VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
ors1075: Ozon bereits ab 120 Mikrogramm gesundheitsschädigend
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Düsseldorf (ots)
Einstieg:
Das Hoch Michaela beschert nicht nur hohe Temperaturen sondern auch hohe Ozonwerte. Ab einem Wert von 180 Mikrogramm je Kubikmeter Luft wird die Bevölkerung informiert und ihr geraten, sportliche Aktivitäten und andere körperliche Anstrengungen zu vermeiden, da diese dann gesundheitsschädigend sein können. Eine frühere Information der Bevölkerung schon ab Werten von 120 Mikrogramm empfiehlt der VDI. Den Fachbereichsleiter für Umweltqualität im VDI, Wolfgang-Rüdiger Thiel, möchte ich zu diesem Thema befragen.
FRAGE: Herr Thiel, bisher wird die Bevölkerung bei einem Ozonwert von 180 Mikrogramm informiert. Halten Sie dies für ausreichend?
THIEL (ors10751) Nein, denn Ozon belastet den Körper bereits bei niedrigen Konzentrationen und nicht erst bei 180 Mikrogramm je Kubikmeter Luft. Epidemiologische Studien belegen, dass sich Wirkungen auf den menschlichen Organismus bis in einen Bereich von 100 Mikrogramm je Kubikmeter Luft hinunter beobachten lassen. Deswegen empfiehlt der VDI bereits bei einem Mittelwert von 120 Mikrogramm die Bevölkerung zu informieren, um gesundheitsschädigende Wirkungen zu vermeiden.
FRAGE: Hilft ein Fahrverbot, um die Ozonkonzentration zu verringern?
THIEL (ors10752) Ja und Nein. Wie die groß angelegten Versuche in den vergangenen Jahren gezeigt haben, bringt ein Fahrverbot nur eine marginale Reduktion der Ozonkonzentration. Sie bewegt sich jeweils im Bereich von zehn Prozent der jeweils gemessenen Werte.
FRAGE: Was hilft langfristig, damit wir die Ozonwerte in Griff bekommen?
THIEL (ors10753) Da Ozon nicht direkt emittiert wird, sondern in der Luft aus so genannten Vorläufersubstanzen gebildet wird, muss die Emission dieser Substanzen reduziert werden. Das heißt der eingeschlagene Weg der Abgasreinigungstechnik bei KFZ und Großfeuerungsanlagen muss konsequent weiter verfolgt werden.
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