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Technologiestandort Deutschland strauchelt
Deutsche Technologien erstklassig, aber Rahmenbedingungen unzureichend
VDI sieht weiterhin 20.000 fehlende Fachkräfte

Hannover (ots)

Im Wettbewerb um die besten technischen Fach- und
Führungskräfte stehe Deutschland nicht mehr in der vorderen Reihe,
warnte VDI-Präsident Prof. Hubertus Christ heute in Hannover auf der
CeBIT. An der Misere sei nicht nur der fehlende Nachwuchs schuld,
sondern auch die Abwanderung technischer Spitzenkräfte zu
attraktiveren Standorten.
"Bei einer jährlichen Bedarfslücke von etwa 20.000 Ingenieuren
bleibt der Nachwuchs weiterhin aus. Die Absolventenzahl bei den
attraktivsten Ingenieur-Studiengängen steigt jährlich lediglich um
etwa 1.000 an, was bei weitem nicht ausreicht. Erschwerend kommen
Abwanderungen von Spitzenkräften hinzu, die im Ausland attraktivere
Möglichkeiten sehen", erläuterte Christ seine Sorge um den
Technologiestandort Deutschland. "Wir müssen aufpassen, dass wir
nicht durch prozyklisches Verhalten unseren Spitzenplatz in der
internationalen technologischen Leistungsfähigkeit einbüßen und in
die Mittelmäßigkeit verfallen."
Qualität und Innovationskraft deutscher Technologien werden
international weiterhin als sehr gut bewertet. Doch zähe Bürokratie,
komplizierte Finanzierungsvorgänge und wettbewerbsverzerrende
Subventionen stellen in Deutschland keinen guten Nährboden für
optimalen technischen Fortschritt dar. "Die Substanz stimmt, die
Rahmenbedingungen jedoch nicht. Wenn Deutschland nicht die
Rahmenbedingungen für das Umfeld, in dem  Naturwissenschaftler und
Ingenieure arbeiten, verbessert, werden wir weder Spitzenköpfe nach
Deutschland locken, noch Spitzenkräfte in Deutschland halten
können.", brachte Christ die unerfreuliche Situation auf den Punkt.
Ein Vergleich der Arbeitsmärkte von Ingenieuren und Informatikern
zeigt, dass sich der Ingenieurberuf stabil entwickelt. Hingegen brach
der Arbeitsmarkt für Informatiker seit der IT-Krise nachhaltig ein.
Seit 1998 hat sich die Anzahl der Arbeitslosen dort mehr als
verdoppelt, bei den Ingenieuren nimmt die Zahl der Arbeitslosen
beständig ab. Gab es 1998 noch rund 75.000 Arbeitslose
Ingenieur/innen, so waren es drei Jahre später nur noch 64.000.
Christ plädierte für eine nachhaltige Berufspolitik seitens der
Industrie und der Politik.

Pressekontakt:

Für Interviewwünsche, Fotos und sonstige Rückfragen:
Michael Schwartz
Tel. +49 211 62 14-2 75
Fax. +49 211 62 14-1 56
schwartz@vdi.de

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