktzeit mit Schadstoffen verringert. Eine Untergruppe der Ballaststoffe sind die Präbiotika, die etwa in Zwiebeln, Brokkoli, oder Spargel zu finden sind. Sie regen die Aktivität von Bakterien an, reduzieren den pH-Wert des Darms und beseitigen Verstopfung. Außerdem senken sie den Cholesterinspiegel, sowie das Risiko für Dickdarmkrebs.
Präbiotika und andere Ballaststoffe unterstützen die Immunfunktion des Darms, sind aber nicht oder nur schwer verdaulich. Ist die Ernährung zu ballaststoffreich, bauen die Enzyme sie nicht ausreichend ab.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Unverträglichkeiten beeinflussen den gesamten Körper. Neben Verdauungsbeschwerden treten Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder Hauterscheinungen auf. Auch Übergewicht kann eine Folge sein.
Tückisch an Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist, dass ihre Symptome erst nach Tagen auftreten. So ist es schwer, ihren Auslöser zu finden. Häufige Ursachen sind Getreide, Milch und Hülsenfrüchte. Etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Laktoseintoleranz, etwa 13 Prozent haben eine Glutenunverträglichkeit. Ein Atemtest oder ein Antikörpertest im Blut schaffen Gewissheit. Wer eine Lebensmittelunverträglichkeit feststellt, ersetzt das Nahrungsmittel durch alternative Produkte, beispielsweise Weizen durch Reis.
Auch gegen das körpereigene Histamin, das den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Herz-Kreislauf-Funktion steuert, kann eine Unverträglichkeit entwickelt werden. Das kann etwa nach dem Verzehr von Tomaten, Meeresfrüchten, Zitrusfrüchten oder geräuchertem Fisch der Fall sein. Darüber hinaus kann das Gleichgewicht der Darmflora durch Alkohol, Stress, eine zuckerreiche Ernährung oder Medikamente gestört werden und in einer verminderte Immunleistung resultieren. Durch die Einnahme von Probiotika, also Milchsäure- und Bifidobakterien, sowie Enterokokken, kann ein bestehendes Ungleichgewicht wieder ausgeglichen werden. Menschen, die genau wissen möchten, wie es um ihre Darmflora bestellt ist, empfiehlt Daniel Harbs eine Darmfloraanalyse bei einem spezialisierten Arzt.
Über Daniel Harbs:
Daniel Harbs ist Mediziner mit einer Privatpraxis in Hamburg. Gemeinsam mit einem Team aus Spezialisten bietet er zusätzlich ein Online-Coaching an, das für alle interessant ist, die ihren Stoffwechsel in Schwung bringen und ihr Immunsystem stärken möchten. Die Themen reichen von gesunder Ernährung über autogenes Training bis zu dauerhafter Gewichtsreduktion. Weitere Informationen unter: https://gesundheitsgipfelstuermer.de/
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