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Online-Umsätze in Nordamerika erreichten 1999 US$33,1 Milliarden und sollen 2000 auf US$ 61,1 Milliarden steigen

München (ots)

Shop.org und die Boston Consulting Group veröffentlichen im
dritten Teil der Branchen-Benchmarking-Studie "The State of Online
Retailing 3.0" neue Zahlen
Mit der großen Masse der Verbraucher, die weiter in den
Online-Markt drängte, erreichten die Online-Umsätze mit
Endverbrauchern 1999 US$ 33,1 Milliarden. Das wurde heute vom
Online-Einzelhandelsverband Shop.org bekanntgegeben, der die Studie
der Boston Consulting Group "The State of Online Retailing 3.0"
vorstellt.
Basierend auf den Daten von 412 Online-Handelsunternehmen liefert
die Studie das erste vollständige Bild über den Umsatz im
Online-Handel 1999. Kategorieübergreifend verzeichnete der
Online-Handel mit Endverbrauchern im vergangenen Jahr 120 Prozent
Wachstum und erreichte damit ein Volumen von US$ 33,1 Milliarden, das
sind 1,4 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes. Weitere US$ 13,1
Milliarden gaben Geschäftskunden auf den Websites von
Handelsunternehmen u. a. in den Kategorien Reisen, Bürobedarf und
Computersoftware aus.
Für 2000 wird mit einem Marktwachstum von 85 Prozent und mehr als 
US$ 61 Milliarden Umsatz gerechnet. Das sind derzeit die genauesten
Zahlen über die Marktgröße, die zur Verfügung stehen, da sie auf der
größten Stichprobe überhaupt basieren.
In den Zahlen enthalten sind auch US$ 6,8 Milliarden Umsatz von
Unternehmen, die bisher als Hersteller nicht selbst im Handel tätig
waren bzw. neuartige Formate darstellen, z. B. Auktionen mit
Privatpersonen, und die in den Zahlen des US Census Bureau und
anderer Marktforschungs-unternehmen nicht berücksichtigt sind.
"Einige Online-Händler mußten ihre Businesspläne und Erlösmodelle
überarbeiten, um überhaupt im Spiel zu bleiben, während andere im
letzten halben Jahr ein enormes Umsatzwachstum verzeichneten," sagt
Stefan Rasch, Leiter der E-Commerce Praxisgruppe in Deutschland.
Die Studie führt das anhaltende Wachstum im Online-Markt auf
verschiedene Faktoren zurück: den Boom bei Internet-Anschlüssen, die
Tatsache, daß immer mehr konventionelle Handelsunternehmen ins
Internet gehen und sich dort eine starke Präsenz schaffen sowie das
Entstehen völlig neuer Geschäftsmodelle. Diese neuen Marktteilnehmer,
zu denen u. a. Auktionen, Einkaufsgruppen sowie Hersteller und
Distributeure zählen, die direkt an den Endverbraucher verkaufen,
hatten 1999 einen Anteil von gut 35 Prozent an den online verkauften
Produkten.
Die Kategorien Reisen, Computerhard- und -software,
Finanz-Brokerage und Sammlerstücke waren das gesamte Jahr über stark,
ihr Marktanteil betrug dominierende 70 Prozent. Wachstumsmäßig legten
die Umsätze in der Kategorie Automobil 1999 ganz stark zu (2300
Prozent), da zahlreiche Online-Händler anfingen, Fahrzeuge direkt
online zu verkaufen. Andere Kategorien, z. B. Spielwaren (440
Prozent) und Gesundheit & Schönheit (780 Prozent) verzeichneten im
letzten Jahr ebenfalls exponentielles Wachstum.
Bis Ende 2000 werden eine Reihe von Kategorien - Computer, Bücher,
Musik/Video - in bezug auf Marktpenetration die 10-Prozent-Grenze
fast erreicht bzw. überschritten haben und damit eine sehr reale
Gefahr für den konventionellen Handel darstellen. Viele
Handelsunternehmen mit mehreren Kanälen und solche, die nur offline
vertreten sind, werden sich schon bald mit einer Reduzierung bzw.
Verkleinerung ihrer Ladenstruktur befassen müssen, um die
Umsatzrückgänge aufzufangen.
Die Studie "State of Online Retailing 3.0" zeigt darüber hinaus,
die Entwicklung der wichtigsten Erfolgskennzahlen im Online-Handel
auf:
Erfolgsraten für Bestellungen und Käufer: Der Anteil der
ausgeführten Bestellungen in Prozent aller Besuche stieg 1999 von 1,5
auf 1,8 Prozent, der Anteil der Käufer in Prozent aller Besucher
stieg von 2,8 auf 3,2 Prozent. Aufgrund der Verbesserungen bei diesen
beiden kritischen Leistungs-meßgrößen gelang es einigen
Online-Anbietern, die Gewinnschwelle zu erreichen. Aus der Studie
geht aber auch hervor, daß Wachstums- und Gewinnchancen in großem
Maße ungenutzt bleiben. So werden zum Beispiel ca. 65 Prozent der
Online-Einkaufskörbe nicht zur Kasse gefahren, d. h. die Transaktion
findet nicht statt. Auf diese Weise geht nicht nur viel Umsatz
verloren, es zeigt auch, daß der Auswahl- und Kaufprozeß verbessert
werden müssen.
Kundenakquisitions- und -bindungskosten: Der Kampf um den Kunden
hat sich 1999 weiter verstärkt, die Schere zwischen
Multikanalunternehmen und reinen Online-Anbietern hat sich weiter
geöffnet. Die Kundenakquisitions-kosten stiegen 1999 insgesamt um 15
Prozent auf US$ 38 pro Kunde. Als treibende Kraft wirkten hier die
reinen Online-Anbieter, deren durchschnittliche Akquisitionskosten
auf US$ 82 pro Kunde hochschnellten. Multikanalunternehmen
verzeichneten einen leichten Rückgang auf US$ 11 pro Kunde. In der
Vorweihnachtszeit, in der traditionell ein Großteil des
Jahresgeschäfts abgewickelt wird, wurde die Differenz noch größer, da
die reinen Online-Händler in dieser Zeit für jeden neu gewonnenen
Kunden US$ 108 an Marketing- und Werbungskosten aufwenden mußten.
Logistik:  Der Versandhandel ist im Vergleich zum stationären und
reinen Online-Handel deutlich leistungsstärker, was die Logistik
betrifft:
  • Versandhändler haben die geringsten Logistikkosten, sie liegen 18 Prozent unter denen der reinen Online-Händler und 43 Prozent unter denen des stationären Handels
  • Sie liegen auch in bezug auf pünktliche Lieferung mit 91 Prozent vor reinen Onlinern und stationären Handelsunternehmen (beide 86 Prozent)
  • Und sie reagieren am schnellsten: Die bestellte Ware wird durchschnittlich 1,5 Tage nach Eingang der Bestellung versandt. Online bzw. konventioneller Handel brauchen dafür 1,8 bzw. 1,9 Tage.
Ansprechpartner für die Presse:
Carola Frerker
Senior Marketing Coordinator
The Boston Consulting Group GmbH & Partner
Tel.: (0 89) 23 17 43 76 
frerker.carola@bcg.com
Der 32seitige Executive Report in englischer Sprache kann unter
www.shop.org angefordert werden.

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