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"Was Goliath von David lernen kann"
The Boston Consulting Group untersucht die "Versteckten Vorbilder" von Unternehmenswert und Unternehmertum

München (ots)

In Europa floriert Unternehmertum. Die
dynamischsten Firmen sind allerdings nicht immer die große Konzerne,
sondern vielmehr mittelständische Betriebe. Ihre Beschäftigungs-,
Umsatz- und Wertsteigerungsraten können vorbildlich für die Riesen
sein.
The Boston Consulting Group (BCG) erhebt in ihrer Studie "Was
Goliath von David lernen kann" die Erfolgsfaktoren von erfolgreichen
mittelständischen Betrieben. Das Ergebnis - so das Ziel der Studie -
soll den weniger wachstumsorientierten Multis als Anleitung dienen.
Die Untersuchung basiert auf einer detaillierten Analyse der
"Europe's 500" (E500), einer Rangliste der hinsichtlich
Arbeitsplatzbeschaffung und Umsatzwachstum expansivsten europäischen
Firmen. Dieses Ranking wird jährlich von "Growth Plus" erstellt,
einer Organisation, die sich der Förderung des Unternehmertums in
Europa annimmt.
Ein großes Plus an Arbeitsplätzen, Umsatz und Wertschaffung
Die E500 schufen von 1993 bis 1998 zusammen rund 230.000 neue
Arbeitsplätze und steigerten ihre Umsätze um 30,2 Milliarden Euro. In
Bezug auf Wertsteigerung zeigen die börsennotierten E500 sogar eine
bessere Performance als der Nasdaq-Index und der MSCI (Morgan Stanley
Capital International) Europa-Index für Wachstum.
"Interessant ist die Tatsache, dass dynamische Firmen nicht
ausschließlich in der High-Tech-Branche zu finden sind, sondern auch
in den traditionellen Wirtschaftszweigen. Viele große Konzerne in
diesen Bereichen haben noch genügend Potenzial. Sie müssen nur die
richtigen Weichen stellen", so Dr. Antonella Mei-Pochtler,
Geschäftsführerin der Boston Consulting Group in Wien.
Wachstum als Credo 
   In der BCG-Analyse kristallisiert sich klar heraus, dass Firmen
dann erfolgreich sind, wenn sie eine gezielte Wachstumsstrategie
verfolgen, die immer wieder neue Impulse von innen und außen sucht.
Mei-Pochtler: "Das klingt einfacher, als es ist. Zu den wichtigsten
Erfolgsfaktoren gehören die Fähigkeit zur Innovation, eine eindeutig
wachstumsorientierte Strategie und ein darauf eingeschworenes,
offenes, kommunikatives Team. Durch diese Unternehmenskultur gelingt
es den Firmen, ihre Ideen in nachhaltiges und reales Wachstum
umzuwandeln."
Wachstum durch Börsengang
   Der wichtigste Wachstumsschritt ist ein "going public". Jene 177
Unternehmen der E500, die an der Börse notieren, können eine
überdurchschnittlich hohe Wertsteigerung verbuchen. Schon die für den
Börsegang erforderlichen Vorleistungen bewirken einen Wachstumsschub,
da Vision, Strategie, Innovation und das Führungsteam klar durchdacht
und dargelegt werden müssen. Die Börseneinführung fördert darüber
hinaus die Einführung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, die -
wie die BCG-Studie ergab - in einer engen Verbindung zur
Unternehmenswert-steigerung stehen.
Für die Boston Consulting Group müssen folgende fünf
Voraussetzungen für einen erfolgreichen Börsegang erfüllt werden:
   1. Einsatz von Risikokapital in der Anfangsphase.
   2. Ein Unternehmerteam, das hinter der Idee steht.
   3. Eine solide "Equity Story".
   4. Ein straff geführtes und komprimiertes Prozedere bei der
      Erstausgabe.
   5. Professionelle Beratung und Unterstützung bei der
      Börseneinführung.
Griechische Firmen on Top - Deutschland auf Platz 9 
   Die BCG forschte auch nach dem fruchtbarsten Boden für Investoren.
Das Ergebnis war durchaus überraschend: Besonders hohen Shareholder
Value können mit einer durchschnittlichen Jahresrendite für die
Aktionäre von 92 Prozent griechische Firmen bieten. Belgien folgt mit
88 Prozent, Finnland mit 79 Prozent, Irland mit 64 Prozent und die
Niederlande mit 55 Prozent. Deutschland liegt mit 29 Prozent an der
neunten Stelle. "Die Grunde dafür ist das doch sehr breite Spektrum
der deutschen E500. Während es absolute Spitzenperformer, wie AIXTRON
mit einem shareholder return von 176 Prozent gibt, weisen andere E500
einen geringen bzw. sogar negativen TSR auf", so die Einschätzung von
Dr. Mei-Pochtler.
Die BCG erstellte nach dem durchschnittlichen jährlichen
Shareholder Return das europaweite Ranking der Top 10-Unternehmen
hinsichtlich ihrer Wertschaffung:
Unternehmen              Branche           TSR
                                       (average shareholder 
                                          return p.a.)
   1. ARM Holdings 
         (UK)               IT & Internet      347,3%
   2. PMJ Automec 
     (Finland)             Electronik & elektron.
                               Ausrüstung      198,4%
   3. AIXTRON 
     (Germany)             Engineering & 
                           Management          176,7%
   4. Radio A Korassidis 
      SA (Greece)           Handel             171,5%
   5. Real Software 
     (Belgium)         IT & Internet           158,8%
   6. Omega Pharma 
     (Belgium)         Chemie / Kunststoff     154,2%
   7. Baltimore 
   Technologies (Ireland) IT & Internet        134,3%
   8. Dane-Elec Memory 
     (France)              IT & Internet       116,9%
   9. SER Systeme 
     (Germany)            IT & Internet        109,1%
   10. Elmec Sport S.A. 
      (Greece)            Großhandel           104,5%
"Stars" und "Fireworks"
   Die BCG klassifiziert die IPOs in "Stars" und "Fireworks". Die
"Stars" werden in "Investor´s Darlings", "Top Stars" und "Miracles"
unterteilt. "Miracles" zeichnen sich durch eine eher enttäuschende
performance des Kurswertes am Emissionstag, aber eine
überdurchschnittliche Steigerung (über 50 Prozent) im darauf
folgenden Halbjahr aus. Die "Fireworks" legen zwar am ersten Tag
einen fulminanten Start mit enormen Kursgewinnen (über 50 Prozent)
hin, können diese Entwicklung jedoch nicht halten. Ihr Kurswert sinkt
wieder. Nur ein Drittel aller Erstemissionen von E500 qualifizierten
sich als "Stars". Unter den Top 10 sind acht IT- und Internet-Firmen
zu finden.
Die zehn "Stars", die zwischen 1995 und 1999 an die Börse gingen:
   Unternehmen         Land             Branche        6-Monate IPO
Performance*
   1. AIXTRON        Deutschland   Engineering & 
                                   Management           630%
   2. Integra        Frankreich   IT & Internet         372%
   3. Lintec 
      Computer      Deutschland   IT & Internet         355%
   4. Brokat 
      Infosystems   Deutschland   IT & Internet         352%
   5. Option Intl.  Belgien       IT & Internet         325%
   6. Readsoft      Schweden      IT & Internet         313%
   7. Kalisto 
     Entertainment  Frankreich    IT & Internet         305%
   8. Ibersol       Portugal     Dienstleistung         275%
   9. Heyde        Deutschland    IT & Internet         271%
   10. BVRP 
     Software     Frankreich      IT & Internet          268%
(*Die Aufstellung erfolgte auf der Grundlage des prozentuellen
Anstiegs des Aktienkurses im auf die Erstemission folgendem
Halbjahr.)
Die Studie von The Boston Consulting Group im Detail:
"Was Goliath von David lernen kann"
Die "versteckten Vorbilder" von Unternehmertum und Wertschaffung in
Europa
Die Studie der Boston Consulting Group über die 500 dynamischsten
Firmen in Europa bietet neue Einblicke in Wachstum,
Unternehmenswertschaffung sowie eine erfolgreiche Börseneinführung.
Untersucht wurden von Boston Consulting Group die "Europe's 500"
(E500). Diese E500 werden jährlich von "Growth Plus", einer
Organisation, die sich zum Ziel setzt, das Unternehmertum in Europa
zu fördern, ermittelt. Die Auswahlkriterien sind streng:
überdurchschnittliches Beschäftigungs- und Umsatzwachstum,
profitables Wachstum, Unabhängigkeit und Führung des Unternehmens
durch den/die Eigentümer.
* Die E500 verbuchten zwischen 1993 und 1998 durchschnittliche
kumulative Beschäftigungs- und Umsatzwachstumsraten von 35,7 Prozent
bzw. 41,8 Prozent.
   * Sie schufen in diesem Zeitraum beinahe 230.000 neue
Arbeitsplätze und steigerten ihre Umsätze um 30,2 Mrd. Euro.
   * Die wachstumsstarken Unternehmen sind in allen Teilen Europas zu
finden und erzielen überragende Ergebnisse in fast allen
Industriesparten - von boomenden Branchen der
Dienstleistungsindustrie wie Informationstechnologie und Internet bis
zu traditionellen Wirtschaftszweigen wie Landwirtschaft und
Produktion.
Die Studie zeigt, dass die börsennotierten Unternehmen unter
"Europe's 500" nicht nur Spitzenreiter des Wachstums, sondern auch
eine exzellente Investition sind.
  • Die führenden 10 unter den an der Börse gehandelten E500 haben in den letzen fünf Jahren den Wert der Investitionen ihrer Aktionäre kontinuierlich Jahr für Jahr verdoppelt. Ihr durchschnittlicher Total Shareholder Return (TSR*) betrug 167 Prozent. Der durchschnittliche TSR aller 177 börsennotierten Unternehmen der E500 beläuft sich auf 38 Prozent. *(Kursanstieg + Dividenden)/Kurswert zu Beginn des Betrachtungszeitraumes
  • Als Gruppe erzielen die 177 börsennotierten Unternehmen der E500 überdurchschnittliche Börsenergebnisse gegenüber dem Nasdaq-Index und dem MSCI Europa-Index für Wachstum.
Ein Beispiel: Der Wert einer Investition in der Höhe von US$ 100
in den Nasdaq-100-Index im Jahr 1995 stieg bis zum Jänner 2000 auf
US$ 694. Wenn die US$ 100 1995 jedoch in die E500 investiert wurden,
so belief sich der Wert der Investition im Jänner 2000 auf US$ 985.
Stellt man den Index der börsennotierten E500 Unternehmen dem MSCI
Europe Growth-Index gegenüber, ist das Ergebnis für den Investor
ebenso erfreulich: Bei einer Investition von Euro 100 im Jahr 1995
kletterte der Wert der Investition im MSCI Europe Growth-Index auf
Euro 216 und beim E500-Index auf Euro 401.
  • Die Länder mit den besten Ergebnissen sind Griechenland mit einem durchschnittlichen jährlichen TSR von 92 Prozent, gefolgt von Belgien mit 88 Prozent, Finnland mit 79 Prozent, Irland mit 64 Prozent und die Niederlande mit 55 Prozent.
  • 40 Prozent der börsennotierten E500 kommen aus dem Sektor Informationstechnologie und Internet. Wie die Analyse zeigt, sind aber auch traditionellere Sektoren wie Produktion und Handel stark vertreten.
  • Die Branche IT und Internet führt die Rangliste der wertschaffendsten Sektoren mit einem TSR von 59 Prozent an. Auf Platz 2 rangiert die Bauindustrie mit einem TSR von 51 Prozent, gefolgt Engineering und Management mit 46 Prozent, der Chemie- und Kunststoffindustrie mit 45 Prozent und der Land- und Forstwirtschaft mit 40 Prozent.
Die erfolgreichsten Firmen verfolgen eine gezielte
Wachstumsstrategie, mit deren Hilfe sie unternehmerische Ideen
laufend in nachhaltiges und reales Wachstum verwandeln.
  • Motor für Wachstum sind die Fähigkeit zur Innovation sowie eine klare Strategie und wachstumsorientierte Vision. Der Begriff "Innovation" ist nicht länger ausschließlich auf neue Produkte und Technologien beschränkt, sondern bezieht sich auf ein neues Unternehmensmodell, durch das Firmen die Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft ändern und "neu erfinden" können.
  • Damit der "Samen" aufgehen kann, ist der richtige "Dünger" vonnöten: Als fruchtbarer Boden gilt im wesentlichen eine offene, kommunikative und Team-orientierte Unternehmenskultur, die sich Wachstum und ständige Weiterbildung zum Ziel setzt.
  • Die Wachstumsorientierung muss nicht nur durch die Zuführung angemessener Kapazitäten und Mittel unterstützt werden, sondern sie braucht auch ein starkes Netz von Partnern.
Going Public beschleunigt das Unternehmenswachstum
* Von den Top 10 E500 werden acht Unternehmen an der Börse
gehandelt. Als Gruppe haben die börsennotierten E500 weitaus höhere
Beschäftigungs- und Umsatzzuwächse erzielt, als die nicht an der
Börse notierten Unternehmen.
BCG ermittelte die 5 wichtigsten positiven Effekte des
Börsengangs:
   1. Durch den Börsengang werden Mittel zur Finanzierung internen
und externen Wachstums aufgebracht.
   2. Die Börseneinführung erleichtert die Einführung von
Mitarbeiterbeteiligungsprogramen. 77 Prozent der börsennotierten E500
haben ein solches Programm eingeführt und erzielten
überdurchschnittliche Wertsteigerungen. Ihr TSR betrug im
Durchschnitt 53 Prozent, während Firmen ohne eine solches Programm
sogar eine leicht negative Rendite (-2% TSR) ausweisen.
   3. Der Börsengang erfordert eine klare und überzeugende "Equity
Story".
   4. Der Börsengang unterstützt die Firmenmarke. Mehrere Unternehmer
nannten als Grunde für ihr going public einen erhöhten
Bekanntheitsgrad ihrer Firmenmarke. Dies erleichtert die Akquisition
neuer Kunden, stärkt das Vertrauen potenzieller Geschäftspartner und
zieht auch neue Führungskräfte an.
   5. Der Börsengang erhöht insgesamt die Professionalität des
Unternehmens. Ein börsennotiertes Unternehmen muß vor den Augen der
Analysten standhalten, internationale Rechnungslegungsgrundsätze
beachten und angekündigten Ziele erfüllen. Dadurch wird dem
Unternehmer und dem Management-Team eine noch stärkere Disziplin
auferlegt.
Eine Analyse der Performance der börsennotierten E500 ergab, dass
die Spitzenreiter ähnliche Voraussetzungen für den Erfolg aufwiesen:
1. Sie verfügen vor dem Börsengang über Risikokapital.
   2. Das Procedere der Erstemission ist kurz und wird straff
      gemanagt.
   3. Professionelle externe Beratung unterstützt die
      Börseneinführung.
Der wichtigste Faktor ist jedoch das Unternehmerteam selbst, das
hinter seiner Idee steht und seine "equity story" auch überzeugend
kommunizieren kann.
Ansprechpartner für die Presse:
Carola Frerker 
The Boston Consulting Group 
Sendlinger Straße 7
80331 München
Tel.0 89 - 23 17 -43 76  
frerker.carola@bcg.com
Ansprechpartner für Inhalte:
Susanne Stadler
The Boston Consulting Group 
Am Hof 8
1010 Wien
Telefon: 0043-1-53756-8213  
stadler.susanne@bcg.com
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