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Waldsterben 2.0: Vortrag von Prof. Rupert Seidl im Rahmen von TUM@Freising

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Bildmaterial: https://mediatum.ub.tum.de/1688420

PRESSEMITTEILUNG UND EINLADUNG

Waldsterben 2.0: Vortrag von Prof. Rupert Seidl im Rahmen von TUM@Freising

Waldökosysteme rund um den Globus befinden sich in einem raschen Prozess der Veränderung. Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt verändern die Struktur und Zusammensetzung von Waldökosystemen. Rupert Seidl, Professor für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften an der Technischen Universität München (TUM), forscht zu den Auswirkungen des globalen Wandels auf Baumsterblichkeit und -verjüngung. In seinem Vortrag im Rahmen der Reihe TUM@Freising beleuchtet Prof. Seidl am 18. Oktober um 19 Uhr im Lindenkeller in Freising die Entwicklung der Baummortalität in Europa seit der Zeit des "Waldsterbens" in den 1980er Jahren. Er analysiert die Ursachen und Auswirkungen der aktuellen Übersterblichkeit im Wald und gibt einen Ausblick in mögliche zukünftige Entwicklungen.

Das Ökosystem Wald ist von zentraler Bedeutung für das Leben auf der Erde. Wald bedeckt in etwa ein Drittel der Landoberfläche, jedoch sind rund 75 Prozent aller bekannten Arten auf Wald als Lebensraum angewiesen. Außerdem ist im Wald etwa gleich viel Kohlenstoff gespeichert als in der Atmosphäre – Wald hat also eine wichtige klimaregulierende Funktion. Gleichzeitig ist Wald jedoch stark vom Klimawandel betroffen. Und da Bäume sehr langlebig sind, haben es Wälder schwer, sich an die sehr schnell ablaufenden klimatischen Änderungen anzupassen. In diesem Kontext ist in den letzten Jahren vermehrt von sterbenden Wäldern berichtet worden.

Diskussion über die Auswirkungen erhöhter Baumsterblichkeit

Im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern wird Prof. Seidl der Frage nachgehen, ob und wie sich die Baummortalität in Europa in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Es soll diskutiert werden, welche Auswirkungen vermehrte Baummortalität haben könnte – auf Mensch und Natur - und wie zukünftige Entwicklungen aussehen könnten.

Termin: 18.10.2022, 19 Uhr im Lindenkeller in Freising

Im Anschluss an den Vortrag haben alle Anwesenden die Möglichkeit, sich aktiv an einer Diskussion mit Prof. Seidl zu beteiligen. Die Diskussion wird von Prof. Philipp Benz, Professor für Pilzbiotechnologie in der Holzforschung an der TUM, moderiert. Die Veranstaltung am 18. Oktober 2022 um 19 Uhr im Lindenkeller in Freising ist kostenlos und öffentlich. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen:

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich unter https://www.wzw.tum.de/index.php?id=10.

Über den Referenten:

Prof. Rupert Seidl untersucht die Dynamik von Ökosystemen und macht die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die nachhaltige Waldbewirtschaftung nutzbar. Ein spezieller Schwerpunkt von Seidls Arbeit liegt auf Störung und Resilienz von Waldökosystemen. Er kombiniert vielfältige Methoden – von empirischer Feldforschung und Experimenten bis zu Fernerkundung und Simulationsmodellierung – um die Veränderungen von Ökosystemen in Raum und Zeit zu verstehen. Darauf aufbauend entwickelt er Managementkonzepte zur nachhaltigen Bereitstellung von Ökosystemleistungen und Wahrung der biologischen Vielfalt in einer sich wandelnden Welt.

Prof. Seidl studierte an der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und promovierte 2008 mit einer Arbeit zur Waldbewirtschaftung im Klimawandel. Nach PostDocs an der Oregon State University (USA) und der Swedish University of Agricultural Sciences (Schweden) trat er 2013 eine Assistenzprofessur an der BOKU Wien an. Er habilitierte sich 2014 im Fach Waldökosystemmanagement. Ab 2015 war Seidl Assoziierter Professor am Institut für Waldbau der BOKU, für welches er 2018 auch die stellvertretende Leitung übernahm. 2019 wurde Seidl als Professor an die TUM berufen. Im Jahr 2021 erhielt er einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates ERC.

Prof. Seidl wurde von Reuters in den Top 100 der 1000 weltweit einflussreichsten Klimawissenschaftler gelistet. Er ist Mitautor des aktuellen Sachstandsberichtes des Weltklimarates IPCC.

Über die Reihe:

Die Vortragsreihe „ TUM@Freising – Wissenschaft erklärt für ALLE“ wird von der Technischen Universität München gemeinsam mit der Stadt Freising organisiert. In regelmäßigen Abständen stellt die TUM School of Life Sciences ihre Forschung in Form eines für Laien interessanten Vortrags vor. Eine anschließende Diskussion mit dem Publikum ist nach jedem Vortrag ausdrücklich erwünscht. Die Vortragsreihe soll Bürgerinnen und Bürgern einen direkten Zugang zur wissenschaftlichen Arbeit am Campus Weihenstephan ermöglichen und bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern öffentlichen Input für ihre Forschungsarbeiten.

Kontakt:

Prof. Dr. Rupert SeidlTUM School of Life SciencesLehrstuhl für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in GebirgslandschaftenTel. +49 8161 71 4691 rupert.seidl[at]tum.de

Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 48.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.

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