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VDI-Pressemitteilung: Qualifikation in der Schraubtechnik
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VDI-Pressemitteilung
Qualifikation in der Schraubtechnik
Neue Richtlinie VDI/VDE 2637 Blatt 1 legt Mindestanforderungen an Ausbildungs- und Kenntnisstand fest
In der industriellen Montage wird häufig nicht nur ein Schraubwerkzeug, sondern das ganze Schraubsystem auf den jeweiligen Anwendungsfall, den Schraubprozess und die geforderte Prozesssicherheit abgestimmt. Schraubwerkzeuge, Drehmoment- und Drehwinkelmessgeräte, die Zuführtechnik bis hin zur vollständigen Ausstattung des Handarbeitsplatzes oder der vollautomatischen Montageanlage - alles muss aufeinander abgestimmt sein. Ein Faktor, der dabei nicht vernachlässigt werden darf, ist der Mensch. Die neue Richtlinie VDI/VDE 2637 Blatt 1 befasst sich mit der systematischen und bedarfsgerechten Qualifikation von Personal im schraubtechnischen Bereich. Die Richtlinie beschreibt die Mindestanforderungen an den Kenntnis- und Ausbildungsstand, bezogen auf das Tätigkeitsfeld des jeweiligen Personenkreises.
Neben der theoretischen Auslegung von Schraubverbindungen, sind im Fertigungsprozess viele Einflüsse zu beachten. Diese teils systematischen, teils zufälligen Einflussgrößen werden im Allgemeinen als 5M bezeichnet - Mensch, Maschine, Methode, Material, Mitwelt (Umwelt). Diese teils komplexen Einflüsse führen zu Störungen im Fertigungsprozess oder gar zu schadhaften Schraubenverbindungen, die dann im Belastungsfall versagen können. Um sicher zu stellen, dass Personen im Umfeld der Schraubtechnik über die erforderliche Sachkenntnis verfügen (Fehlererkennung, Fehlervermeidung), sind hierzu in der Richtlinie VDI/VDE 2637 Blatt 1 die Mindestanforderungen an Ausbildungs- und Kenntnisstand festgelegt worden.
Die Richtlinie richtet sich an alle Personen und Bereiche, die direkt oder indirekt mit der Technologie Schraubtechnik befasst sind. Dies gilt insbesondere für die Serienfertigung in der Automobilindustrie. VDI/VDE 2637 Blatt 1 regelt keine technologischen Fragestellungen zu Schraubwerkzeugen, Auslegungen von Schraubenverbindungen oder Schraubverfahren, die in gesonderten VDI/VDE-Richtlinien behandelt werden.
Herausgeber der Richtlinie VDI/VDE 2637 Blatt 1 "Qualifikation in der Schraubtechnik - Bedarfsgerechte Qualifikation für Mitarbeiter und Führungskräfte" ist die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). Die Richtlinie ist ab September 2017 als Entwurf zum Preis von EUR 105,50 beim Beuth Verlag (+49 30 2601-2260) erhältlich. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen besteht durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (gma@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 30.11.2017. Weitere Informationen unter www.vdi.de/2637.
Fachlicher Ansprechpartner und VDI:
Sascha Dessel
VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA)
Telefon: +49 211 6214 678
E-Mail: dessel@vdi.de
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