Liechtenstein Gruppe AG, Immobilien Wien
Sonderausstellung GEGOSSEN FÜR DIE EWIGKEIT (1.–31. März) im Gartenpalais Liechtenstein eröffnet
Wien (ots)
Die Fürstlichen Sammlungen zeigen kostbare Bronzeplastiken und hochkarätige Leihgaben
Faszination Bronze: Bis in unsere Gegenwart zählen Kunstwerke
aus dieser Legierung zu den grossartigsten Meisterleistungen der Menschheitsgeschichte. Die Fürstlichen Sammlungen beherbergen kostbare Bronzeplastiken vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, die im Rahmen der Sonderausstellung GEGOSSEN FÜR DIE EWIGKEIT von 1. bis 31. März 2023 bei freiem Eintritt zu sehen sind. Einzigartige Beispiele wie die Büste des Marc Aurel von Antico, die magische, monumentale Büste des Grossherzogs Ferdinando I. de’ Medici von Pietro Tacca oder Massimiliano Soldani-Benzis Anima Dannata werden mit hochkarätigen Leihgaben aus den weltweit bedeutendsten Bronzensammlungen ergänzt, darunter das Adlerpult des Hildesheimer Doms oder Leonardo da Vincis Reiterstatuette aus Budapest.
»Die Fürstlichen Sammlungen vereinen Hauptwerke der europäischen Kunst aus fünf Jahrhunderten. Sie erlauben aufgrund ihres künstlerischen Ranges einen tiefen Einblick in die Geschichte und Herkunft der europäischen Kultur«, betont Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein. »Die Fülle an Meisterwerken aus allen künstlerischen Gattungen bietet insbesondere auch die Möglichkeit zur Vermittlung der ihnen innenwohnenden Geschichten an. Unserer Familie ist es daher ein besonderes Anliegen, die Sammlungen auch im Sinne der langfristigen Bewahrung des europäischen Kulturerbes sowohl im Rahmen von Ausstellungen wie der Reihe MÄRZ IM PALAIS als auch digital für alle erlebbar zu machen.«
Die Sonderausstellung gibt anhand zentraler Meisterwerke der Bronzeplastik aussergewöhnliche Einblicke in die künstlerischen Möglichkeiten, die dieses Material bietet: Schon von der Antike an sollte der Glanz von Bronzen den ewigen Ruhm des Dargestellten sicherstellen, technische Errungenschaften seit der Renaissance erweiterten das Spektrum mit bestechend realistischen Darstellungen körperlicher Dynamik und emotionaler Intensität.
Das erste Dokument fürstlicher Sammeltätigkeit ist die 1607 von Fürst Karl I. bei Adrian de Fries in Auftrag gegebene Bronze des Christus im Elend. Auch nachfolgende Generationen der Familie setzten die Ankaufs- und Sammeltätigkeit als immerwährenden Beweis der Bedeutung dieses Fürstenhauses nahtlos fort.
Die Kunst der Reduktion
Eine Besonderheit der fürstlichen Bronzensammlung bilden Kopien nach römischen Antiken und zeitgenössischen Vorbildern. Originale in Marmor waren Päpsten und dem römischen Hochadel vorbehalten, Bronzegüsse daher ein geeignetes Medium für Sammler. So gab Fürst Johann Adam Andreas I. bei Massimiliano Soldani-Benzi Kopien römischer Antiken aus dem Besitz der Medici in Auftrag. Zu sehen sind in der Sonderausstellung auch dessen Kopie nach Michelangelos Bacchus und seine Bronzegüsse der Anima Beata und der Anima Dannata nach den Originalen von Gian Lorenzo Bernini.
Auch dem Regierenden Fürsten Hans-Adam II. sind spektakuläre Neuerwerbungen gelungen, die die Bronzensammlung mit ihrer Geschichte bis zur Gegenwart zu einer der weltweit namhaftesten weiterentwickelt haben. Unter den Renaissancebronzen bildet die von ihm erworbene Büste des Marc Aurel von Antico einen Höhepunkt, aufgrund ihrer Grösse und ihrer kompletten Feuervergoldung von eindrücklicher Präsenz.
»bronze doré«
Fürst Hans-Adam II. erwarb 2004 auch eines der aufregendsten Beispiele des Einsatzes kostbarster Materialien: Das Badminton Cabinet, das von den feuervergoldeten Allegorien der Vier Jahreszeiten nach Entwürfen von Girolamo Ticciati bekrönt ist. Diese Bronzen zählen zu den letzten grossen Zeugen der Kultur der Bronzeplastik in Florenz und werden in der Ausstellung erstmals isoliert als autonome Kunstwerke zu sehen sein.
»Das Sammeln von Bronzen kann in der Familie der Fürsten von Liechtenstein auf eine lange Tradition zurückblicken, über die Jahrhunderte ist es immer wieder gelungen, den Fürstlichen Sammlung neue Glanzpunkte hinzuzufügen«, zeigt sich Johann Kräftner, Direktor der Fürstlichen Sammlungen, begeistert. »Dass die Ausstellungsreihe MÄRZ IM PALAIS nun in der zweiten Ausstellung diese Bronzen, ergänzt durch kostbarste Leihgaben, in den Mittelpunkt stellt, zeigt, welches Gewicht diesem Teil der Fürstlichen Sammlungen zukommt. Sie steht beispielhaft für viele Bereiche der Sammlungen und die Arbeit, die gemacht worden ist: In den letzten mehr als zwanzig Jahren, die ich die Sammlung leiten durfte, haben wir auf der einen Seite den Bestand gesichtet, geordnet und restauriert, auf der anderen wurde das Vorhandene systematisch ergänzt und weiterentwickelt. Mehr als eintausend Objekte sind in dieser Zeit erworben worden. Am Ende dieses Prozesses sind die Fürstlichen Sammlungen heute sicherlich die bedeutendste Privatsammlung der Welt, ebenbürtig dem einen oder anderen Nationalmuseum der Welt, natürlich nicht an Zahl der Objekte, aber an Qualität.«
Erstmals ausgestellt ist auch die jüngste kapitale Neuerwerbung der Fürstlichen Sammlungen: Die magische, monumentale Büste des Grossherzogs Ferdinando I. de’ Medici von Pietro Tacca, der nach dem Tod von Giambologna noch auf dessen Wachsmodell zurückgreifen konnte. Nur selten gelingt es einer Büste, den zwiespältigen Charakter eines der grossen Potentaten der Renaissance in so subtiler und beeindruckender Weise wiederzugeben.
Hochkarätige Leihgaben
Hochkarätige Leihgaben aus den weltweit bedeutendsten Bronzensammlungen ergänzen die Schau, darunter das im 3. Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts entstandene Adlerpult des Hildesheimer Doms, Sinnbild des hochwertigen mittelalterlichen Gusshandwerks, oder Giambolognas von Antonio Susini ausgeführte Figur des schreitenden Kriegsgottes Mars (um 1590) aus dem Herzog Anton Ulrich-Museum/Kunstmuseum der 3Landesmuseen Braunschweig.
Leonardo da Vincis Reiterstatuette aus dem Budapester Szépművészeti Múzeum zählt zu den wenigen plastischen Werken, die uns einen Eindruck des Künstlers als Bildhauer vermitteln. Sie ist ebenso dem Aspekt des Zusammen- wie Widerspiels in der Darstellung von Pferd und Reiter gewidmet wie Bertoldo di Giovannis 1481/82 entstandene Gruppe Bellerophon bändigt den Pegasus, die als Leihgabe des Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen ist. Aus dessen Bestand kommt auch die Statuette Christus an der Geisselsäule (um 1613/15) von Adrian de Fries, die mit der fast tänzelnden Christusfigur und der skizzenhaften Modellierung ihrer Details besticht.
Erlebbare Meisterwerke
»Mit den Reduktionen in Bronze entstanden Werke höchster Kunstfertigkeit, durch die monumentale Skulpturen und Plastiken in das kleine Format übertragen wurden, ohne ihre Wirkkraft einzubüssen. Sie wurden in die Hand genommen, um ihre Schönheit von allen Seiten wie auch die Haptik ihrer Oberflächen zu erleben«, erläutert Johann Kräftner. Ausgewählte Objekte der Fürstlichen Sammlungen werden im Rahmen der Ausstellung und auf der Website daher auch digital in 3D präsentiert. Besonderes Augenmerk galt dabei der realistischen Umsetzung von Materialeigenschaften der Bronze wie zum Beispiel dem subtilen Glanz ihrer Oberflächen.
Mehr Informationen zu GEGOSSEN FÜR DIE EWIGKEIT und zu Führungen durch die Sonderausstellung und die Dauerausstellung: www.palaisliechtenstein.com
www.liechtensteincollections.at
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