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VDI warnt vor vereinfachter Diskussion um Sicherheit
Technische Innovationen können nur als Teilbeitrag zur Verbesserung eines Gesamt-Sicherheitssystems gesehen werden

Düsseldorf (ots)

Der VDI warnt vor dem Hintergrund des Terrors
in den USA vor einer übereilten und eindimensionalen Beurteilung von
Sicherheitssystemen. Seit den Anschlägen auf die USA am 11. September
ist die Diskussion diesbezüglich in vollem Gang. Denn radikale
Terroristen, die bereit sind, für ihre Ziele zu sterben, sind in der
Lage, irrationale kriminelle Pläne zu entwickeln, die von
Sicherheitsexperten kaum vorher gesehen werden können. Die Zerstörung
des World Trade Centers und das Attentat auf das Pentagon sind die
traurigen Beweise.
Doch höhere Sicherheit ist nie das Ergebnis einer einzelnen
Maßnahme. Vielmehr verfolgen moderne Sicherheitskonzepte eine
ganzheitliche Idee, bei der eine möglichst vollständige Kette von
Maßnahmen ineinander greift.
Die Luftfahrt ist bisher das Verkehrssystem mit dem höchsten
Standard an technischer Sicherheit. Flugzeuge werden so entwickelt,
hergestellt und betrieben, dass sie ein optimales Maß an Sicherheit
vor dem Versagen der Technik selbst erreichen. Gelangen Terroristen
jedoch an Bord eines Flugzeugs, so wird die Situation unberechenbar.
Flughäfen haben die größten Schwachstellen: Ein Flughafen muss
unabhängig von seiner Größe viele Grundfunktionen erfüllen, die zur
Beschäftigung von Hunderten bis zu Zehntausenden von Personen führen,
die alle ein potenzielles Risiko darstellen. Deshalb kann nur die
Verbesserung der Sicherheitskontrollen von Flughafenmitarbeitern,
Fremdfirmen, Passagieren, Gepäck und Fracht zu einem höheren
Sicherheitsniveau führen. Hierzu können bessere technische
Ausrüstungen, vor allem aber besser qualifiziertes Personal für die
Überwachung beitragen. Aber auch diese Maßnahmen werden
terroristische Vorhaben nur erschweren, nicht verhindern können. Eine
hundertprozentige Sicherheitsüberprüfung aller Mitarbeiter auf einem
Flughafen ist ebenso unmöglich wie die aller Passagiere.
Der Angriff auf das World Trade Center verdeutlicht weitere
Risiken, die minimiert werden müssen. Jedes Hochhaus und jedes
komplexe Gebäude wird für vielerlei Lasten wie Schnee, Wind,
Temperaturen und Erdbeben berechnet. Von diesen ist bekannt, dass sie
insbesondere bei Großbränden, die nicht von den installierten
Sprinkleranlagen gelöscht werden können, je nach Baujahr etwa 60 bis
120 Minuten standhalten, bis akute Einsturzgefahr besteht.
In sogenannten "Katastrophenschutzplänen" werden potenzielle
Gefahrenquellen erfasst und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
festgelegt. Da New York über sehr viele Hochhäuser verfügt, müssen
insbesondere die Einsatzzentralen der Feuerwehr Kenntnisse über das
Brandverhalten dieser Gebäude haben und wissen, dass nach 60 bis 120
Minuten akute Einsturzgefahr besteht. Dennoch gingen mutige
Einsatzkräfte im Angesicht der menschlichen Tragödien das Risiko
sofortiger Rettungsmaßnahmen ein. Mehrere hundert von ihnen bezahlten
einen tragisch hohen Preis. Das Beispiel von New York verdeutlicht
jenseits aller menschlichen Tragik, dass Katastrophenschutz ständig
vorbereitet und trainiert werden muss. Nur so wird erreicht, dass
Helfer und Opfer im Ernstfall intuitiv richtig handeln und Panik
vermieden wird.
Die neue Dimension des Terrors, wie er sich in Amerika am 11.
September zugetragen hat zeigt, dass mit immer neuen Formen von
Terror gerechnet werden muss. Als Antwort darauf können technische
und konzeptionelle Maßnahmen ergriffen werden, mit denen die Folgen
von Terroranschlägen gemindert werden können.
Vorhandene Sicherheitskontrollen können in einem ersten Schritt
verstärkt und qualitativ im Personalbereich verbessert werden. Auch
zusätzliches Sicherheitspersonal an Bord der Flugzeuge trägt zur
Risikominimierung bei. Zusätzlich könnten mittelfristig
Sicherheitskonzepte auf der Grundlage angepasster Verhaltensweisen
potentiell Betroffener und technischer Weiterentwicklungen - bis hin
zur Fernlenkung von Flugzeugen - realisiert werden. Doch langfristig
können die Ursachen breiter terroristischer Bewegungen nur politisch
gelöst werden.
Hinweis an die Redaktion: 
   Sie finden diese Presseinformation auch im Internet unter:
www.vdi.de/presse
Ihr Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle: 
Michael Schwartz, 
Ralf Kistermann, 
Tel. +49 (0) 211 62 14-275/541  
Fax: +49 (0) 211 62 14-156  
E-Mail:  presse@vdi.de

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