All Stories
Follow
Subscribe to Handicap International e.V.

Handicap International e.V.

Gaza ein Jahr nach den Bomben: Zivilbevölkerung immer noch von explosiven Kriegsresten bedroht

München (ots)

Auch ein Jahr nach dem Beginn der Kämpfe am 7. Juli 2014 ist das Leben der Menschen in Gaza immer noch durch explosive Kriegsreste gefährdet. Laut UN-Angaben liegen mindestens 4.500 Sprengsätze noch unter dem Schutt der Gebäude begraben, die während der 50 Tage dauernden Angriffe zerstört wurden. Handicap International organisiert deshalb Aufklärung über die Gefahren durch explosive Kriegsreste, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen Opfer dieser Waffen werden.

Die 50 Tage dauernden Kämpfe waren äußerst gewalttätig. Zahlreiche Menschen aus der Zivilbevölkerung wurden getötet oder verwundet,im Gazastreifen mussten Viele auch innerhalb des kleinen Gebietes in Regionen flüchten, wo sie der Gefahr etwas weniger ausgesetzt waren. Seit sie nach Beendigung des Konflikts in ihre Wohnungen zurückkehrten, sind sie permanent der tödlichen Gefahr explosiver Kriegsreste ausgesetzt.

"Immer noch werden Menschen von explosiven Überresten getötet oder verwundet, die nach Beendigung der Kampfhandlungen im letzten Sommer zurückgeblieben sind. Sie sind über die ganze Stadt verteilt und machen auch den kürzesten Weg, vor allem aber Wiederaufbauarbeiten im Gazastreifen äußerst gefährlich", erklärt Guillaume Zerr, Leiter des Einsatzes von Handicap International in den Palästinensischen Gebieten. "Das hat die gesamte Bevölkerung gelähmt. Es ist sehr wichtig, die Menschen über die Risiken explosiver Kriegsreste aufzuklären und geeignete Verhaltensregeln zu vermitteln, die ihnen das Leben retten können."

Handicap International hat seit März 2015 fast 700 Aufklärungsveranstaltungen für über 5.000 Erwachsene und Kinder durchgeführt. Außerdem begutachten die Einsatzteams beschädigte oder zerstörte Gebäude, um den Grad oder die Art der Gefährdung zu bestimmen, die von möglicherweise vorhandenen Blindgängern ausgeht. Wenn es sich infolge der Begutachtung als notwendig erweist, werden zivile Bautrupps zur Schuttbeseitigung eingesetzt oder Minenräumkommandos damit beauftragt, die explosiven Kriegsreste zu entschärfen.

In den sechs Monaten nach Beendigung der Kämpfe haben Handicap International und vier lokale Partnerorganisationen außerdem 28.000 Rehabilitationssitzungen für über 4.800 Menschen durchgeführt. Fast 6.400 Menschen wurden entsprechend ihren Bedürfnissen in Hilfsprogramme vermittelt, die von anderen Organisationen angeboten werden. Handicap International hat zudem 2.500 Gehstützen und Rollstühle sowie 4.000 Hilfsgüter wie Decken und Hygienesets verteilt. 2.000 Menschen erhielten psychologische Unterstützung. Handicap International ist in den Palästinensischen Gebieten seit 1996 tätig, insbesondere um besonders schutzbedürftige Menschen zu unterstützen.

Ein Interview mit unserem Programmleiter Guillaume Zerr finden Sie hier: http://www.handicap-international.de/presse/

Pressekontakt:

Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de

Original content of: Handicap International e.V., transmitted by news aktuell

More stories: Handicap International e.V.
More stories: Handicap International e.V.
  • 27.05.2015 – 06:00

    Kobane: Stadt voller Trümmer und Blindgänger / Aktueller Bericht von Handicap International

    München (ots) - Zwei Wochen nach einer Studie über die Auswirkung von explosiven Waffen in Syrien veröffentlicht Handicap International einen Bericht über die alarmierende Kontaminierung Kobanes mit Blindgängern. Vier Monate dauerten die Bodenkämpfe, dazu kamen Luftangriffe durch die Koalition unter Führung der USA. Dabei wurden fast 80 Prozent aller Gebäude ...

  • 03.05.2015 – 10:17

    Erdbeben in Nepal: Handicap International weitet Nothilfemaßnahmen aus

    München (ots) - Mehr als 70 Mitarbeitende von Handicap International sind in Nepal im Einsatz, um die Verletzten des Erdbebens vom 25. April 2015 zu versorgen. Außerdem bereitet die Organisation den Aufbau einer Logistikplattform vor, um den Transport von humanitären Hilfsgütern in alle betroffenen Distrikte zu unterstützen. In der vergangenen Woche hat Handicap ...