VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Wachstum durch Innovationen
Technikexperten fordern: Zukunftstechnologien stärker fördern
Düsseldorf/Magdeburg (ots)
Als Fazit auf dem Deutschen Ingenieurtag in Magdeburg forderte heute VDI-Präsident Prof. Dr. Eike Lehmann eine stärkere Förderung zukunftsträchtiger Technologien. "Unser Land muss durch eine engagierte Forschungs- und Innovationspolitik dafür sorgen, dass chancenreichen Technologie-Innovationen auch am Markt erfolgreich sind", sagte VDI-Präsident Prof. Dr. Eike Lehmann auf dem Deutschen Ingenieurtag in Magdeburg. "Ich schätze, dass heute noch rund 90 Prozent der deutschen Forschungsergebnisse in die Archive wandern und nur zehn Prozent in Produkte umgesetzt werden. Ein unhaltbarer Zustand." Dadurch verliere Deutschland im globalen Wettbewerb.
Nur Innovationen stärken den Technikstandort. Das sieht auch Prof. Dr. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG so: "Für ein Land wie Deutschland mit hohen Löhnen und hohen industriellen Standards, das von Staaten wie China, Indien und Brasilien unter harten Preis- und Wettbewerbsdruck gesetzt wird, gibt es nur einen Schlüssel zum Wachstum und das sind Innovationen." Auf dem Deutschen Ingenieurtag warb Schulz zudem für eine höhere Technikakzeptanz. "Wir müssen in der Bevölkerung wieder mehr Begeisterung für Technik und Innovationen wecken. Die Menschen müssen der Technik wieder mehr vertrauen und sie nicht als Bedrohung empfinden."
Dass Deutschland trotz aller Probleme in vielen Zukunftsbranchen gut positioniert ist, verdeutlichte der stellvertretende Direktor des VDI Volker Wanduch. "In der Mikrosystemtechnik, bei den Optischen Technologien und in der Automatisierungstechnik ist Deutschland Technologieführer. Gerade viele Kleine und Mittelständische Unternehmen sind hier hervorragend aufgestellt." In diesen Branchen werden zweistellige Wachstumsraten pro Jahr erwartet. Allerdings gibt es auch Felder, in denen Deutschland zurückfällt, wie etwa in der Biotechnologie. "Die Vernachlässigung einzelner Branchen führt zum Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und den damit verbundenen Konsequenzen für den Arbeitsmarkt und den Staat." Hier sieht der VDI noch Verbesserungspotenzial, insbesondere was die politischen Rahmenbedingungen betrifft.
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