VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Integration von Frühwarnsystemen braucht Zeit
Düsseldorf (ots)
- Technischer Aufbau innerhalb von drei Jahren möglich - VDI: Aber Technik alleine reicht zum Schutz nicht aus
Die eigentlichen Schwierigkeiten mit der Bereitstellung und Errichtung eines Frühwarnsystems liegen nicht im technischen Bereich. Der VDI sieht folgende Problemfelder nach der technischen Umsetzung auf die betroffenen Länder zukommen:
1) Die Kommunikationswege in den ärmeren Regionen müssen mit Hilfe von qualifizierten Experten aufgebaut und optimiert werden.
2) Notfall- und Evakuierungspläne sind mit der Bevölkerung zu üben und zu automatisieren.
3) Die Finanzierung muss gesichert sein.
Es wird Jahre dauern, das Frühwarnsystem ganzheitlich so erfolgreich umzusetzen, wie es bereits heute in den USA und Japan praktiziert wird.
"Um die strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, brauchen diese Länder sehr viel Geld und personelle Unterstützung, denn nur so lassen sich funktionierende Evakuierungssysteme aufbauen, so dass die Bevölkerungen auf den möglichen Ernstfall entsprechend vorbereitet sein können", führt Volker Wanduch, stellvertretender VDI-Direktor, weiter aus. Deshalb ist es wichtig, dass Katastrophenorganisationen den Entwicklungsländern bei der Konzeption der Notfallpläne nachhaltig zur Seite stehen, und das wird ohne Zweifel mehr Zeit als die angekündigten drei Jahre für die technische Installation in Anspruch nehmen.
Dass Deutschland eine sehr hohe Kompetenz im Bereich der Geowissenschaften besitzt, steht bei den Ingenieuren und Wissenschaftlern außer Frage. "Sicherlich kann der Technikstandort Deutschland einen wichtigen Beitrag beim Aufbau von Tsunami-Frühwarnsystemen in der Welt leisten", ist Volker Wanduch überzeugt. Auch den kürzlich entworfenen Drei-Jahresplan des Geoforschungszentrum Potsdam zur Installation eines Frühwarnsystems im südostasiatischen Raum hält der VDI für realistisch und technisch umsetzbar.
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